21.05.2013 17:08:33
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 21.05.2013 - 17.00 Uhr
MADRID/FRANKFURT - Das unter Rezession und hoher Arbeitslosigkeit leidende Spanien muss Investoren wieder etwas höhere Zinsen für frisches Geld bieten. Der Zinsanstieg erfolgt jedoch von einem vergleichsweise niedrigen Niveau aus. Zudem gelang es Madrid, mit zwei kurzlaufenden Geldmarktpapieren etwas mehr Geld als geplant aufzunehmen. Wie aus Zahlen der spanischen Notenbank vom Dienstag hervorgeht, erbrachte die Aufstockung der beiden Papiere insgesamt 3,51 Milliarden Euro.
BERLIN - Immer mehr deutsche Steuerhinterzieher wollen mit einer Selbstanzeige im Nachhinein reinen Tisch machen. Nach dem Scheitern des deutsch-schweizerischen Steuerabkommens und unter wachsendem Druck der Behörden haben sich in vielen Bundesländern in diesem Jahr deutlich mehr Steuer-Betrüger selbst angezeigt. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Nordrhein-Westfalen verzeichnete bis Anfang Mai bereits mehr als 700 Anzeigen, das ist etwa dreimal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Studie: Bargeld kostet Bundesbürger im Schnitt rund 150 Euro im JahrFRANKFURT - Das in Deutschland beliebte Bargeld kostet die Bundesbürger einer Studie zufolge Jahr für Jahr Milliarden. Insgesamt müssten Handel, Banken und Verbraucher pro Jahr rund 12,5 Milliarden Euro für die Versorgung mit Scheinen und Münzen aufwenden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Steinbeis-Hochschule Berlin, die am Dienstag auf Einladung des Kreditkartenanbieters Mastercard in Frankfurt vorgestellt wurde.
EU-Regierungen verlangen Einlenken des Parlaments im BudgetstreitBRÜSSEL - Im Streit um die Finanzplanung der Europäischen Union für die Jahre 2014 bis 2020 haben die Regierungen der 27 Mitgliedsstaaten das Europaparlament zum Einlenken aufgefordert. "Es liegt jetzt beim Parlament, sich in den wichtigen Fragen zu bewegen", sagte der irische Außenminister Eamon Gilmore nach einem Treffen der Europaminister am Dienstag in Brüssel. Gilmore führt derzeit den Vorsitz im Ministerrat.
FRANKFURT - Mehrwert Fehlanzeige: Aktienfonds-Manager schaffen es immer seltener, das Geld ihrer Kunden erfolgreich anzulegen. Nur noch 23 Prozent der in Europa zugelassenen Aktienfonds konnten in den vergangenen drei Jahren ihren Vergleichsindex übertreffen. Dieses ernüchternde Ergebnis liefert eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des Finanzdienstleisters Gecam. In der letzten Studie war dies noch 35 Prozent der Fonds gelungen.
Abkommen bietet 5.000 Spaniern Jobchancen in DeutschlandMADRID - In den nächsten vier Jahren sollen rund 5.000 junge Spanier in Deutschland Ausbildung oder Beschäftigung erhalten. Dies ist das Ziel eines Abkommens, das Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Dienstag in Madrid zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit unterzeichnete. Bei dem Treffen mit ihrer spanischen Amtskollegin Fátima Bánez Garcia sagte von der Leyen, die jungen Leute würden in Deutschland angesichts von 33.000 unbesetzten Ausbildungsplätzen "mit offenen Armen empfangen".
IHK: Höhere Steuerlast entspricht drei bis vier StellenSTUTTGART - Die von SPD und Grünen propagierte Wiedereinführung der Vermögenssteuer könnte nach Berechnungen der IHK einen durchschnittlichen Maschinenbauer drei bis vier Stellen kosten. Bei einem solchen Unternehmen mit einem Umsatz von 40 Millionen Euro und 200 Mitarbeitern belaufe sich die Steuerlast durch die geplante Steuer nach Berechnungen der IHK auf rund 190.000 Euro, sagte Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart, am Dienstag. Das entspreche im Schnitt den Aufwendungen von rund drei bis vier Stellen im Maschinenbau.
Barroso macht Druck für scharfen Kampf gegen SteuerbetrugSTRASSBURG - EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat von den EU-Regierungen konkrete Schritte im Kampf gegen Steuerbetrug angemahnt. Die Regierungen sollten bis 2015 einen automatischen Informationsaustausch über alle Arten von Einkommen vereinbaren, sagte Barroso am Dienstag vor dem EU-Parlament. Er werde auf dem Gipfel an diesem Mittwoch den Regierungen "eine politische Verpflichtung abringen". Die Kommission will dazu einen Vorschlag vorlegen. So sollen nicht nur Zinseinkünfte aus Spareinlagen erfasst werden, sondern auch Einkommen aus Arbeit, Renten, Versicherungspolicen, Dividenden und Kapitalerträgen.
China will sich für Produkte aus Indien öffnenNEU DELHI - China will sich weiter für indische Waren öffnen und so das riesige Handelsungleichgewicht zwischen den beiden asiatischen Nachbarn reduzieren. "Die chinesische Seite ist definitiv bereit, mehr indischen Produkten Zugang zu chinesischen Märkten zu gewähren", sagte Ministerpräsident Li Keqiang bei seinem ersten Auslandsbesuch am Dienstag in Neu Delhi. Zusammen könnten die beiden Entwicklungsländer "neue Motoren" für weltweites Wachstum sein.
Bundesbank: Wirtschaft gewinnt an Schwung - kein Problem mit SparaufschubFRANKFURT - Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung der Bundesbank im Frühjahr deutlich an Schwung gewinnen. "Für das zweite Quartal 2013 ist mit einer spürbaren gesamtwirtschaftlichen Belebung zu rechnen", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht. Einen starken Wachstumstreiber sehen die Experten der Bundesbank in Nachholeffekten unter anderem in der Baubranche nach dem harten Winter. Für die Eurozone fordert die Bundesbank unterdessen eine Fortsetzung der Reformpolitik. Sie sieht aber kein Problem darin, falls sich Sparbemühungen in einzelnen Euro-Krisenländern etwas verzögern.
Bundesbank: Europäische Aktien sind nicht überbewertetFRANKFURT - Anleger müssen sich laut einer Untersuchung der Deutschen Bundesbank keine großen Sorgen machen, dass europäische Aktienwerte infolge der Kursrally in den vergangenen Monaten überbewertet sind. Dies ist das Ergebnis einer langfristigen Dividendenanalyse, die sich im Monatsbericht der Bundesbank vom Dienstag findet. Trotz methodischer Einschränkungen finden die Autoren keine Hinweise darauf, dass die Entwicklung europäischer Aktienwerte fundamental ungerechtfertigt sein könnte. Für deutsche Aktien ergibt sich ein ähnliches Bild.
Großbritannien: Inflation gibt überraschend stark nachLONDON - In Großbritannien ist die Inflation auf Verbraucherebene im April deutlich stärker gesunken als erwartet. Die Inflationsrate sei von 2,8 Prozent im März auf 2,4 Prozent gesunken, teilte die nationale Statistikbehörde INS am Dienstag in London mit. Das ist der geringste Wert seit sieben Monaten. Bankvolkswirte hatten im Schnitt eine Jahresrate von 2,6 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Verbraucherpreise leicht um 0,2 Prozent.
EU-Europaminister beginnen Gespräche über Finanzplanung und SteuerBRÜSSEL - Die Europaminister der 27 EU-Staaten haben in Brüssel Gespräche über die umstrittene Finanzplanung der Union für die Jahre 2014 bis 2020 begonnen. Sie wollten auch die Beratungen des EU-Gipfels vom Mittwoch über eine Verschärfung des Kampfes gegen Steuerhinterziehung vorbereiten. Der irische Außenminister Eamon Gilmore, derzeit Präsident des Ministerrates, sagte am Dienstag, internationale Steuerschlupflöcher müssten geschlossen werden.
'WSJ': China will Devisenreserven breiter anlegenFRANKFURT - China, Inhaber der weltweit größten Devisenreserven, plant einem Pressebericht zufolge eine breitere Anlage seines Vermögens. Wie das "Wall Street Journal" (WSJ) am Dienstag mit Bezug auf Kreise berichtet, habe der staatliche Devisenverwalter "SAFE" eigens dafür eine Delegation nach New York entsandt. Diese solle vor Ort neue Anlagemöglichkeiten ausloten. Ziel sei, das starke Engagement Chinas in amerikanischen Staatsanleihen zu reduzieren und auf andere Vermögenswerte wie Immobilien auszuweiten, berichtet das Blatt.
Deutschland: Produzentenpreise steigen kaum nochWIESBADEN - Der allgemein schwache Preisauftrieb zeigt sich immer deutlicher auch auf Produzentenebene. Im April stiegen die Preise von in Deutschland hergestellten Produkten zum Vorjahresmonat um nur noch 0,1 Prozent. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, war dies die geringste Jahresrate seit März 2010 - also seit gut drei Jahren. Im Monatsvergleich gaben die Erzeugerpreise sogar nach, sie sanken um 0,2 Prozent. Dämpfend wirken nach wie vor rückläufige Energiepreise, wobei die Strompreise infolge höherer Umlagen für regenerative Energieträger zuletzt spürbar gestiegen sind.
SPD-Chef bekräftigt Kritik an Teilen der Reform-'Agenda 2010'MAINZ - Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat seine Kritik an Teilen der Reform-"Agenda 2010" des früheren SPD-Kanzlers Gerhard Schröder bekräftigt. Er sieht dringenden Korrekturbedarf in der Arbeitsmarktpolitik. "Es waren Dinge, von denen wir heute wissen, dass wir sie korrigieren müssen, beispielsweise die Eröffnung des Niedriglohnsektors und die zu weite Ausweitung von Leih- und Zeitarbeit", sagte Gabriel der Nachrichtenagentur dpa in Mainz. "Heute geht es eher um die Agenda 2020: Was können und müssen wir dafür tun, dass sich bei uns Bildung und Ausbildung verbessern?"
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