Börse Stuttgart-News: Trend am Nachmittag

Auch Nokia enttäuscht die Märkte

Aktie bricht trotz Rückkehr in die Gewinnzone ein - Einkaufsmanager helfen DAX

Wie die Bilder sich gleichen: Sowohl Nokia als auch Apple lieferten solide Quartalsergebnisse ab. Allerdings wurden beide Aktien von den Anlegern abgestraft. Offenbar waren die Erwartungen zu hoch angesetzt. Nachdem gestern abend bereits Apple trotz eines Rekordergebnisses Federn lassen musste, war heute Mittag Nokia an der Reihe: Im Schlussquartal sind die Finnen wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Milliardenverlust eingefahren wurde.

Allerdings streicht Nokia die Dividende, um die Liquidität zu schonen. Damit erhalten die Anteilseigner erstmals seit 1989 keine Ausschüttung. Im Vorjahr wurden trotz des großen Verlustes noch 20 Cent gezahlt. Die Aktie stieg in einer ersten Reaktion bis auf über 3,60 Euro, fiel dann jedoch wie ein Stein bis 3,06 Euro. Aktuell liegt sie neun Prozent im Minus bei 3,21 Euro.

Apple hatte bereits gestern abend die Finanzmärkte enttäuscht. Sowohl die Zahl der verkauften iPhones als auch der Umsatz lagen unter den Erwartungen der Experten. Auch mit seinem Ausblick verpasste das Unternehmen die Prognosen. Für das laufende Quartal geht Apple von einem Umsatz zwischen 41 und 43 Mrd. US-Dollar aus, Analysten hatten mit mehr als 45 Mrd. Dollar gerechnet. An der Nasdaq verliert das Papier elf Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank kürzen das Kursziel von 800 auf 575 Dollar, bleiben allerdings bei ihrer Kaufempfehlung.

Der Dax erholt sich am Nachmittag weiter und erreicht aktuell ein Tageshoch bei 7725 Punkten, ein Plus von 0,2 Prozent. Die US-Märkte beginnen den Handelstag mit unterschiedlichen Vorzeichen. Der Dow Jones gewinnt 0,3 Prozent. Der Nasdaq Composite verliert 0,4 Prozent - ein Grund dafür ist die hohe Gewichtung von Apple.

Ein Faktor für die Erholung in Deutschland sind die besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone. Besonders hierzulande lagen die heute Morgen veröffentlichten Zahlen deutlich über den Erwartungen. Der sogenannte Markit Composite stieg auf 53,6 Punkte. Er liegt damit deutlich über der kritischen 50-Punkte-Marke und gleichzeitig auf dem höchsten Stand der vergangenen zwölf Monate. In der Eurozone stiegen die Zahlen zwar auch leicht, liegen allerdings noch unter der 50-Punkte-Marke und signalisieren somit Rezession.

Erstaunlich ist das Comeback der Banken im Tagesverlauf. Deutsche Bank und Commerzbank gehörten heute Morgen noch zu den Tagesverlierern. Mittlerweile legt die Deutsche Bank 2,1 Prozent zu, die Commerzbank gewinnt 0,8 Prozent. Letztere hat frühere Berichte bestätigt, denen zufolge bis zu 6.000 Stellen gestrichen werden könnten. Vor allem das Privatkundengeschäft soll davon betroffen sein. Apple bleibt auch bei den Anleger an der Euwax im Blickpunkt. Ein Discount-Call-Optionsschein auf die Aktie hat zwar über Nacht deutlich an Wert verloren. Allerdings realisieren die Anleger ihre Verluste nicht, sondern kaufen das Papier eher noch zu. Sie rechnen offenbar damit, dass die Verluste im Handelsverlauf an der Nasdaq schmelzen werden. Auch ein klassischer Call-Optionsschein auf Apple ist gefragt.

Bei den Knock-Outs ist ein Call auf die französische Danone Group gefragt. Das Papier wurde von einem Börsenbrief zum Kauf empfohlen.

Das Euwax Sentiment fuhr heute ordentlich Achterbahn. Nach einem Start im Plus tauchte es deutlich in den negativen Bereich ab, um sich dann wieder zu erholen. Am Nachmittag liegt es wieder im negativen Terrain. Börse Stuttgart TV Apple verkauft so viele iPhones und iPads wie noch nie, der Gewinn liegt mit über 13 Milliarden Dollar auf Rekordniveau und dennoch zeigen sich die Anleger enttäuscht. Waren die Erwartungen der Anleger mal wieder zu hoch? Oder haben am Ende die Kritiker recht, die behaupten, dass Apple seinen Zenit überschritten habe? Ralf Wiedmann, Vermögensverwaltung AdVertum bei Börse Stuttgart TV.

Interview hier abrufbar: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid =8468

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Quelle: Boerse Stuttgart AG

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