DAX
20.11.2012 16:32:32
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Börse Stuttgart-News: Trend am Nachmittag
HP schockt Aktionäre mit Milliardenabschreibung
Schwere Bilanz-Unregelmäßigkeiten bei Tochter - Aktie bricht um 15 Prozent eín
Der US-Computerkonzern Hewlett-Packard hat die Anleger mit einer Milliardenabschreibung erschreckt. Bei der britschen Tochter Autonomy seien schwere Bilanzunregelmäßigkeiten aufgedeckt worden, heißt es. Deswegen müsse HP 8,8 Mrd. US-Dollar abschreiben. HP hatte die Briten im vergangenen Jahr unter der Leitung des damaligen Vorstandschefs Leo Apotheker übernommen und zehn Mrd. US-Dollar bezahlt. Die Aktie von HP verlor in der Spitze rund 15 Prozent und liegt gegen 16.00 Uhr bei 11,56 US-Dollar, das ist ein Verlust von 13 Prozent und gleichzeitig ein Rekordtief für die Aktie. Seit Anfang 2010 hat das Papier damit etwa 80 Prozent an Wert verloren.
Analysen bezeichneten es als unbegreiflich, wie eine Abschreibung in dieser Größenordnung erst mehr als ein Jahr nach dem Kauf auffallen könne. Die Quartalszahlen, die HP ebenfalls heute veröffentlichte und die etwas besser ausfielen als erwartet, fanden angesichts der Abschreibung kaum Beachtung.
HP drückt als Teil des Index auch den Dow Jones Index. Er liegt rund eine halbe Stunde nach Börsenbeginn bei 12743 Punkten, ein Minus von 0,4 Prozent. Der Nasdaq Composite verliert 0,2 Prozent. Positiv vermerkt wird, dass die US-Wohnbaubeginne im Oktober auf den höchsten Stand seit 2008 gestiegen sind.
Der Dax hat dagegen am Nachmittag seine Gewinne weiter ausgebaut und liegt bei 7169 Punkten, ein Plus von 0,6 Prozent. Damit hat er in zwei Handelstagen 220 Punkte gewonnen. BASF (+2,2 Prozent) und Deutsche Post (+1,7 Prozent) führen die Liste der Gewinner an. Banken und Versorger notieren schwach.
Die Augen der Börsianer sind auf das heutige Treffen der Euro-Finanzminister gerichtet, bei dem es vor allem um weitere Hilfen für Griechenland gehen soll. Allerdings scheint es kurz vor dem Treffen noch eine Menge offener Punkte zu geben. Während der Internationale Währungsfonds einen weiteren Schuldenschnitt befürwortet, wehren sich die Euro-Länder mehrheitlich dagegen. Daher ist unklar, ob es auf dem heutigen Treffen konkrete Entscheidungen geben wird.
Wenig Einfluss auf die Märkte hat die Nachricht, dass die Rating-Agentur Moody´s Frankreich die Bestnote AAA entzogen hat und mit einer weiteren Abstufung droht. Standard&Poor´s hatte einen vergleichbaren Schritt bereits im Januar vollzogen. Die Kurse für französische Staatsanleihen fielen nur leicht und bleiben damit in der Nähe ihrer Höchststände. Der Euro geriet zwischenzeitlich etwas unter Druck, erholte sich dann aber wieder. Am Nachmittag erlagen viele Anleger an der Euwax der Versuchung, ihre kurzfristigen Gewinne mit DAX-Calls mitzunehmen. Long-Papiere wurden daher überwiegend verkauft, was das Euwax Sentiment in den negativen Bereich drückte.
Auf der Verkaufsliste standen auch ein Call-Optionsschein auf den Silberpreis sowie ein Call auf die Apple-Aktie. Bei letzterem wurde die jüngste Erholung der Aktie zu Gewinnmitnahmen genutzt.
Börse Stuttgart TV Gute Vorgaben aus den USA und Japan verleihen dem DAX zum Wochenstart Rückenwind. Nach der verlustreichen Vorwoche kann der DAX zulegen und notiert wieder deutlich über der 7.000 Punkte-Marke. Doch trotz des positiven Starts in die Woche sehen viele Analysten kurzfristig weiteres Abwärtspotenzial für den DAX. Woher kommt dieser Pessimismus? Frank Benz, BENZ AG \"Partner für Vermögen\", bei Börse Stuttgart TV.
Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid =8174
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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