11.12.2012 16:59:33
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DGB: Der Norden ist der 'Lohnkeller der Nation'
Als Geringverdiener betrachtet die Gewerkschaft alle, die weniger als zwei Drittel des durchschnittlichen Lohns bekommen. Diese Definition lege auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zugrunde, betonte der DGB. Die Niedriglohnschwelle lag 2010 in den alten Ländern bei 1890 Euro brutto und in den neuen Ländern bei 1379 Euro monatlich. In Deutschland zählten 22,8 Prozent der Vollzeitbeschäftigten zu den Geringverdienern.
Im nördlichsten Bundesland zeigten sich erhebliche regionale Unterschiede: Im Kreis Pinneberg betrug demnach die Niedriglohn-Quote 23,5 Prozent, in Nordfriesland 31,8 Prozent, in Ostholstein sogar 34,6 Prozent. Auch unterstreiche die Studie, wie wichtig eine gute Ausbildung ist. Die Quote derjenigen, die keinen Abschluss haben und Niedriglohn bekommen, ist der Gewerkschaft zufolge vielfach etwa doppelt so hoch wie die der Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung.
Wer behaupte, Niedriglöhne seien Einstiegslöhne, liege falsch: Die Chancen, in besser bezahlte Jobs aufzusteigen, seien relativ gering. Die Billiglöhne würden auch die Altersarmut verstärken: "Niedriglohnbeziehern drohen auch Niedrigrenten", warnte der DGB.
"Es müssen endlich faire Arbeitsverträge und Maßnahmen her, die prekäre Beschäftigung unterbinden und für bessere Entlohnung sorgen", forderte Polkaehn. Dazu seien solide Flächentarifverträge nötig, aber auch der gesetzliche Mindestlohn, Auftragsvergaben der Kommunen oberhalb von 8,50 Euro Stundenlohn, die Sozialversicherungspflicht vom ersten Euro Verdienst an, ein besserer Kündigungsschutz und das Verbot sachgrundloser Befristung von Arbeitsverträgen.
Die Studie basiert auf einer Auswertung der Arbeitgeber-Meldungen für die Sozialversicherung. Stichtag: 31.12.2010./mho/DP/she
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