26.05.2015 17:44:46
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EZB/Hansson: Geldpolitik könnte Reformeifer bremsen
Von Liis Kängsepp
TALLIN (Dow Jones)--Der Gouverneur der estnischen Zentralbank, Ardo Hansson, hat sich kritisch zum Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert, deren Rat er selbst angehört. "Es ist kein Geheimnis, dass ich den Plan zum Ankauf von Staatsanleihen nicht unterstützt habe. Obwohl es erste Anzeichen für einen Erfolg dieses Programms gibt, müssen wir uns seiner Risiken bewusst sein", sagte Hansson im estnischen Parlament. In einer Situation niedriger Zinsen hätten Regierungen weniger Anreize, für das langfristige Wachstum notwendige, aber schmerzhafte Reformen durchzuführen, fügte er hinzu.
Die Zentralbanken des Eurosystems, darunter die estnische, kaufen seit März monatlich Wertpapiere für 60 Milliarden Euro. Rund drei Viertel davon sind Staatsanleihen. Die baltischen Länder haben unter der 2008 ausgebrochenen Finanz- und Wirtschaftskrise besonders stark gelitten. Im Unterschied zu einigen südeuropäischen Ländern begegneten sie der Krise mit harten Reformen, die die Bevölkerung aber wegen der Perspektive eines Euro-Beitritts ertrug.
Kontakt zur Autorin: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/hab/jhe
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May 26, 2015 11:13 ET (15:13 GMT)
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