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29.07.2018 14:30:40

Kein Platz für den Anker: Boomender Fluss-Tourismus stößt an Grenzen

MAINZ/KOBLENZ/RÜDESHEIM (dpa-AFX) - Die Anlegestellen für Flusskreuzfahrtschiffe werden am Rhein immer knapper. "Die Hotspots sind ausgelastet", sagte eine Sprecherin der Köln-Düsseldorfer (KD) Deutsche Rheinschifffahrt AG. Das Unternehmen bietet zahlreiche Schiffsfahrten an, hauptsächlich Tagestouren auf dem Rhein. In vielen Städten sei - dem wachsenden Markt zum Trotz - schlicht kein Platz mehr für weitere Schiffsanleger.

So etwa in Koblenz: Die Stadt musste im vergangenen Jahr 277 Schiffen das Anlegen verwehren. Dem Tourismus-Jahresbericht der Stadt zufolge legten 144 verschiedene Schiffe im Jahr 2017 in Koblenz an. In 1442 Anlege-Vorgängen brachten sie über 200 000 Besucher in die Stadt. Seit 2013 geht der Trend stetig nach oben: Vor fünf Jahren waren es mit 105 430 fast nur halb so viele Touristen. "Wir würden gerne ausbauen", sagte Jochen Benekenstein-Schultheiß von der Koblenz-Touristik GmbH. Der Platz wäre da, allerdings sei die Frage nach dem Bau neuer Anleger auch eine politische - darüber werde derzeit diskutiert.

In Mainz legten im vergangenen Jahr 814 Flusskreuzfahrtschiffe am Ufer der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt an, teilte die Tourismus-Agentur Mainzplus Citymarketing mit. Das entspreche dem Niveau von 2016. 167 Schiffe seien über Nacht geblieben, mit 45 000 Übernachtungen an Bord. Die Zahlen zeigen, dass auch in Mainz die Nachfrage für den Fluss-Tourismus ungebrochen ist.

Der Bürgermeister von Rüdesheim, Volker Mosler (CDU), beobachtet ebenfalls eine Zunahme des Schiffstourismus in seiner Stadt. "Der Bedarf an neuen Anlegern ist da", sagte er. Erst vor kurzem sei ein neuer Anleger gebaut worden, ein weiterer sei in Planung. Der Tourismus boomt in Rüdesheim: Dem Statistischen Landesamt Hessen zufolge verzeichneten die örtlichen Beherbergungsbetriebe zwischen Januar und Mai dieses Jahres 106 087 Übernachtungen, ein Plus von 7,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Hinzu kommen die Übernachtungen auf den Kreuzfahrtschiffen, die die Statistik nicht erfasst.

"Wir selbst sind gut ausgestattet", sagte die Sprecherin der KD. 57 eigene Anleger besitze das Unternehmen zwischen Düsseldorf und Mainz auf dem Rhein, auf der Mosel und am Main, die teils auch an andere Schiffsbetriebe vermietet würden. Auf der Suche nach neuen Anlegestellen sei aber auch ihr Unternehmen immer, der Markt wachse weiter./rsh/DP/mis

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