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Hochstufung 06.06.2018 17:52:41

Fresenius-Aktie legt kräftig zu: Kepler hebt Kursziel deutlich an - Klinikgeschäft im Fokus

Fresenius-Aktie legt kräftig zu: Kepler hebt Kursziel deutlich an - Klinikgeschäft im Fokus

Deshalb stufte Analyst Oliver Reinberg die Papiere in einer am Mittwoch vorliegenden Studie von "Hold" auf "Buy" hoch. Er traut ihnen binnen zwölf Monaten einen Anstieg bis auf 82 Euro zu - ein Potenzial von rund 19 Prozent zum aktuellen Kursniveau bei 68,94 Euro.

Der Experte verwies darauf, dass die Fresenius SECo-Anteilsscheine in den vergangenen zwei Jahren ungerechtfertigterweise praktisch stagniert seien. Damit seien sie rund 40 Prozent schlechter gelaufen als die Wettbewerber-Aktien aus dem europäischen Medizintechnik-Segment und hätten immerhin 25 Prozent schwächer als der DAX abgeschnitten.

Nun gehörten sie zu den billigsten Branchenwerten, weshalb es an der Zeit für eine Überprüfung des Bewertungshintergrunds sei. Nach einer Schwächephase habe Fresenius seine Ergebnisqualität mittlerweile wieder verbessert, stellte Reinberg fest. Deshalb erhöhte er seine Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2018 bis 2020 und liegt damit nun über den entsprechenden Konsensschätzungen der Analysten.

Zudem rechnet der Experte damit, dass der Medizinkonzern aus der gefloppten milliardenschweren Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn mit einem blauen Auge davonkommt. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass Fresenius den geplanten Zukauf abbrechen darf, taxiert der Experte auf 70 Prozent. Aber selbst wenn Fresenius die Übernahme durchziehen müsse, wäre die Gewinnbelastung beschränkt, so Reinberg. Akorn pocht auf die Einhaltung des Übernahmevertrags und hat in den USA Klage eingereicht. Im Juli geht der Streit vor Gericht.

Gemäß der Einstufung "Buy" rechnet Kepler Cheuvreux auf Sicht der nächsten zwölf Monate mit einem absoluten Aufwärtspotenzial der Aktie von mindestens 10 Prozent.

Fresenius ordnet Klinikgeschäft für mögliche Übernahmen neu

Außerdem teilte der Gesundheitskonzern mit, sein Klinikgeschäft neu zu ordnen, um die Voraussetzungen für weitere mögliche Übernahmen im Ausland zu schaffen. 38 Einrichtungen und 13 Service-Gesellschaften in Deutschland mit einem Schwerpunkt auf stationärer Rehabilitation und Pflege würden zum 1. Juli von der Kliniktochter Helios auf die Dienstleister-Sparte Vamed übertragen. "Fresenius Helios konzentriert sich künftig noch stärker auf das Akut-Klinikgeschäft und dessen weitere Internationalisierung", erklärte der DAX-Konzern am Mittwoch in Bad Homburg.

Das Volumen des Geschäfts inklusive Schulden betrage 485 Millionen Euro und werde intern finanziert. Der Schritt schärfe das "Wachstumsprofil von Fresenius Helios mit einer noch klareren Ausrichtung auf die Akutversorgung von Patienten", sagte Vorstandschef Stephan Sturm.

Fresenius hatte sein Klinikgeschäft 2016 mit der Übernahme der spanischen Krankenhauskette Quirónsalud gestärkt - mit fast 5,8 Milliarden Euro die größte in der Firmengeschichte. Die Spanier konzentrieren sich auf Akutversorgung. Daher ließe sich ein präziser zugeschnittenes Helios-Geschäft leichter mit Quirónsalud integrieren.

Helios betreibt 137 Krankenhäuser in Deutschland und Spanien und ist damit nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Sturm hatte bereits signalisiert, dass er für weitere Klinik-Zukäufe im Ausland offen ist.

Der private deutsche Krankenhausmarkt gilt unter den großen Betreibern Fresenius, Asklepios und RHÖN-KLINIKUM als weitgehend aufgeteilt.

Anleger ließen sich von der positiven Stimmung mitreißen und schickten die Aktie bis zur Schlussglocke 2,79 Prozent auf 68,52 Euro nach oben.

/edh/ag/fba

Analysierendes Institut Kepler Cheuvreux.

FRANKFURT (dpa-AFX)

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Bildquelle: Fresenius

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