10.12.2009 18:11:19

Börse Frankfurt Schluss: DAX nach US-Daten deutlich fester, Software AG im Höhenrausch

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte präsentierten sich nach den deutlichen Abschlägen vom Vortag fester. Der Dax gewann 1,08 Prozent auf 5.709,02 Punkte, während der MDAX um 0,01 Prozent auf 7.227,42 Zähler abgeben musste. Der SDAX tendierte 0,97 Prozent im Plus bei 3.499,66 Zählern, wobei beim TecDax ein Aufschlag von 0,99 Prozent auf 814,47 Punkte zu verzeichnen war. Beim Bund-Future war ein Minus von 0,33 Prozent auf 123,10 Punkte auszumachen.

Nachdem die US-Börsen am Vorabend nach volatilem Verlauf deutlicher im Plus geschlossen hatten, können die US-Börsen zu Handelsbeginn fester eröffnen. Zu Beginn gewann der Dow Jones 0,9 Prozent, während der Nasdaq Composite um 0,8 Prozent zulegen kann. Im Vorfeld der Eröffnung der Wall Street wurde zwar ein Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht, dieser fiel jedoch geringer als von Volkswirten erwartet aus. Eine faustdicke Überraschung war der Rückgang des US- Handelsbilanzdefizits: So hat sich das Handelsbilanzdefizit um 7,6 Prozent auf 32,9 Mrd. Dollar reduziert, wogegen Volkswirte einen Zuwachs auf 36,8 Mrd. Dollar prognostiziert hatten. Am Vorabend hatten erneute Befürchtungen über eine mögliche Zuspitzung der internationalen Finanzkrise die Märkte belastet, nachdem die Rating-Agentur S&P den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Spaniens von "stabil" auf "negativ" gesenkt hatte. Im weiteren Verlauf warten die Marktteilnehmer auf die Zahlen zum US-amerikanischen Staatshaushalt für November. Hier wird ein Defizit in Höhe von -134,1 bis -135 Mrd. US-Dollar erwartet, nach -176,4 Mrd. US-Dollar im Jahr zuvor. Zum Xetra-Schluss tendierten die US-Börsen weiter behauptet, mussten jedoch einen Teil der anfänglichen Zugewinne wieder abgeben. Der Dow Jones legte 0,8 Prozent zu, während der Nasdaq Composite um 0,8 Prozent fester tendierte.

Am Freitag stehen in den USA unter anderem die Entwicklung der Ex- und Importpreise, die Verbraucherstimmung sowie die Daten zu den Lagerbeständen an. Auf der Unternehmensseite werden keine kursrelevanten Daten erwartet.

An der DAX-Spitze waren über weite Strecken die Anteilsscheine von ThyssenKrupp mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent zu finden. Zuvor hatte die Aufzugssparte des Technologiekonzerns einen Auftrag aus Vietnam vermelden können. Demnach wurde ThyssenKrupp Elevator mit der Lieferung von insgesamt 41 Hochgeschwindigkeitsaufzügen sowie 23 weitere Anlagen für den Hanoi Landmark Tower in der vietnamesischen Hauptstadt beauftragt. Finanzielle Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Am Ende musste die Aktie einen Großteil der Gewinne abgeben und gewann 1,1 Prozent hinzu.

Daneben standen im Zuge positiver Sektorvorgaben Bank- und Versicherungswerte auf der Einkaufsliste der Anleger. So konnte unter anderem die Münchener Rück an der DAX-Spitze mit Aufschlägen von mehr als 1,9 Prozent überzeugen, während die Commerzbank und die Deutsche Bank stellenweise jeweils mehr als 1 Prozent zulegen konnten. Bei der Allianz ging es um stellenweise 1,8 Prozent nach oben, womit der Wert an dritter Stelle im DAX rangierte. Am Vortag hatten diese Werte nach dem Rating-Abstufungen von Griechenland und dem schwachen Bonitätsausblick für Spanien deutliche Abschläge hinnehmen müssen. Auch bei Siemens sind nach den Abschlägen der vergangenen Handelstage größere Zugewinne auszumachen. K+S konnte von einem positiven Ausblick des Konkurrenten Yara International profitieren und war über weite Strecken mit an der Spitze zu finden.

Auch Volkswagen konnte seine Zugewinne vom Vortag weiter ausbauen. Am Vortag hatte der Wolfsburger Autobauer den Kauf einer 19,9-prozentigen Beteiligung am japanischen Wettbewerber Suzuki angekündigt, was bei vielen Analysten auf positive Resonanz stieß. Am Ende hatte der Wert jedoch unter Gewinnmitnahmen zu leiden, wobei das anfängliche Kursplus von mehr als 1,5 Prozent zusehends zusammenschmolz.

Auch der Pharmakonzern Bayer AG konnte deutlich zulegen, nachdem MAN am Morgen positive Studiendaten für das Medikament Riociguat bei pulmonaler Hypertonie veröffentlicht hatte. Zusätzlich sorgt eine Kaufempfehlung für Rückenwind. Am Ende war der Wert mit Zugewinnen von 1,8 Prozent an zweiter Stelle im DAX zu finden.

Daimler (Daimler) tendierte 0,5 Prozent fester, nachdem sich der Autobauer mit dem Gesamtbetriebsrat auf die Details des Personalkonzepts für den Standort Sindelfingen im Zusammenhang mit der Neuordnung des weltweiten Mercedes-Benz Produktionsnetzwerks geeinigt hatte. Demnach werde die Produktion der C-Klasse ab 2014 im Werk Bremen gebündelt und zusätzlich für den lokalen Markt in den USA gefertigt. Dieser Schritt wurde mit einer Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit begründet. Aufgrund der attraktiven Beschäftigungsmöglichkeiten für die betroffenen Sindelfinger Mitarbeiter und der Entscheidung, die nächste Generation der E- und der S-Klasse in Sindelfingen zu produzieren, könne auf betriebsbedingte Kündigungen am Standort bis 31.12.2019 verzichtet werden, so der Konzern.

Am unteren Ende des DAX waren über weite Strecken Anteilsscheine von MAN zu finden, nachdem der Nutzfahrzeughersteller in Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre zu einer hohen Geldbuße verurteilt wurde. Demnach hat die Staatsanwaltschaft am Landgericht München I mit heutigem Bescheid gegen die MAN Nutzfahrzeuge AG eine Geldbuße von 75,3 Mio. Euro festgesetzt. Zudem hat das Landgericht München I durch Beschluss vom heutigen Tag eine Geldbuße von 75,3 Mio. Euro gegen die MAN Turbo AG festgesetzt. Nach Angaben des Konzerns haben beide Unternehmen auf die Einlegung von Rechtsmitteln verzichtet. Damit sind die Ermittlungen gegen Gesellschaften des MAN Konzerns wegen des Verdachts von zurechenbaren Korruptionshandlungen im Zeitraum von 2002 bis 2009 beendet, hieß es weiter. Unberührt bleiben Ermittlungsverfahren gegen Einzelpersonen. Zwischenzeitlich musste der Wert knapp 1 Prozent abgeben und war über weite Strecken der einzige Verlierer im DAX. Daneben wurden unter anderem auch bei adidas und Infineon, BMW, Fresenius, sowie METRO leichte Abschläge verzeichnet.

Im MDAX konnten vor allem SGL CARBON mit einem Kursplus von teilweise mehr als 3,3 Prozent überzeugen, wobei der Wert über weite Strecken an der Spitze lag. Auch Demag Cranes kann sich nach den Abschlägen der vergangenen Tage weiter erholen und verzeichnete Aufschläge von teilweise mehr als 2 Prozent. Deutlicher nach oben ging es auch für Aareal Bank, Krones und Tognum. Nach anfänglichen Gewinnmitnahmen konnte auch STADA seine Zugewinne vom Vortag weiter ausbauen und legte mehr als 2 Prozent zu. Der Flughafenbetreiber Fraport AG steht nach der Veröffentlichung der Verkehrszahlen für den Monat November im Fokus. Dabei musste der Flughafenbetreiber einen leichten Passagierrückgang am Flughafen Frankfurt hinnehmen. Die Konzernflughäfen einschließlich Frankfurt verzeichneten hingegen einen Passagierzuwachs von 3,3 Prozent auf 5,47 Millionen Passagiere. Der Wert musste über weite Strecken des Tages mit leichten Abschlägen im unteren Mittelfeld rangieren, wobei hier auch negative Analystenstimmen belastet hatten.

Am unteren Ende des MDAX verzeichnete Praktiker zeitweise Abschläge von knapp 3,6 Prozent, wobei der Wert unter negativen Analystenkommentaren zu leiden hatte. Bei Sky Deutschland sorgten negative Analystenstimmen für deutlichere Abschläge. Auch BAUER, Südzucker, HeidelbergCement und RATIONAL hatten unter anderem deutlichere Minuszeichen zu verkraften.

Im TecDAX präsentierte sich die Software AG mit Zugewinnen von stellenweise mehr als 6 Prozent auf der Überholspur und führte damit den technologielastigen Index über weite Strecken an. Dabei konnte die Aktie unter anderem von einer deutlich verbesserten Charttechnik profitieren. Deutliche Zugewinne waren daneben auch bei Carl Zeiss, JENOPTIK centrotherm und Phoenix Solar auszumachen. Bei Manz Automation waren nach fulminantem Start Gewinnmitnahmen zu verzeichnen, nachdem der Wert zunächst rund 4,8 Prozent zulegen konnte. Zuvor hatte der Konzern erklärt, dass er in den vergangenen Wochen Aufträge im Wert von mehr als 15 Mio. Euro erhalten hat. Am ende legte der Wert rund 2 Prozent zu. Deutlicher auf der Verliererseite waren SMARTRAC mit einem Minus von knapp 2,8 Prozent. Auch Roth und Rau sowie Drillisch und Rofin Sinar mussten deutlicher abgeben.

DAX: 5.709,02 (+1,08 Prozent) MDAX: 7.227,42 (-0,01 Prozent) SDAX: 3.499,66 (+0,97 Prozent) TecDAX: 814,47 (+0,99 Prozent) (10.12.2009/ac/n/m)

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Indizes in diesem Artikel

DAX 19 410,00 0,77%
TecDAX 3 398,85 0,24%
Dow Jones 44 722,06 -0,31%
NASDAQ Comp. 19 060,48 -0,60%
MDAX 26 259,95 0,28%
SDAX 13 445,99 0,41%
STOXX 50 4 293,23 0,43%
EURO STOXX 50 4 761,39 0,60%
FTSE GLOB G IND -
Prime All Share 7 558,28 0,71%
HDAX 10 208,85 0,74%
CDAX 1 666,08 0,53%
DivDAX 182,83 0,59%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 495,47 0,61%