Börsen in Europa am Morgen: Rote Vorzeichen, TomTom und Tele2 gesucht

Nach zwischenzeitlichen Verlusten haben die US-Börsen am Vorabend durchweg fester geschossen. Wie der Technologiekonzern Apple am Abend bekannt gab, hat er dank der starken Absatzzahlen des Mobiltelefons "iPhone" im abgelaufenen Quartal deutlich mehr verdient und die Prognosen klar übertroffen. Außerdem konnte der Internetkonzern Yahoo sein Nettoergebnis im zweiten Quartal unerwartet steigern. Der Ausblick hat indes enttäuscht. Der Chip-Produzent AMD hat im vergangenen Vierteljahr einen unerwartet hohen Verlust eingefahren. Der japanische Nikkei-Index gewann heute 0,7 Prozent. In den USA wird am Nachmittag eine weitere Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke erwartet. Zahlen kommen unter anderem von Altria, Bank of New York Mellon, Boeing, Delta Air Lines, Eli Lilly, Morgan Stanley, PepsiCo, Pfizer, U.S. Bancorp, Wells Fargo und Whirlpool.

Anteile von TomTom schießen im niederländischen AEX um über 7 Prozent nach oben. Wie der auf Navigationsgeräte spezialisierte Technologiekonzern erklärte, lag der Umsatz im zweiten Quartal mit 368 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau von 485 Mio. Euro. Der Nettogewinn lag mit 20 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau von 52 Mio. Euro. CEO Harold Goddijn zeigte sich mit dem erreichten Ergebnis zufrieden, zumal man die Verkaufszahlen bei Navigationsgeräten gegenüber dem ersten Quartal des laufenden Fiskaljahres um 73 Prozent auf 2,458 Millionen steigern konnte. Auch die Tochter Tele Atlas habe im zweiten Quartal ein solides Ergebnis erzielt. Im Gesamtjahr will man Kosteneinsparungen in Höhe von 90 Mio. Euro umsetzen, anstelle der zuvor angepeilten 60 Mio. Euro.

Der spanische Energieversorger Iberdrola konnte im ersten Halbjahr aufgrund einer Nachfrageschwäche und sinkender Strompreise nicht das Vorjahresergebnis erreichen. Die Umsatzerlöse erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Prozent auf 13,11 Mrd. Euro. Zudem kletterte das EBITDA um 4,7 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro. Dagegen gab der Nettogewinn um 23 Prozent auf 1,51 Mrd. Euro nach und übertraf damit die Analystenprognose von 1,42 Mrd. Euro. Der im IBEX 35 gelistete Wert gibt dennoch leicht ab.

Im britischen FTSE 100 verlieren Anteile des Minenbetreibers BHP Billiton fast 3 Prozent. Der Konzern meldete zuvor, dass seine Ölproduktion im vierten Quartal einen neuen Rekordwert erreicht hat, während die Eisenerzproduktion deutlich zurückging. Am Indexende finden sich Kazakhmys mit einem Minus von 4,2 Prozent. Daneben fallen Lonmin um 4,2 Prozent, Eurasian um 3,5 Prozent, Xstrata um 3 Prozent und Antofagasta um 2,7 Prozent zurück. Im Finanzsektor verlieren unter anderem Standard Life 3,4 Prozent, Lloyds 2,9 Prozent und Barclays 2,5 Prozent.

Der norwegische Öl- und Aluminiumkonzern Norsk Hydro hat im zweiten Quartal einen deutlich geringeren Gewinn erwirtschaftet, was auf niedrige Aluminiumpreise zurückzuführen ist. Bis Ende 2009 soll die Belegschaft um insgesamt 4.500 Mitarbeiter gegenüber Mitte 2008 reduziert werden, hieß es. Die Aktie rückt in Oslo im OBX um fast 4 Prozent vor. Im OMX Nordic 40 gewinnen Tele2 fast 6 Prozent. Der schwedische Telekommunikationskonzern meldete, dass er im zweiten Quartal einen Gewinn nach einem Vorjahresverlust erwirtschaftet hat, was auf ein Wachstum im Mobilfunkgeschäft und eine starke Schwedische Krone zurückzuführen ist. Der Umsatz erhöhte sich um 3 Prozent.

Dow Jones EURO STOXX 50: 2.497,85 (-0,88 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 2.180,29 (-0,78 Prozent) EURONEXT 100: 560,80 (-0,82 Prozent) FTSE 100 (London): 4.453,39 (-0,62 Prozent) CAC40 (Paris): 3.272,76 (-0,91 Prozent) MIB (Mailand): 19.691,76 (-0,70 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 10.122,20 (-0,47 Prozent) SMI (Zürich): 5.615,68 (-0,36 Prozent) ATX (Wien): 2.136,72 (-0,21 Prozent) (22.07.2009/ac/n/m)