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18.10.2015 14:38:40

Flüchtlinge: Bauindustrie kritisiert 'Euphorie' der Industrie

BERLIN (dpa-AFX) - Unter Spitzenvertretern der deutschen Wirtschaft zeichnet sich ein Streit um die Haltung in der Flüchtlingskrise ab. Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Deutschen Bauindustrie, Michael Knipper, kritisierte in einem offenen Brief im "Tagesspiegel" die "undifferenzierte Euphorie großer Teile der deutschen Industrie". Weiter hieß es: "Ich halte es für falsch, dass bisher auch die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft zu wenig auf die mit der unkontrollierten hohen Zuwanderung verbundenen Risiken hinweisen."

Die Sichtweise, die staatlichen Milliardenausgaben für Flüchtlinge seien ein kleines Konjunkturprogramm, sei "blauäugig", schrieb Knipper an den Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Markus Kerber.

Der DIHK wies den Vorwurf, "blauäugig" zu sein, am Samstag zurück. Eine Sprecherin verwies auf eine Erklärung der vier Wirtschafts-Spitzenverbände DIHK, BDI, BDA und ZDH von Mitte September. "Anerkannte Verfolgte, die in Deutschland bleiben, müssen schnellstmöglich in Schulbildung, Ausbildung und Beschäftigung kommen", hatten die Verbandspräsidenten gefordert. "Das ist der beste Weg zur dauerhaften Integration und zügigen Beendigung des Bezugs von Sozialleistungen. A und O hierfür ist eine frühestmögliche Vermittlung der deutschen Sprache." Deutschland stehe vor immensen Herausforderungen, hieß es. Das Asylsystem in Deutschland dürfe jedoch nicht überfordert werden.

DIHK-Präsident Eric Schweitzer hatte zudem Mitte Oktober der "Bild"-Zeitung gesagt, er halte es grundsätzlich für einen sinnvollen Ansatz, Flüchtlingen über Einstiegsqualifizierungen einen Einstieg in die Arbeitswelt zu ermöglichen. Voraussetzung aber seien ausreichende Deutschkenntnisse.

Knipper sagte außerdem, die Ausgaben für Flüchtlinge erzeugten lediglich ein "konjunkturelles Strohfeuer". Die staatlichen Milliarden könnten an anderen Stellen nachhaltiger wirken, etwa wenn sie in Bildung oder die Infrastruktur investiert würden. Auch die Vorstellung, die Flüchtlinge könnten schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden, sei wahrscheinlich illusorisch./hoe/DP/he

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