28.11.2012 17:16:32

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 28.11.2012 - 17.00 Uhr

    USA: Neubauverkäufe im Oktober überraschend gefallen

 

    WASHINGTON  - In den USA sind die Verkäufe neuer Häuser im Oktober überraschend gefallen. Auf Monatssicht sei die Zahl um 0,3 Prozent auf 368.000 Häuser gesunken, teilte das US-Handelsministerium am Mittwoch in Washington mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent auf 390.000 Häuser gerechnet. Zudem wurde auch der Vormonatswert deutlich nach unten revidiert. Im September waren die Verkäufe um revidierte 0,8 Prozent (ursprünglich: 5,7) Prozent gestiegen.

 

Deutschland: Inflationsrate fällt unter 2,0 Prozent

 

    WIESBADEN  - In Deutschland hat sich der Preisdruck im November abgeschwächt und die Inflationsrate ist unter die Marke von 2,0 Prozent gefallen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien die Verbraucherpreise um 1,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch bei 2,0 Prozent gelegen. Volkswirte hatten zuvor mit diesem Rückgang der November-Rate gerechnet. Im Monatsvergleich seien die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gefallen, hieß es weiter.

 

Geldmenge im Euroraum wächst stark - Kreditvergabe schwach

 

    FRANKFURT  - Trotz Rezession hat das Geldmengenwachstum im Euroraum stark angezogen. Nach Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Mittwoch stieg das breitangelegte Geldmengenaggregat M3 im Oktober zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent. Das ist die höchste Jahresrate seit April 2009, also seit dreieinhalb Jahren. Zudem legte das Wachstum im Vergleich zum Vormonat September, als die Rate bei 2,6 Prozent gelegen hatte, deutlich zu. Von August bis Oktober erhöhte sich M3 um 3,1 Prozent.

 

Neue Milliarden-Hilfen für Athen am Freitag im Bundestag

 

    BERLIN  - Trotz Bedenken der SPD stimmt der Bundestag am Freitag über die neuen Milliardenhilfen für Griechenland ab. Die Sozialdemokraten konnten sich nicht mit ihrer Forderung durchsetzen, das Rettungspaket erst nächste Woche in einer Sondersitzung zu verabschieden. Dafür habe es keine Unterstützung gegeben, erklärte SPD-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Oppermann am Mittwoch in Berlin. "Deshalb wird die Debatte am Freitag stattfinden."

 

Schuldenrückkauf: Griechenland hält sich bedeckt - Anleger reagieren enttäuscht

 

    ATHEN/FRANKFURT  - Griechenland hält sich weiter bedeckt mit den Details seines Schuldenrückkaufprogramms. Finanzminister Yannis Stournaras verriet bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Athen nur, dass das konkrete Angebot in der nächsten Woche vorgelegt werden soll. Es richte sich an alle Anleger und erfolge auf freiwilliger Basis. Obwohl viele Einzelheiten weiter offen sind, zeigen Investoren sich bereits enttäuscht. Zur Wochenmitte gerieten griechische Anleihen auf die Verkaufslisten.

 

Österreichs Notenbankchef Nowotny: Schuldennachlass für Athen vom Tisch

 

    WIEN  - Österreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat sich erleichtert über das Maßnahmenpaket gezeigt, das Eurostaaten und Internationaler Währungsfonds (IWF) zur Abwehr einer Staatspleite in Griechenland geschnürt haben. Ein Schuldennachlass sei damit vom Tisch, sagte Nowotny am Mittwoch im österreichischen Radioprogramm "ORF-Morgenjournal".

 

EU beschließt schärfere Regeln für Ratingagenturen

 

    BRÜSSEL  - Als Lehre aus der Krise nimmt die EU Ratingagenturen an die Kandare. Künftig sollen die Bonitätsprüfer für grobe Fehlurteile haftbar sein. Anleger und Emittenten können vor Gericht Verluste einklagen, wenn Ratingagenturen ein Unternehmen oder einen Staat absichtlich oder fahrlässig falsch beurteilen. Zudem müssen Unternehmen wie Moody's, Fitch oder Standard & Poor's, die großen Drei der Branche, ihre Urteile besser begründen und offenlegen, nach welchen Kriterien sie ihre Entscheidung gefällt haben. Auf diese Regeln einigten sich EU-Kommission, Europaparlament und EU-Staaten am Dienstagabend.

 

Spanien: Einzelhandel weiter im Sinkflug

 

    MADRID/FRANKFURT  - Die schwere Rezession macht den spanischen Einzelhändlern weiter zu schaffen. Im Oktober gingen die Umsätze preis- und kalenderbereinigt um 9,7 Prozent zum Vorjahresmonat zurück, wie aus Zahlen des nationalen Statistikamts INE vom Mittwoch hervorgeht. Im Vormonat war der Einbruch mit 11,0 Prozent zwar noch stärker ausgefallen. Allerdings sind die Einzelhandelsumsätze im Trend seit mittlerweile fünf Jahren rückläufig. Infolge der schweren Immobilien- und Bankenkrise befindet sich die viertgrößte Euro-Volkswirtschaft seit über einem Jahr in der Rezession.

 

IWF: Spanien macht Reformfortschritte im Finanzsektor - aber noch viel zu tun

 

    WASHINGTON  - Das Euro-Krisenland Spanien hat nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) bedeutende Fortschritte bei der Reform des Finanzsektors gemacht. Die mit Spanien vereinbarten Reformen für den Finanzsektor würden bisher umgesetzt und der Zeitplan werde eingehalten, schreibt der IWF in einem am Mittwoch veröffentlichten Fortschrittsbericht. Der IWF warnt jedoch: Die größten Herausforderungen stünden noch bevor. Dabei gehe es vor allem um die Pläne für eine Umstrukturierung der Banken und die Effektivität der geplanten Bad Bank.

 

Spaniens Banken erhalten 37 Milliarden Euro Hilfe

 

    BRÜSSEL  - Fast ein halbes Jahr nach dem Hilferuf Spaniens steht der Umfang der Euro-Rettungsaktion für spanische Banken fest: Die maroden Institute erhalten von den Euro-Partnern zunächst 37 Milliarden Euro. Diesen Betrag nannte EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia am Mittwoch in Brüssel. Das Geld sollen die vier vom Staat geretteten Banken bekommen, allen voran die Großbank Bankia. Die obersten EU-Wettbewerbshüter genehmigten nun den Umbau und die Sanierung der vier Banken, da dies den EU-Regeln entspreche. Neben Bankia handelt es sich dabei um die NCG Banco, Catalunya Banc und Banco de Valencia.

 

Bundesregierung will Steuerabkommen mit Schweiz retten

 

    BERLIN  - Die Bundesregierung will im Vermittlungsausschuss doch noch die Zustimmung der Länder zum Steuerabkommen mit der Schweiz erreichen. Das Kabinett beschloss am Mittwoch in Berlin auf Initiative von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), den gemeinsamen Ausschuss von Bundestag und Bundesrat anzurufen. Am vergangenen Freitag war das umstrittene Abkommen in der Länderkammer am Widerstand der SPD- und Grünen-geführten Länder gescheitert.

 

Italien: Rendite sinkt bei Anleiheauktion auf den niedrigsten Stand seit 2010

 

    ROM  - Italien hat sich bei einer Auktion von Geldmarktpapieren mit einer Laufzeit von sechs Monaten so günstig wie seit April 2010 nicht mehr refinanziert. Das hochverschuldete Euro-Land musste nur noch 0,919 Prozent an Zinsen zahlen, wie die italienische Schuldenagentur am Mittwoch in Rom mitteilte. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 29. Oktober hatte die Rendite noch bei 1,347 Prozent gelegen.

 

DIW: Wirtschaft wird sich nach Stagnation zum Jahresende schnell erholen

 

    BERLIN  - Die Deutsche Wirtschaft wird sich nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nach einer Stagnation im vierten Quartal schnell wieder erholen. Die günstige Lage auf dem Arbeitsmarkt und merkliche Lohnzuwächse dürften die Konjunktur stützen, hieß es im DIW-Konjunkturbarometer, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Allerdings bremse derzeit die schwachen Investitionen die konjunkturelle Entwicklung. Im dritten Quartal war die deutsche Wirtschaft noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal gewachsen.

 

/rob/jkr

 

 

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!