07.01.2016 22:17:37
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Börsen-Zeitung: Kurse machen Nachrichten, Kommentar zur Entwicklung an den Finanzmärkten von Andreas Hippin
Derweil rätseln selbst ernannte China-Experten jeglicher Couleur, wie die weise Führung in Peking um die erforderliche Anpassung der hoch verschuldeten Wirtschaft an die Wirklichkeit herumkommen will - durch eine weitere Abwertung der Währung, Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur oder eine wundersame Erholung?
China ist einfach zu wichtig für das Wachstum der Weltwirtschaft, um allzu lange in den Hintergrund zu treten. Der Preisverfall an den Öl- und Metallmärkten geht nicht zuletzt auf die schwindende Nachfrage aus dem Reich der Mitte zurück.
Zuletzt wurden die Investoren von den Zentralbanken abgelenkt. Schließlich ging es um den ersten Zinsschritt der US-Notenbank und die Frage, wie schnell die EZB ihr Gelddruckprogramm ausweiten wird. Dazu herrscht nun mehr oder weniger Klarheit. Die Ängste vor einer von einer Schwellenländerkrise ausgelösten weltweiten Rezession rücken auf der Tagesordnung wieder nach oben.
Die Weltbank kürzte bereits ihre Wachstumsprognose. Der Finanzinvestor George Soros verlautbarte, er fühle sich an das Jahr 2008 erinnert. Man mag von ihm halten, was man will, aber sein Wort hat für viele Finanzmarktakteure Gewicht - ebenso wie die Äußerungen von Alan Greenspan oder Mervyn King in der Regel nicht im Raum verhallen. Noch bewegen sich die Ausschläge außerhalb der chinesischen Kommandowirtschaft im Rahmen der zuletzt üblichen Volatilität. Aber auch in Europa, vor allem aber in den USA ist das Bewertungsniveau ambitioniert. Auch hier könnten Kurse bald Nachrichten machen.
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