Handelsverband: Branche kann Flüchtlingen nur wenige Jobs bieten

STUTTGART (dpa-AFX) - Der Einzelhandel kann Flüchtlingen nach Angaben seines Branchenverbandes derzeit nur wenige Jobs bieten. In den beratungsintensiven Branche seien sehr gute Deutschkenntnisse nötig für Gespräche mit Kunden, aber genau dies könnten nur wenige Flüchtlinge nachweisen, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbands Baden-Württemberg, Sabine Hagmann, der Deutschen Presse-Agentur. "Man braucht Deutsch "B2 plus" im Einzelhandel - Radebrechen geht nicht, das machen die Kunden auf Dauer nicht mit."

Die Deutschniveau-Skala geht von A1 (Anfänger) bis C2 (perfekt). "Die Sprache ist bei uns ein großes Hindernis für die Flüchtlinge." Hilfsjobs außer Sichtweite der Kunden wiederum - etwa Lagerarbeiter - biete der Einzelhandel kaum noch, sagte Hagmann. "Die Einzelhändler in den Innenstädten haben kaum noch Lagerbestände, sie setzen auf schnelle Nachbestellungen mit Warenwirtschaftssystemen."

In Lagern außerhalb der Innenstädte wiederum werde so viel Technik eingesetzt, dass Fachkräfte und keine Hilfsarbeiter benötigt würden. Aus Sicht von Hagmann ist deshalb eine frühzeitige Sprachförderung von Flüchtlingen mit Aussicht auf Bleiberecht unerlässlich zur Integration in den Arbeitsmarkt./wdw/DP/das