15.05.2014 08:00:55
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DGAP-Zwischenmitteilung: KHD Humboldt Wedag International AG
DGAP-IRE: KHD Humboldt Wedag International AG: Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG
Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) zum 15. Mai 2014
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ISIN: DE0006578008 WKN: 657800 Börsenkürzel: KWG www.khd.com
Zusammenfassung 1. Quartal 2014
- Weiterhin Zurückhaltung der Kunden bei der Auftragsvergabe
- Umsatzanstieg um 31,6 % gegenüber 1. Quartal des Vorjahrs auf EUR 59,9 Mio.
- EBIT in Höhe von EUR -1,7 Mio. wegen rückläufiger Bruttomarge und höheren Personalkosten
- Positiver operativer Cashflow von EUR 21,4 Mio.
- Bestätigung der Erwartungen für das Geschäftsjahr 2014
Kennzahlen im Überblick
01.01. - 01.01. - Veränderung in EUR Mio. 31.03.2014 31.03.2013 in % Auftragseingang 25,3 21,6 15,7 % Umsatz 59,9 45,5 31,6 % Bruttoergebnis vom Umsatz 7,0 6,3 11,1 % Bruttoergebnis vom Umsatz (in %) 11,6 14,0 EBIT -1,7 -1,5 -13,3 % EBIT-Marge (in %) -2,8 -3,3 EBT -1,3 -1,0 -30,0 % Periodenergebnis -1,2 -0,7 -71,4 % Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,02 -0,01
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 21,4 -14,1 Cashflow aus Investitionstätigkeit -0,3 -0,3 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -0,7 0,7
Veränderung in EUR Mio. 31.03.2014 31.12.2013 in % Eigenkapital 223,0 222,5 0,2 % Eigenkapitalquote (in %) 53,5 53,2 Liquide Mittel 251,9 228,2 10,4 % Auftragsbestand * 304,8 339,3 -10,2 %
Mitarbeiter 771 775 1,8 %
* Vorjahreswert korrigiert um gekündigten Auftrag in Russland
Marktumfeld
Die Weltwirtschaft hat nach bisher vorliegenden Erkenntnissen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres an Fahrt gewonnen, vor allem aufgrund der guten Entwicklung in den USA. Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone scheint sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert zu haben. Gleichzeitig sind allerdings die Konjunkturrisiken in einigen Schwellenländern deutlich gestiegen. Sorgen bereitet vor allem die angespannte Lage auf den Finanzmärkten, nachdem es infolge der US-Geldpolitik zu teilweise signifikanten Kapitalabflüssen kam. Zusätzliche Risiken für das Weltwirtschaftswachstum gehen aktuell von der politischen Krise in der Ukraine aus.
Für das Gesamtjahr 2014 prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) im April ein Weltwirtschaftswachstum von 3,6 % (2013: 3,0 %); für die Entwicklungs- und Schwellenländer wird ein Anstieg auf 4,9 % (2013: 4,7 %) vorausgesagt.
Die wesentlichen Absatzmärkte der KHD Humboldt Wedag International AG (im Folgenden auch 'KHD' bzw. 'Konzern') entwickelten sich folgendermaßen:
- In Indien war im ersten Quartal vom erwarteten Anstieg des Wirtschaftswachstums auf 5,4 % (Vorjahr: 3,2 %) noch wenig zu spüren, und auch in der Zementindustrie gab es noch keine Anzeichen eines Aufschwungs. Bekannte Probleme wie Überkapazitäten und Preisdruck in der Zementindustrie bestehen weiterhin. Exane BNP Paribas korrigierte die Wachstumsprognose für den Zementmarkt im Januar deutlich nach unten.
- In Russland hat die Unsicherheit infolge der politischen Entwicklungen zugenommen. Der IWF revidierte seine Wachstumsprognose für 2014 auf nunmehr 1,3 %, im ersten Quartal war das Wachstum gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres rückläufig.
- In der Türkei hat sich das Wachstum der Gesamtwirtschaft aufgrund eines Rückgangs beim privaten Konsum zwar wieder verlangsamt, der IWF rechnet jedoch mit anhaltend hohen Investitionen von staatlicher Seite. Der Zementkonsum entwickelt sich laut dem aktuellen Forecast von Exane BNP Paribas stärker als erwartet.
- In den USA hat das ungewöhnlich schlechte Wetter im ersten Quartal die gute Konjunkturentwicklung etwas ausgebremst, für das Gesamtjahr rechnet der IWF jedoch weiterhin mit einem starken Wachstum von 2,8 %. Das positive wirtschaftliche Umfeld und insbesondere die Erholung des Immobiliensektors kommen auch der Zementindustrie zugute.
- In Lateinamerika versetzte die US-Geldpolitik dem ohnehin schwächelnden Wachstum einen weiteren Dämpfer. Während Mexiko vom Aufschwung in den USA profitiert, hat der IWF die Wachstumsprognose für Südamerika insgesamt auf 2,5 % gesenkt - insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung in Brasilien.
- In China sorgten schwache Konjunkturdaten im ersten Quartal für Verunsicherung bei Unternehmen und auf den Finanzmärkten. Die Zementnachfrage stieg jedoch aufgrund von umfangreichen Investitionsprogrammen der Regierung zunächst weiter an.
Geschäftsentwicklung
Die Steuerung, Überwachung und Berichterstattung im Konzern erfolgt seit dem 1. Januar 2014 in den zwei getrennten Segmenten Capex (Projektgeschäft) und Parts & Services. Die Vergleichbarkeit mit den Zahlen des Geschäftsjahres 2013 ist allerdings nur für die aggregierten Werte gegeben.
Im ersten Quartal 2014 belief sich der Auftragseingang auf EUR 25,0 Mio. und liegt damit über dem Vorjahresniveau (EUR 21,6 Mio.). Das Ersatzteil- und Servicegeschäft (Segment Parts & Services) steuerte hierzu mit EUR 12,0 Mio. einen Anteil von 48,0 % bei. Größere Neuaufträge im Anlagenbaugeschäft (Segment Capex) konnten erst im zweiten Quartal gewonnen werden (siehe Nachtragsbericht S. 6).
Aufgrund der Kündigung eines Projekts (siehe die Ausführungen zu den Entwicklungen nach dem 31. März 2014) wurde der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2013 um EUR 74,5 Mio. korrigiert. Trotz der Anpassung lag der Auftragsbestand mit EUR 304,8 Mio. zum 31. März 2014 weiterhin auf einem zufriedenstellenden Niveau (Ende 2013: EUR 339,3 Mio.).
Ertragslage Konzern
Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr (EUR 45,5 Mio.) um 31,6 % auf EUR 59,9 Mio. Bedeutende Umsatzbeiträge leisteten weiterhin die Projekte in Malaysia, Indien und Nordamerika. Zu den Umsatzerlösen im ersten Quartal 2014 hat das Segment Capex EUR 46,9 Mio. beigetragen, während EUR 13,0 Mio. aus dem Segment Parts & Services resultieren.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag im ersten Quartal 2014 bei EUR 7,0 Mio. (Vorjahr: EUR 6,3 Mio.). Während das Bruttoergebnis vom Umsatz im Segment Capex mit EUR 3,1 Mio. (Bruttoergebnismarge: 6,6 %) nicht zufriedenstellend ausfiel, konnte das Segment Parts & Services ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von EUR 3,9 Mio. (Bruttoergebnismarge: 29,8 %) erzielen. Auf Konzernebene verringerte sich die Bruttoergebnismarge von 14,0 % auf 11,6 %. Im Rückgang der Marge zeigt sich die Abarbeitung von Aufträgen, die in Vorjahren bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurden. Wie in den Vorquartalen wirkte sich die weitere Abwicklung eines Großprojekts in Malaysia negativ auf die Marge aus. Ein wesentlicher Teil dieses Auftrags, der sich auf die Stahlkonstruktion und allgemeine Montagearbeiten bezieht, wurde an den strategischen Partner AVIC weitergereicht, sodass KHD hieraus kein zusätzliches Bruttoergebnis vom Umsatz erzielt.
Die Vertriebsaktivitäten fokussieren sich weiterhin auf strategisch wichtige Projekte in den Kernmärkten von KHD. Die Aufwendungen blieben mit EUR 2,6 Mio. im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen auf EUR 4,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,8 Mio.) geht vor allem auf höhere Personalkosten zurück. Die sonstigen Aufwendungen gingen leicht auf EUR 1,6 Mio. zurück (Vorjahr: EUR 1,7 Mio.). Mit EUR 1,0 Mio. entfiel deutlich mehr als die Hälfte des Betrags auf Forschung und Entwicklung. Außerdem sind hier Aufwendungen aus der Veränderung von Wechselkursen enthalten.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit EUR -1,7 Mio. unter dem Vorjahreswert (EUR -1,5 Mio.); die EBIT-Marge lag bei -2,8 % (Vorjahr: -3,3 %). Während das EBIT im Segment Capex mit EUR -4,5 Mio. gemäß den Erwartungen schwach ausfiel, konnte das Segment Parts & Services ein EBIT in Höhe von EUR 2,8 Mio. (EBIT-Marge: 21,4 %) erzielen. Das Finanzergebnis bewegte sich mit EUR 0,3 Mio. aufgrund des niedrigen Zinsniveaus leicht unter Vorjahr (EUR 0,4 Mio.). Damit ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von EUR -1,3 Mio. (Vorjahr: EUR -1,0 Mio.).
Das Periodenergebnis belief sich auf EUR -1,2 Mio. (Vorjahr: EUR -0,7 Mio.), sodass sich ein verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie von EUR -0,02 (Vorjahr: EUR -0,01) errechnet.
Finanz- und Vermögenslage
Die liquiden Mittel von KHD haben sich im ersten Quartal 2014 um EUR 23,7 Mio. auf EUR 251,9 Mio. erhöht. Maßgeblich war der Anstieg des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, der sich mit EUR 21,4 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert (EUR -14,1 Mio.) deutlich verbesserte. Dabei wirkten sich vor allem Abschlagszahlungen von Kunden nach dem Erreichen definierter Meilensteine im Projektgeschäft aus. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit blieb mit EUR -0,3 Mio. gegenüber dem ersten Quartal 2013 unverändert. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (EUR -0,7 Mio.) enthält Zuflüsse aus dem Verkauf eigener Aktien und Zinserträge, denen jedoch Abflüsse aufgrund der Veränderung verfügungsbeschränkter Barmittel gegenüberstanden.
Die Bilanzsumme von EUR 417,2 Mio. hat sich gegenüber dem Wert zum Jahresende 2013 (EUR 418,1 Mio.) nur geringfügig verändert. Der Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (EUR -22,2 Mio.) sowie der Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo (EUR -2,7 Mio.) steht die Erhöhung der liquiden Mittel ( EUR + 23,8 Mio. ) gegenüber. Die übrigen kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte zeigten nur leichte Abweichungen.
Auf der Passivseite verringerten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten (EUR -4,8 Mio.), während die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen zunahmen (EUR +5,4 Mio.).
Das Eigenkapital lag bei EUR 223,0 Mio. und hat sich damit im Vergleich zum Jahresende 2013 (EUR 222,5 Mio.) kaum verändert.
Risiken und Chancen
Das Risikomanagement der KHD stellt sicher, dass Veränderungen der Risikoposition rechtzeitig erkannt werden. Für konkrete Risiken wird, soweit erforderlich, durch die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Die identifizierten Risiken gefährden weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand des KHD Konzerns.
Im Vergleich zum Bilanzstichtag 2013 hat sich zum Datum dieser Zwischenmitteilung keine wesentlich veränderte Einschätzung der Risiken und Chancen ergeben. Wir verweisen auf den diesbezüglichen Abschnitt im Konzernlagebericht der KHD zum 31. Dezember 2013 (Seite 39 ff. des Konzerngeschäftsberichts).
Entwicklungen nach dem 31. März 2014
Am 9. April hat KHD Aufträge im Gesamtwert von mehr als EUR 90 Mio. über die Lieferung von Ausrüstung sowie Dienstleistungen für eine neue Zementanlage in der Kaluga Region (Russland) erhalten. Die Anlage umfasst zwei Produktionslinien mit einer Kapazität von jeweils 3.000 Tonnen Zementklinker pro Tag. Der Kunde, Pervaja Cementnaja Kompanija (PZK), gehört zu derselben Unternehmensgruppe wie der große russische Baukonzern SU-155. Das Projekt wird im Auftragseingang erfasst werden, sobald die Anzahlungen eingegangen sind.
Am 1. April wurde KHD von der Stavropolsky Zavod Stroitelnih Materialov, einem Mitglied der EUROCEMENT Gruppe über die Kündigung ihres Projektes informiert. Aus diesem Grund wurde der der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2013 entsprechend um EUR 74,5 Mio. korrigiert.
Ausblick
Die Konjunktur in den KHD-Kernmärkten wird sich im Geschäftsjahr 2014 voraussichtlich weiterhin verhalten entwickeln. Insbesondere in Lateinamerika und Osteuropa sind die wirtschaftlichen Risiken deutlich gestiegen.
Laut einer Umfrage von Exane BNP Paribas unter den führenden Zementherstellern sollte der Zementverbrauch 2014 dennoch um 2,9 % bis 6,5 % zulegen können. Insbesondere in den USA dürfte sich die gute Konjunkturentwicklung weiterhin positiv auswirken. Wachstumstreiber bleiben außerdem die Staaten südlich der Sahara, der Nahe Osten und Asien. In Indien rechnen die Hersteller im Jahresverlauf mit einem Volumenwachstum von 3,7 % bei weiterhin geringen Margen, in China wird ein Zuwachs von 5,1 % erwartet. Die Nachfrage in Russland wird voraussichtlich um 4,9 % steigen, in der Türkei um 5,0 %.
Langfristig sollte der Zementkonsum in allen Kernmärkten weiter wachsen. Nach wie vor schränken zwar Überkapazitäten in einigen Märkten die Chancen für Kapazitätserweiterungen ein, jedoch sind Modernisierungen und Nachrüstungen zur Verbesserung der Effizienz und Einhaltung verschärfter Umweltauflagen ein wichtiger Wachstumstreiber. In diesen Feldern ist KHD nicht zuletzt aufgrund der effizienten und umweltfreundlichen Lösungskonzepte gut positioniert.
Nach dem ersten Quartal 2014 bestätigt KHD im Wesentlichen den im Geschäftsbericht 2013 beschriebenen Ausblick zum Marktumfeld und der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns. Für das Gesamtjahr 2014 erwartet der Konzern nach wie vor ein deutlich höheres Volumen an Neuaufträgen. Einerseits sind die Chancen im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2014 weitgehend unverändert, andererseits hat KHD aufgrund der politischen Krise in der Ukraine wachsende Unsicherheiten in Bezug auf das Geschäft in dem wichtigen russischen Markt festgestellt. Bei der Vergabe und der Bearbeitung von Aufträgen in Russland könnte es zu Verzögerungen kommen. Zusätzlich sind wachsende Risiken im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2014 mit dem geplanten Zusammenschluss von Holcim und Lafarge verbunden. Einige Zementproduzenten könnten auf sich bietende Gelegenheiten aus dem Holcim - Lafarge Desinvestitionsprogramm warten, statt in neue Kapazitäten zur Zementproduktion zu investieren.
Für den Umsatz wird weiterhin ein Wert auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Wie schon 2013 werden im laufenden Jahr vorrangig Aufträge zu den Umsatzerlösen beitragen, die bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurden. Die Bruttoergebnismarge wird daher voraussichtlich auf einem unbefriedigenden Niveau verbleiben. Unter Berücksichtigung der im obigen Absatz erläuterten wachsenden Risiken wird nunmehr eine leicht negative EBIT-Marge erwartet.
KHD geht auch für den weiteren Jahresverlauf von einer stabilen Finanz- und Vermögenslage aus.
Köln, den 15. Mai 2014
Der Vorstand
gez. Jouni Salo gez. Ralph Quellmalz gez. Yizhen Zhu
15.05.2014 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
--------------------------------------------------------------------------- Sprache: Deutsch Unternehmen: KHD Humboldt Wedag International AG Colonia-Allee 3 51067 Köln Deutschland Internet: www.khd.com Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------
KHD Humboldt Wedag International AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
15.05.2014 08:00
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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KHD Humboldt Wedag
International AG, Köln
Zwischenmitteilung gemäß § 37x WpHG (Wertpapierhandelsgesetz) zum 15. Mai 2014
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ISIN: DE0006578008 WKN: 657800 Börsenkürzel: KWG www.khd.com
Zusammenfassung 1. Quartal 2014
- Weiterhin Zurückhaltung der Kunden bei der Auftragsvergabe
- Umsatzanstieg um 31,6 % gegenüber 1. Quartal des Vorjahrs auf EUR 59,9 Mio.
- EBIT in Höhe von EUR -1,7 Mio. wegen rückläufiger Bruttomarge und höheren Personalkosten
- Positiver operativer Cashflow von EUR 21,4 Mio.
- Bestätigung der Erwartungen für das Geschäftsjahr 2014
Kennzahlen im Überblick
01.01. - 01.01. - Veränderung in EUR Mio. 31.03.2014 31.03.2013 in % Auftragseingang 25,3 21,6 15,7 % Umsatz 59,9 45,5 31,6 % Bruttoergebnis vom Umsatz 7,0 6,3 11,1 % Bruttoergebnis vom Umsatz (in %) 11,6 14,0 EBIT -1,7 -1,5 -13,3 % EBIT-Marge (in %) -2,8 -3,3 EBT -1,3 -1,0 -30,0 % Periodenergebnis -1,2 -0,7 -71,4 % Ergebnis je Aktie (in EUR) -0,02 -0,01
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 21,4 -14,1 Cashflow aus Investitionstätigkeit -0,3 -0,3 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -0,7 0,7
Veränderung in EUR Mio. 31.03.2014 31.12.2013 in % Eigenkapital 223,0 222,5 0,2 % Eigenkapitalquote (in %) 53,5 53,2 Liquide Mittel 251,9 228,2 10,4 % Auftragsbestand * 304,8 339,3 -10,2 %
Mitarbeiter 771 775 1,8 %
* Vorjahreswert korrigiert um gekündigten Auftrag in Russland
Marktumfeld
Die Weltwirtschaft hat nach bisher vorliegenden Erkenntnissen in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres an Fahrt gewonnen, vor allem aufgrund der guten Entwicklung in den USA. Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone scheint sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert zu haben. Gleichzeitig sind allerdings die Konjunkturrisiken in einigen Schwellenländern deutlich gestiegen. Sorgen bereitet vor allem die angespannte Lage auf den Finanzmärkten, nachdem es infolge der US-Geldpolitik zu teilweise signifikanten Kapitalabflüssen kam. Zusätzliche Risiken für das Weltwirtschaftswachstum gehen aktuell von der politischen Krise in der Ukraine aus.
Für das Gesamtjahr 2014 prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) im April ein Weltwirtschaftswachstum von 3,6 % (2013: 3,0 %); für die Entwicklungs- und Schwellenländer wird ein Anstieg auf 4,9 % (2013: 4,7 %) vorausgesagt.
Die wesentlichen Absatzmärkte der KHD Humboldt Wedag International AG (im Folgenden auch 'KHD' bzw. 'Konzern') entwickelten sich folgendermaßen:
- In Indien war im ersten Quartal vom erwarteten Anstieg des Wirtschaftswachstums auf 5,4 % (Vorjahr: 3,2 %) noch wenig zu spüren, und auch in der Zementindustrie gab es noch keine Anzeichen eines Aufschwungs. Bekannte Probleme wie Überkapazitäten und Preisdruck in der Zementindustrie bestehen weiterhin. Exane BNP Paribas korrigierte die Wachstumsprognose für den Zementmarkt im Januar deutlich nach unten.
- In Russland hat die Unsicherheit infolge der politischen Entwicklungen zugenommen. Der IWF revidierte seine Wachstumsprognose für 2014 auf nunmehr 1,3 %, im ersten Quartal war das Wachstum gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres rückläufig.
- In der Türkei hat sich das Wachstum der Gesamtwirtschaft aufgrund eines Rückgangs beim privaten Konsum zwar wieder verlangsamt, der IWF rechnet jedoch mit anhaltend hohen Investitionen von staatlicher Seite. Der Zementkonsum entwickelt sich laut dem aktuellen Forecast von Exane BNP Paribas stärker als erwartet.
- In den USA hat das ungewöhnlich schlechte Wetter im ersten Quartal die gute Konjunkturentwicklung etwas ausgebremst, für das Gesamtjahr rechnet der IWF jedoch weiterhin mit einem starken Wachstum von 2,8 %. Das positive wirtschaftliche Umfeld und insbesondere die Erholung des Immobiliensektors kommen auch der Zementindustrie zugute.
- In Lateinamerika versetzte die US-Geldpolitik dem ohnehin schwächelnden Wachstum einen weiteren Dämpfer. Während Mexiko vom Aufschwung in den USA profitiert, hat der IWF die Wachstumsprognose für Südamerika insgesamt auf 2,5 % gesenkt - insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung in Brasilien.
- In China sorgten schwache Konjunkturdaten im ersten Quartal für Verunsicherung bei Unternehmen und auf den Finanzmärkten. Die Zementnachfrage stieg jedoch aufgrund von umfangreichen Investitionsprogrammen der Regierung zunächst weiter an.
Geschäftsentwicklung
Die Steuerung, Überwachung und Berichterstattung im Konzern erfolgt seit dem 1. Januar 2014 in den zwei getrennten Segmenten Capex (Projektgeschäft) und Parts & Services. Die Vergleichbarkeit mit den Zahlen des Geschäftsjahres 2013 ist allerdings nur für die aggregierten Werte gegeben.
Im ersten Quartal 2014 belief sich der Auftragseingang auf EUR 25,0 Mio. und liegt damit über dem Vorjahresniveau (EUR 21,6 Mio.). Das Ersatzteil- und Servicegeschäft (Segment Parts & Services) steuerte hierzu mit EUR 12,0 Mio. einen Anteil von 48,0 % bei. Größere Neuaufträge im Anlagenbaugeschäft (Segment Capex) konnten erst im zweiten Quartal gewonnen werden (siehe Nachtragsbericht S. 6).
Aufgrund der Kündigung eines Projekts (siehe die Ausführungen zu den Entwicklungen nach dem 31. März 2014) wurde der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2013 um EUR 74,5 Mio. korrigiert. Trotz der Anpassung lag der Auftragsbestand mit EUR 304,8 Mio. zum 31. März 2014 weiterhin auf einem zufriedenstellenden Niveau (Ende 2013: EUR 339,3 Mio.).
Ertragslage Konzern
Die Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahr (EUR 45,5 Mio.) um 31,6 % auf EUR 59,9 Mio. Bedeutende Umsatzbeiträge leisteten weiterhin die Projekte in Malaysia, Indien und Nordamerika. Zu den Umsatzerlösen im ersten Quartal 2014 hat das Segment Capex EUR 46,9 Mio. beigetragen, während EUR 13,0 Mio. aus dem Segment Parts & Services resultieren.
Das Bruttoergebnis vom Umsatz lag im ersten Quartal 2014 bei EUR 7,0 Mio. (Vorjahr: EUR 6,3 Mio.). Während das Bruttoergebnis vom Umsatz im Segment Capex mit EUR 3,1 Mio. (Bruttoergebnismarge: 6,6 %) nicht zufriedenstellend ausfiel, konnte das Segment Parts & Services ein Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von EUR 3,9 Mio. (Bruttoergebnismarge: 29,8 %) erzielen. Auf Konzernebene verringerte sich die Bruttoergebnismarge von 14,0 % auf 11,6 %. Im Rückgang der Marge zeigt sich die Abarbeitung von Aufträgen, die in Vorjahren bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurden. Wie in den Vorquartalen wirkte sich die weitere Abwicklung eines Großprojekts in Malaysia negativ auf die Marge aus. Ein wesentlicher Teil dieses Auftrags, der sich auf die Stahlkonstruktion und allgemeine Montagearbeiten bezieht, wurde an den strategischen Partner AVIC weitergereicht, sodass KHD hieraus kein zusätzliches Bruttoergebnis vom Umsatz erzielt.
Die Vertriebsaktivitäten fokussieren sich weiterhin auf strategisch wichtige Projekte in den Kernmärkten von KHD. Die Aufwendungen blieben mit EUR 2,6 Mio. im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Der Anstieg der Verwaltungsaufwendungen auf EUR 4,6 Mio. (Vorjahr: EUR 3,8 Mio.) geht vor allem auf höhere Personalkosten zurück. Die sonstigen Aufwendungen gingen leicht auf EUR 1,6 Mio. zurück (Vorjahr: EUR 1,7 Mio.). Mit EUR 1,0 Mio. entfiel deutlich mehr als die Hälfte des Betrags auf Forschung und Entwicklung. Außerdem sind hier Aufwendungen aus der Veränderung von Wechselkursen enthalten.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit EUR -1,7 Mio. unter dem Vorjahreswert (EUR -1,5 Mio.); die EBIT-Marge lag bei -2,8 % (Vorjahr: -3,3 %). Während das EBIT im Segment Capex mit EUR -4,5 Mio. gemäß den Erwartungen schwach ausfiel, konnte das Segment Parts & Services ein EBIT in Höhe von EUR 2,8 Mio. (EBIT-Marge: 21,4 %) erzielen. Das Finanzergebnis bewegte sich mit EUR 0,3 Mio. aufgrund des niedrigen Zinsniveaus leicht unter Vorjahr (EUR 0,4 Mio.). Damit ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von EUR -1,3 Mio. (Vorjahr: EUR -1,0 Mio.).
Das Periodenergebnis belief sich auf EUR -1,2 Mio. (Vorjahr: EUR -0,7 Mio.), sodass sich ein verwässertes und unverwässertes Ergebnis je Aktie von EUR -0,02 (Vorjahr: EUR -0,01) errechnet.
Finanz- und Vermögenslage
Die liquiden Mittel von KHD haben sich im ersten Quartal 2014 um EUR 23,7 Mio. auf EUR 251,9 Mio. erhöht. Maßgeblich war der Anstieg des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit, der sich mit EUR 21,4 Mio. gegenüber dem Vorjahreswert (EUR -14,1 Mio.) deutlich verbesserte. Dabei wirkten sich vor allem Abschlagszahlungen von Kunden nach dem Erreichen definierter Meilensteine im Projektgeschäft aus. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit blieb mit EUR -0,3 Mio. gegenüber dem ersten Quartal 2013 unverändert. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (EUR -0,7 Mio.) enthält Zuflüsse aus dem Verkauf eigener Aktien und Zinserträge, denen jedoch Abflüsse aufgrund der Veränderung verfügungsbeschränkter Barmittel gegenüberstanden.
Die Bilanzsumme von EUR 417,2 Mio. hat sich gegenüber dem Wert zum Jahresende 2013 (EUR 418,1 Mio.) nur geringfügig verändert. Der Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (EUR -22,2 Mio.) sowie der Fertigungsaufträge mit aktivischem Saldo (EUR -2,7 Mio.) steht die Erhöhung der liquiden Mittel ( EUR + 23,8 Mio. ) gegenüber. Die übrigen kurzfristigen und langfristigen Vermögenswerte zeigten nur leichte Abweichungen.
Auf der Passivseite verringerten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten (EUR -4,8 Mio.), während die Verpflichtungen aus Fertigungsaufträgen zunahmen (EUR +5,4 Mio.).
Das Eigenkapital lag bei EUR 223,0 Mio. und hat sich damit im Vergleich zum Jahresende 2013 (EUR 222,5 Mio.) kaum verändert.
Risiken und Chancen
Das Risikomanagement der KHD stellt sicher, dass Veränderungen der Risikoposition rechtzeitig erkannt werden. Für konkrete Risiken wird, soweit erforderlich, durch die Bildung von Rückstellungen bilanzielle Vorsorge getroffen. Die identifizierten Risiken gefährden weder einzeln noch in Kombination den Fortbestand des KHD Konzerns.
Im Vergleich zum Bilanzstichtag 2013 hat sich zum Datum dieser Zwischenmitteilung keine wesentlich veränderte Einschätzung der Risiken und Chancen ergeben. Wir verweisen auf den diesbezüglichen Abschnitt im Konzernlagebericht der KHD zum 31. Dezember 2013 (Seite 39 ff. des Konzerngeschäftsberichts).
Entwicklungen nach dem 31. März 2014
Am 9. April hat KHD Aufträge im Gesamtwert von mehr als EUR 90 Mio. über die Lieferung von Ausrüstung sowie Dienstleistungen für eine neue Zementanlage in der Kaluga Region (Russland) erhalten. Die Anlage umfasst zwei Produktionslinien mit einer Kapazität von jeweils 3.000 Tonnen Zementklinker pro Tag. Der Kunde, Pervaja Cementnaja Kompanija (PZK), gehört zu derselben Unternehmensgruppe wie der große russische Baukonzern SU-155. Das Projekt wird im Auftragseingang erfasst werden, sobald die Anzahlungen eingegangen sind.
Am 1. April wurde KHD von der Stavropolsky Zavod Stroitelnih Materialov, einem Mitglied der EUROCEMENT Gruppe über die Kündigung ihres Projektes informiert. Aus diesem Grund wurde der der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2013 entsprechend um EUR 74,5 Mio. korrigiert.
Ausblick
Die Konjunktur in den KHD-Kernmärkten wird sich im Geschäftsjahr 2014 voraussichtlich weiterhin verhalten entwickeln. Insbesondere in Lateinamerika und Osteuropa sind die wirtschaftlichen Risiken deutlich gestiegen.
Laut einer Umfrage von Exane BNP Paribas unter den führenden Zementherstellern sollte der Zementverbrauch 2014 dennoch um 2,9 % bis 6,5 % zulegen können. Insbesondere in den USA dürfte sich die gute Konjunkturentwicklung weiterhin positiv auswirken. Wachstumstreiber bleiben außerdem die Staaten südlich der Sahara, der Nahe Osten und Asien. In Indien rechnen die Hersteller im Jahresverlauf mit einem Volumenwachstum von 3,7 % bei weiterhin geringen Margen, in China wird ein Zuwachs von 5,1 % erwartet. Die Nachfrage in Russland wird voraussichtlich um 4,9 % steigen, in der Türkei um 5,0 %.
Langfristig sollte der Zementkonsum in allen Kernmärkten weiter wachsen. Nach wie vor schränken zwar Überkapazitäten in einigen Märkten die Chancen für Kapazitätserweiterungen ein, jedoch sind Modernisierungen und Nachrüstungen zur Verbesserung der Effizienz und Einhaltung verschärfter Umweltauflagen ein wichtiger Wachstumstreiber. In diesen Feldern ist KHD nicht zuletzt aufgrund der effizienten und umweltfreundlichen Lösungskonzepte gut positioniert.
Nach dem ersten Quartal 2014 bestätigt KHD im Wesentlichen den im Geschäftsbericht 2013 beschriebenen Ausblick zum Marktumfeld und der wirtschaftlichen Entwicklung des Konzerns. Für das Gesamtjahr 2014 erwartet der Konzern nach wie vor ein deutlich höheres Volumen an Neuaufträgen. Einerseits sind die Chancen im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2014 weitgehend unverändert, andererseits hat KHD aufgrund der politischen Krise in der Ukraine wachsende Unsicherheiten in Bezug auf das Geschäft in dem wichtigen russischen Markt festgestellt. Bei der Vergabe und der Bearbeitung von Aufträgen in Russland könnte es zu Verzögerungen kommen. Zusätzlich sind wachsende Risiken im Hinblick auf die Prognose für das Geschäftsjahr 2014 mit dem geplanten Zusammenschluss von Holcim und Lafarge verbunden. Einige Zementproduzenten könnten auf sich bietende Gelegenheiten aus dem Holcim - Lafarge Desinvestitionsprogramm warten, statt in neue Kapazitäten zur Zementproduktion zu investieren.
Für den Umsatz wird weiterhin ein Wert auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Wie schon 2013 werden im laufenden Jahr vorrangig Aufträge zu den Umsatzerlösen beitragen, die bei hartem Wettbewerb unter hohem Margendruck gewonnen wurden. Die Bruttoergebnismarge wird daher voraussichtlich auf einem unbefriedigenden Niveau verbleiben. Unter Berücksichtigung der im obigen Absatz erläuterten wachsenden Risiken wird nunmehr eine leicht negative EBIT-Marge erwartet.
KHD geht auch für den weiteren Jahresverlauf von einer stabilen Finanz- und Vermögenslage aus.
Köln, den 15. Mai 2014
Der Vorstand
gez. Jouni Salo gez. Ralph Quellmalz gez. Yizhen Zhu
15.05.2014 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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