04.01.2020 09:30:00

Freihandelsvereinigung EFTA wird 60

Freihandel ja, politisches Zusammenwachsen nein: Als Konkurrenz zum EU-Vorläufer Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gründeten Großbritannien, Österreich und fünf weitere europäische Länder vor 60 Jahren die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA). Die Gründungsverträge wurde am 4. Jänner 1960 in Stockholm unterzeichnet.

Von den einst zehn Mitgliedsstaaten sind aber nur vier verblieben: Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Die übrigen wanderten zur EU ab. Neben Österreich waren das Großbritannien, Dänemark, Portugal, Schweden und Finnland.

Die EFTA hat Großbritannien nach dem Brexit-Votum heftig umworben, aber umsonst. "Unsere Regierung hat sich klar gegen einen EFTA-Beitritt ausgesprochen", betonte Jane Owen, die britische Botschafterin in Bern, in der Schweizer "Handelszeitung". Die 29 Freihandelsverträge der EFTA seien teils veraltet. "Wir haben die Ambition, umfassendere und modernere Abkommen auszuhandeln, und zwar direkt, nicht über die EFTA", sagte Owen.

Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wurde der Europäische Wirtschaftsraum geschaffen, in dem die Regeln des europäischen Binnenmarktes auch für die EFTA-Staaten gelten, mit Ausnahme der Schweiz. Die EFTA-Länder haben zusammen 14 Millionen Einwohner. Die EU hat nach dem geplanten Austritt Großbritanniens am 31. Jänner noch rund 450 Millionen Einwohner. Rund zwei Drittel ihres Handels betreiben die EFTA-Staaten mit der EU. Die Gesamtexporte in die EU beliefen sich nach EFTA-Angaben 2018 auf fast 194 Milliarden Euro, die Importe aus der EU auf 171 Milliarden Euro.

(Schluss) mri

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