DAX
03.07.2013 18:11:31
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Börse Frankfurt/Marktsentiment: Großer Dank geht an die Fed
Zusammenfassung der Analyse
Flucht der Bullen auf die Short-Seite: Ganze 13 Prozent der von uns befragten professionellen Investoren und 17 Prozent der Privaten haben seit vergangenem Mittwoch die Marktseite gewechselt. Der Bull/Bear-Index, der den absoluten Optimismus im Markt widerspiegelt, ist mit 56,1, bzw. 53,7 Punkten wieder nah an die 50-Punktelinie zwischen Euphorie und Pessimismus gesackt. Viel weniger mit der viel zitierten geldpolitischen Trendwende begründet Joachim Goldberg diese Bewegung der Anleger als mit der ergriffenen Gelegenheit, zum Einstiegniveau wieder aus dem Markt rauszukommen. Also ohne Verluste. Das sei aber ein gutes Zeichen, weil damit die Schieflagen der Anleger bereinigt wären.
Im Hinblick auf die konkreten Punkte erwarten die Bullen im Mittel wieder "mäßig optimistische" 8.100 Punkte, während auf der bearishen Seite bei 7.700 Punkten erste Gewinnmitnahmen einsetzen könnten. Eindeutig scheinen die Erwartungen an die weitere Entwicklung der Commerzbank-Aktie, von der 35 Prozent der Befragten die schlechteste Performance aller DAX-Titel erwarten.
· DAX-Sentiment · Detailanalyse
Bull/Bear-Index: 56,1 Punkte
Vorwoche: 70 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.
Goldberg
3. Juli 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Wenn man die Entwicklung betrachtet, die der Dax seit unserer vergangenen Sentiment-Erhebung absolviert hat, müsste sich eigentlich ein Großteil der vielen Optimisten bei der US-Notenbank bedanken. Genauer gesagt, bei den Mitgliedern des Offenmarktausschusses (FOMC), die bis zuletzt nicht müde wurden, die Andeutungen ihres Vorsitzenden, Ben Bernanke, zu relativieren. Auch wenn dieser vor 14 Tagen nach der Sitzung zum so genannten Tapering, dem schrittweisen Zurückfahren der Anleihekäufe, gar nicht so viel Neues geäußert hatte, wurde die Reaktion der Finanzmärkte den Kollegen des Fed-Chefs offenbar zu bunt. Mit anderen Worten: Die Anleihe- und Aktienmärkte waren offenbar zu schnell, zu stark gefallen und nicht nur die vielen Teilnehmer unseres Panels müssen entsprechend gelitten haben. Kaum anders konnte man die Statements vieler FOMC-Mitglieder, seien es nun Zinstauben oder -falken, interpretieren, von denen einige den Eindruck vermitteln wollten, die Finanzmärkte hätten überreagiert und Ben Bernanke schlichtweg nur falsch verstanden.
Dass jedoch keine große Hausse ausbrechen würde, ahnten wir schon bei der vergangenen Stimmungserhebung der Börse Frankfurt. Denn viele Optimisten der beiden Vorwochen nahmen den wahrscheinlich infolge jener Verbalinterventionen gestiegenen DAX zum Anlass, sich von ihren Engagements in der Nähe von 8.000 Zählern zu trennen. Diese fast schon lehrbuchartige Reaktion zeigt wieder einmal sehr schön, wie egal den Akteuren im Grunde die Statements der Notenbanker gewesen sein müssen, der so genannte Bernanke-Put (das Sinnbild einer Versicherung gegen Abwärtsbewegungen), habe immer noch Gültigkeit. Viel entscheidender nach der zuvor erlittenen Verlustphase war für die institutionellen Investoren der Umfrage, noch einmal mit einem blauen Auge aus den bestehenden Engagements herauszukommen.
DAX-Hochs an Fed-Sitzungsterminen
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Ähnlich haben sich auch die privaten Investoren verhalten, von denen sich über ein Viertel der Optimisten der Vorwoche von seinen Aktienbeständen trennte. Damit ist der entsprechende Bull/Bear-Index mit 53,7 Punkten praktisch auf den Stand von vor drei Wochen gefallen und liegt somit sogar unter dem der institutionellen Marktteilnehmer.
Mit diesen Ergebnissen scheint der Aktienmarkt derzeit bereinigt. Zum einen, weil mit dem Halbjahresabschluss die wahrgenommen Einstandspreise der Marktteilnehmer ohnehin adjustiert sein worden dürften. Zum anderen jedoch, weil der Optimismus, gemessen an unserem Bull/Bear-Index, im mehrjährigen Vergleich etwa auf neutrales Niveau zurückgefallen ist. Das letzte Mal war dies vor drei Wochen der Fall; damals notierte der DAX aber etwa bei 8.200 Zählern, also 400 Punkte höher als heute. Damit wird auch deutlich, dass es in der Zwischenzeit Abflüsse langfristigen Kapitals gegeben haben muss - der gefallene Euro kann als Indiz für ausländische Verkäufe gewertet werden. Somit ist der Aktienmarkt nunmehr weitgehend frei von irgendwelchen Verzerrungen (Biases). Allerdings sind größere Bewegungen in den kommenden Wochen vermutlich von Zu- bzw. weiteren Abflüssen eben dieses Kapitalstroms abhängig. Teilnehmer unserer beiden Panels jedenfalls dürften alleine nicht in der Lage sein, eine größere Marktbewegung in Gang zu setzen.
© 3. Juli 2013/Joachim Goldberg, cognitrend
· Instutionelle Anleger · Private Anleger
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================
Bullish Bearish Neutral
Total 44 % 33 % 23 % ggü. letzter Erhebung -13 % +12 % +1 %
*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *
· Stand DAX (3. Juli): 7.800 Punkte (-1,03 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 56,1 Punkte
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================
*Mit Unterstützung von*
Bullish Bearish Neutral
Total 42 % 35 % 23 % ggü. letzter Erhebung -17 % +6 % +11 %
*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *
· Stand DAX (3. Juni): 7.800 Punkte (-1,03 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 53,7 Punkte
Weiterführende Links =========================
· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]
Glattstellungen ohne Auswirkungen auf DAX-Prognosen
Hirschmüller
Der Markt ist sauber und bereitet sich auf die Sommerferien vor. Diesen Eindruck bekommt man zumindest bei der Betrachtung der jüngsten DAX-Stimmungswerte. Wie erwartet, hat sich ein Großteil der Optimisten von den Einkäufen, die sie in den beiden vorangegangen Wochen getätigt hatten, wieder getrennt. Ein DAX-Index jenseits der 8.000 reichte dafür völlig aus. Nun weist der Bull/Bear-Index wieder einen - im Vergleich zum Jahresdurchschnitt - mäßig ausgeprägten Optimismus aus.
Die Glattstellungen hatten kaum Einfluss auf die Prognosen der Investoren. Die verbliebenen Optimisten peilen im Mittel denselben Wert an, der bereits in der vorangegangenen Erhebung favorisiert wurde: 8.100 DAX-Punkte. Es dürfte jedoch nur noch geringe Abgabebereitschaft auf diesem Niveau zu finden sein. Die höchste Prognose liegt hingegen ein knappes Prozent unter dem Höchstwert der Vorwoche, bei nunmehr 8.265 Zählern. Parallel dazu ist der Grad der Prognoseunsicherheit um 50 auf 140 Punkte gefallen.
Neutrales Prognoseband leicht erweitert
Interessanterweise hatte die Erholung deutscher Aktienkurse keinen messbaren Einfluss auf die Erwartungshaltung der Pessimisten. Die 7.500 Zähler, die als Mittelwert in der Vorwoche von den Skeptikern veranschlagt wurden, haben weiterhin Bestand, wobei ersten Gewinnmitnahmen nun wahrscheinlich eine Spur früher, bei gut 7.700 einsetzen könnten. Die Streubreite der Prognosen weist nun einen weit deutlicheren Unterschied zu der der Bullen auf. Gegenüber der Vorwoche hat sich die Differenz sogar noch um 65 Punkte erweitert.
Einzig bei den Neutralen hat sich eine erwähnenswerte Verschiebung der Erwartungen ergeben. Der Median ist um 100 Zähler auf nunmehr 7.900 gestiegen. Das Prognoseband hat sich derweil leicht um 40 Punkte vergrößert. Die Grenzen liegen mit 7.780 und 7.960 aber immer noch auffällig dicht beieinander.
Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung
Bullen 8.100 / +/-0 8.265 7.985 140 / -50 Bären 7.500 / +/-0 7.695 7.225 235 / +15 Neutrale 7.900 / +100 7.960 7.780 90 / +20
* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.
DAX-Gewinner und -Verlierer: Commerzbank: Der ewige Underperformer
Einzelwertanalyse
Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.
Die Commerzbank an der Spitze der DAX-Flops zu sehen, dürfte mittlerweile Routine geworden sein. Jedoch war bislang nur ein einziges Mal die Konzentration an Pessimismus gegenüber dieser Aktie stärker ausgeprägt, nämlich Mitte März dieses Jahres. Damals kürten 37 Prozent der Panelteilnehmer Commerzbank zum Underperformer. Und tatsächlich war dies der Zeitpunkt, an dem ein starker Abschwung losgetreten wurde und das Papier vom zweistelligen wieder tief in den einstelligen Notierungsbereich gedrückt wurde.
Diese Woche führt das Papier mit 34 Prozent einsam und verlassen unsere DAX-Flop-Liste an. Mit riesigem Abstand folgen ThyssenKrupp, die einen Wert von 5 Prozent aufweisen, was bedeutet, dass gegenüber der Vorwoche deren Zahl der Skeptiker um die Hälfte gesunken ist.
Die Commerzbank ist auch bei den Tops Spitzenreiter. Jedoch setzt mit nur 8 Prozent ein ungleich kleinerer Teil der Akteure auf steigende Kurse. Zudem beträgt der Abstand zum Zweitplatzierten - der Adidas-Aktie - ein mageres Prozent. Adidas erreichte mit sieben Prozent aber (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 03, 2013 11:41 ET (15:41 GMT)- - 11 41 AM EDT 07-03-13
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immerhin die höchste Zustimmungsquote seit Bestehen unserer Erhebung.
Die Ankündigung der heutigen Analysten-Herabstufung dieses Papieres
dürfte für Optimisten daher zur Unzeit gekommen sein.
© 3. Juli 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend
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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php
(END) Dow Jones Newswires
July 03, 2013 11:41 ET (15:41 GMT)- - 11 41 AM EDT 07-03-13
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