04.03.2013 17:28:33
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 04.03.2013 - 17.15 Uhr
BRÜSSEL - Die Rettung Zyperns vor der Staatspleite wirft neue Probleme auf. So gibt es Bedenken des Internationalen Währungsfonds (IWF) beim geplanten Hilfspaket von geschätzt 17,5 Milliarden Euro. Dies wurde am Montag in Brüssel bei Beratungen der Euro-Finanzminister deutlich. Eine Entscheidung für das Hilfspaket soll Ende März fallen.
FRANKFURT - Die IG Metall bleibt bei ihrer Forderung nach 5,5 Prozent mehr Geld für die rund 3,7 Millionen Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie. Eine entsprechende Empfehlung hat der Gewerkschaftsvorstand am Montag an die Bezirke gegeben, die abschließend darüber entscheiden sollen. Im Unterschied zu bisherigen Äußerungen wurde die Zahl aber als Obergrenze bei einer Laufzeit von zwölf Monaten definiert. Im ZDF-Morgenmagazin hatte IG-Metall-Chef Berthold Huber zudem Verhandlungsbereitschaft bei der Vertragslaufzeit zu erkennen gegeben. Der Abschluss müsste natürlich entsprechend höher liegen, hatte er schon vor Tagen betont. Die Verhandlungen beginnen Mitte März, Warnstreiks sind ab Mai möglich.
Großbritannien: Kreditvergabe kommt nicht in Schwung
Die Bank of England sprach dennoch von einer stagnierenden Entwicklung. Im Schlussquartal sei die Kreditvergabe traditionell schwach, heißt es zur Begründung. Darüber hinaus habe das FLS dazu geführt, dass die Refinanzierungskosten der Banken signifikant gesunken seien. Auch die Zinsen für Bankkredite seien gefallen. Allerdings werde es noch eine Weile dauern, bis sich dies in höheren Ausleihungen niederschlage.
Expertenrunde fordert Reformen gegen ArbeitskräftemangelBERLIN - Ohne tiefgreifende Reformen droht Deutschland aus Sicht von Experten schon bald ein Arbeitskräftemangel. Weil die Deutschen weniger und älter würden, müssten mehr Frauen, Ältere und Zuwanderer Erwerbsarbeit leisten, fordern die Wissenschaftler in einem am Montag vorgestellten Bericht. Auftraggeber war die Robert-Bosch-Stiftung. Notwendig dafür seien etwa mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, mehr Möglichkeiten für die befristete Beschäftigung Älterer und Freistellungen an nichtchristlichen Feiertagen.
BRÜSSEL - Frankreich tritt in der Eurogruppe für eine gemeinsame Förderung des Wirtschaftswachstums ein. "Es gibt ein Wachstumsproblem in Europa, keiner kann das verbergen", sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici am Montag in Brüssel vor Beratungen mit seinen Amtskollegen der Eurozone.
Großbritannien: Kreditvergabe kommt nicht in SchwungLONDON - Die Kreditvergabe der britischen Banken kommt trotz rekordniedriger Zinsen und eines speziellen Anschubprogramms nicht recht in Schwung. Im vierten Quartal waren die Ausleihungen der Banken über das sogenannte "Funding for Lending"-Programm (FLS) unter dem Strich sogar rückläufig. Dies teilte die Bank of England am Montag in London mit. Nach einem Zuwachs der Netto-Kreditvergabe von 0,9 Milliarden Pfund im dritten Vierteljahr ergab sich zum Jahresende ein Minus von netto 2,4 Milliarden Euro.
Fed-Vizechefin Yellen signalisiert Fortsetzung des AnleihekaufprogrammWASHINGTON - Die stellvertretende Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, hat eine unveränderte Fortsetzung des Anleihekaufprogramms signalisiert. Es gebe zwar mögliche Kosten der Anleihekäufe, die man im Blick haben und untersuchen müsste, sagte Yellen am Montag auf einer Konferenz. Derzeit sehe sie aber keine Gründe, die Käufe zurückzufahren. Aktuell kauft die Fed monatlich Anleihen im Wert von 85 Milliarden US-Dollar.
In Spanien erstmals über fünf Millionen Arbeitslose registriert
MADRID - In Spanien sind erstmals mehr als fünf Millionen Arbeitslose registriert. Wie das Arbeitsministerium am Montag in Madrid mitteilte, waren im Februar 5,04 Millionen Menschen als arbeitslos gemeldet, 1,2 Prozent mehr als im Vormonat. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen nach der jetzigen Methode im Jahr 1996. Im Vergleich zum Februar 2012 stieg die Arbeitslosenzahl um fast 7,0 Prozent.
Lettland bittet Brüssel um Konvergenzbericht zu EuroreifeRIGA - Der lettische Ministerpräsident Valdis Dombrovskis hat am Montag die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank in einem Schreiben um den Konvergenzbericht zur Euroreife gebeten. Lettland will am 1. Januar 2014 seinen Lats durch den Euro ablösen und erfüllt nach eigenen Angaben seit September 2012 sämtliche Maastricht-Kriterien.
Eurogruppe hält an Zeitplan für Zypern festBRÜSSEL - Die Euro-Finanzminister halten an ihrem Zeitplan zur Rettung Zyperns vor der Staatspleite fest. Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem bekräftigte am Montag, eine Einigung für ein Hilfspaket solle noch in diesem Monat gefunden werden. "Darauf zielen wir ab", sagte der Niederländer in Brüssel vor Beratungen mit seinen Amtskollegen.
IG-Metall-Chef Huber: Längere Laufzeit für Tarifabschluss denkbarBERLIN - IG-Metall-Chef Berthold Huber hat vor Beginn der Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie Verhandlungsbereitschaft bei der Laufzeit des Abschlusses gezeigt. Unter Umständen würde die Gewerkschaft auch einen Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 18 Monaten abschließen. "Wir sind sowieso relativ tabufrei", sagte Huber am Montag im "ZDF-Morgenmagazin".
Brüderle: FDP bei Mindestlohn gesprächsbereitBERLIN - Die FDP ist bereit, gemeinsam mit der Union Lohnuntergrenzen in weiteren Branchen zu ermöglichen. Fraktionschef Rainer Brüderle betonte vor einer Sitzung der Parteispitze, die Koalition könnte das Mindestarbeitsbedingungen-Gesetz erweitern, um in Branchen mit geringer Tarifbindung zu Lösungen zu kommen. Die Liberalen würden nun mit der Union im Koalitionsausschuss reden. Das FDP-Präsidium wollte dazu am Montag ein Grundsatzpapier beschließen.
Eurozone: Produzentenpreise steigen wiederLUXEMBURG - In der Eurozone sind die Preise auf Produzentenebene nach zwei Rückgängen in Folge wieder gestiegen. Von Dezember auf Januar stieg das Preisniveau um 0,6 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Montag in Luxemburg mitteilte. In den beiden Vormonaten waren die Erzeugerpreise noch um jeweils 0,2 Prozent gefallen.
Sentix: Europäische Investoren reagieren verschnupft auf Italien-WahlLIMBURG - Das Wahlpatt in Italien hat die Stimmung von Investoren im Euroraum belastet. Nach sechs Anstiegen in Folge fiel der entsprechende Indikator im März erstmals zurück, wie das Limburger Analyse-Institut Sentix am Montag mitteilte. Die Kennzahl sank von Februar auf März deutlich um 6,7 Punkte auf minus 19,6 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Dezember. Sowohl die Lageeinschätzung als auch die Erwartungshaltung trübten sich ein./rob/jsl
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