12.11.2013 12:23:00

Kinderpass-Nachfrage flaut ab: Staatsdruckerei mit weniger Umsatz

Die börsenotierte Österreichische Staatsdruckerei (OeSD) hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/14 weniger umgesetzt und auch weniger verdient. Als Grund für den Rückgang nannte das Unternehmen am Dienstag zwei Sondereffekte aus dem Vorjahr. Zum einen seien Kinderreisepässe verpflichtend eingeführt worden, zum anderen hätten sich noch viele Österreicher einen unbefristeten Führerschein besorgt, da dieser jetzt nur mehr 15 Jahre gültig ist.

In den ersten sechs Monaten setzte die Staatsdruckerei 19,6 Mio. nach 24,5 Mio. Euro um, davon heuer 17,5 Mio. Euro im Inland und 2,1 Mio. Euro im Ausland. "Die Umsätze sind jetzt dort, wo sie immer waren", sagte Vorstandschef Robert Schächter zur APA.

Dementsprechend gingen auch die Erträge zurück. Das Betriebsergebnis (Ebit) betrug von April bis September 2013 nur mehr 4 Mio. nach 5 Mio. Euro in der Vorjahresperiode, das Ergebnis nach Steuern belief sich auf 2,8 Mio. nach 3,5 Mio. Euro.

In den kommenden Monaten will Schächter "den stabilen Kurs weiterfahren", wie er sagte. "Wir investieren sehr viel in Innovationsthemen", das sind bei der Staatsdruckerei hauptsächlich digitale Identitäten. In Zukunft, so Schächter, werde jeder Bürger eine staatliche Kernidentität haben. "Die ist elektronisch eindeutig festgemacht." Die Staatsdruckerei würde dabei gerne als Verwalterin der Identitäten auftreten. "Wir möchten auch eine qualifizierte Anonymität anbieten", das vor allem fürs Internetsurfen.

Die Staatsdruckerei produziert nicht nur Reisepässe und Führerscheine, sondern auch Sicherheitszertifikate oder Briefmarken. Die Kunden kommen aus 60 Staaten weltweit. Im Mittleren Osten sind der OeSD zuletzt wegen politischer Unsicherheiten Staaten abhandengekommen, das will die Gruppe in Afrika kompensieren, sagte Schächter.

(Schluss) snu/sp

ISIN AT00000OESD0 WEB http://www.staatsdruckerei.at

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