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07.11.2012 18:30:32

Börse Frankfurt/Detailanalyse: Investoren mit stärkerer Polarisierung

Goldberg

DAX-Sentiment

Investoren verschieben Horizont, nicht Blickrichtung

7. November 2012. FRANKFURT (Börse Frankfurt).Nun ist unser Bull Bull/Bear-Index die dritte Woche hintereinander unverändert geblieben, was jedoch nicht bedeutet, dass sich bei der Stimmung der Akteure nichts getan hätte. Dort ist nämlich die Polarisierung gegenüber der vergangenen Erhebung gestiegen. Man zeigt Meinung. Mit dem DAX, der im Wochenvergleich 1,3 Prozent zulegen konnte, sind auch die Erwartungen der Bullen und der Bären gestiegen: der Zentralwert der beiden Lager um jeweils 100 Zähler.

Die Pessimisten wären demnach im Mittel mit einem Kursrückgang des Börsenbarometers auf 7.100 Punkte zufrieden - ein Umstand, der nur insofern überraschend ist, dass die Anpassungsgeschwindigkeit der wahrgenommen Einstandspreise bei diesen meist schiefliegenden Akteure relativ hoch ist.

Anders ist das Verhalten bei den Bullen zu bewerten, von denen man normalerweise etwas mehr Aktivität erwarten könnte. Denn vor 14 Tagen lag die mittlere Erwartung dieser Gruppe bei einem Dax Stand von 7.400, weswegen jetzt eigentlich Gewinnmitnahmen auf diesem Niveau zu erwarten gewesen wären. Dass es dazu nicht kam und die Akteure an ihren offenen Engagements anscheinend mit einer der menschlichen Natur zuwiderlaufende stoischen Ruhe festhalten, kann nur einem Umstand zu verdanken sein: Die zugrunde liegenden Engagements sind gemessen an den Informationen, die die Fondsmanager vermutlich besitzen (etwa längerfristige Kapitalzuflüsse in den Fonds), zu niedrig.

Nach wie vor lässt sich außerdem eine Prognose-Asymetrie feststellen, wonach die Kurserwartung der Bären, die sich im mittleren Kursziel widerspiegelt, immer noch mehr als 300 Zähler gegenüber dem Erhebungsniveau entfernt liegen, während sich die Optimisten mit nunmehr weniger als 200 Punkten Kursgewinn zufrieden geben würden.

Allerdings ist das Vertrauen in die eigene Prognosefähigkeit bei dieser Gruppe deutlich höher, ohne jedoch als überzogen (overconfident) eingestuft werden zu müssen. Die Volatilitätserwartungen sind unterdessen zumindest im Lager der relativ kleinen Gruppe der neutral Positioneirten deutlich gesunken.

Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung

Bullen 7.600 / +100 7.720 7.505 110 / +20 Bären 7.100 / +100 7.250 6.855 195 / +15 Neutrale 7.400 / +120 7.455 7.345 55 / -50

* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.

Doppelrolle für Commerzbank

Einzelwertanalyse

Ein weiteres Novum unserer Erhebung ist die Einführung der Analyse von DAX-Einzelwerten. Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen.

Bankaktien bleiben weiterhin auf der Liste der meist gesuchten DAX-Werte der Befragtne in Führung. Dabei konnte die Deutsche Bank noch einmal leicht zulegen, Zuwächse konnten auch für den Tabellenzweiten, die Commerzbank, registriert werden. An dritter Position liegt nunmehr Allianz, die jedoch nur halb so oft wie die Aktie der Commerzbank als Favorit genannt wurde.

Bei den Flops wird weiterhin die Aktie der Deutsche Telekom am häufigsten genannt - ihr Spitzenwert hat sich auf 13 Prozent der Befragten, die für diese Aktie die schlechteste Entwicklung im DAX erwarten, erhöht. Dass sich am Papier der Commerzbank derzeit die Geister scheiden, zeigt nicht nur ihr zweiter Platz auf der Liste der unbeliebtesten DAX-Titel. Vielmehr wird sie bei den Verlierern fast genauso oft genannt wie bei den Gewinnern. Damit wurde Infineon auf den dritten Platz verwiesen, vor E.ON und Fresenius SE.

Zu den von den Investoren derzeit kaum beachteten HeidelbergCement haben sich nunmehr auch Linde hinzugesellt, die weder bei den Tops noch bei dem Flops zu finden sind.

© 7. November 2012/Joachim Goldberg, cognitrend

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   November 07, 2012 12:00 ET (17:00 GMT)- - 12 00 PM EST 11-07-12

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