22.08.2022 18:33:40

LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte

Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ AKTIENMÄRKTE (18:32) +++++

Stand +-% +-% YTD*

EuroStoxx50 3.658,22 -1,93% -14,89%

Stoxx50 3.655,49 -0,45% -4,27%

DAX 13.230,57 -2,32% -16,71%

FTSE 7.533,79 -0,22% +2,25%

CAC 6.378,74 -1,80% -10,82%

DJIA 33.212,40 -1,47% -8,60%

S&P-500 4.156,79 -1,70% -12,79%

Nasdaq-Comp. 12.442,65 -2,07% -20,47%

Nasdaq-100 12.956,97 -2,16% -20,61%

Nikkei-225 28.794,50 -0,47% +0,01%

EUREX Stand +-Ticks

Bund-Future 151,09 -119

*zu Vortag

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 89,97 90,77 -0,9% -0,80 +25,7%

Brent/ICE 95,90 96,09 -0,2% -0,19 +28,8%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 280,24 257,40 +8,9% +22,84 +234,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.736,84 1.747,47 -0,6% -10,63 -5,1%

Silber (Spot) 19,03 19,05 -0,1% -0,02 -18,4%

Platin (Spot) 880,27 898,03 -2,0% -17,76 -9,3%

Kupfer-Future 3,65 3,66 -0,3% -0,01 -17,6%

YTD zu Vortagsschluss

Die Ölpreise geben mit wieder zunehmenden Rezessionssorgen um bis zu 1 Prozent nach. Zu ersterem tragen auch die Gaspreise bei. Dem starken Anstieg in Europa um rund 15 Prozent folgt der US-Gaspreis mit einem Plus von 4,1 Prozent, phasenweise auf den höchsten Stand seit 2008. Das droht, die Inflation zu befeuern und damit die US-Notenbank weiter einen straffen Zinserhöhungskurs zu fahren, mit potenziell negativen Folgen für die Konjunktur.

+++++ FINANZMARKT USA +++++

Schwach - Die Verluste werden angeführt von den als besonders zinsempfindlich geltenden techniklastigen Nasdaq-Indizes. Marktteilnehmer verweisen auf eine Reihe stimmungseintrübender Faktoren, vor allem geopolitischerseits, aber auch von Seiten der Markttechnik und saisonalen Mustern am Aktienmarkt, nachdem einige Indizes seit ihren Tiefs Mitte Juli um über 19 Prozent zugelegt hatten. Spekulationen, dass der Inflationshöhepunkt in den USA gesehen worden sein könnte und deswegen die US-Notenbanker in ihrem Zinserhöhungsprozess einen Gang zurückschalten könnten, hatten die Zwischenrally ausgelöst. Zuletzt kamen aber aus Kreisen der US-Notenbanker andere Signale, dass nämlich weiter alles getan werden müsse, die Inflation einzudämmen. In dieses Umfeld passt, dass die zehnjährigen US-Marktzinsen nach einem Rücksetzer inzwischen wieder der 3-Prozent-Marke überwunden haben. Dazu kommen Rezessionsorgen, nachdem im für die Weltkonjunktur so wichtigen China ein weiteres Mal binnen Wochenfrist Leitzinssätze gesenkt wurden. Und weil der Gaspreis in Europa auf neue Hochs klettert, steigt dort die Gefahr einer Rezession. Der Online-Händler Amazon gehört offenbar zu den Bietern bei einer Auktion für das Gesundheitsunternehmen Signify Health. Signify Health machen einen Satz um fast 40 Prozent. Neben Amazon (-2,9%) gehört auch CVS Health (-1,2%) zu den Bietern, wie auch UnitedHealth (kaum verändert). Ford verlieren 4,8 Prozent. Dem Autohersteller Ford droht nach einem Gerichtsurteil eine Schadenersatzzahlung von 1,7 Milliarden Dollar. Dass Tesla den Preis für ihre Fahrerassistenzfunktion im nächsten Monat um 25 Prozent von 12.000 auf 15.000 Dollar anheben will, drückt den Kurs der Aktie um 2,5 Prozent.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

22:05 Zoom Video Communications Inc, Ergebnis 2Q

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Schwach - -Eine Welle schlechter Nachrichten belastete. Der europäische Gaspreis legte in Rekordtempo weiter zu, nachdem Russland eine weitere Unterbrechung der Gaslieferung angekündigt hatte. Das verschärft die Inflation in Europa noch weiter. Am Mittag warnte die Deutsche Bundesbank, dass im Herbst die Inflation der Verbraucherpreise 10 Prozent erreichen könnte. All das erhöht den Druck auf die EZB mit steigenden Zinsen dämpfend auf den viel zu starken Preisanstieg zu reagieren, bedeutet aber zugleich auch Gefahren für die Konjunktur. Rezessionsängste waren die Folge, auch mit Blick auf die im Winter drohende Gasknappheit. Das immer teurere Gas drückte die Uniper-Aktie um weitere knapp 8 Prozent. Die stark konjunkturabhängige Autobranche war der Hauptverlierer mit einem Minus von 3,7 Prozent. Der Index der als besonders zinsreagibel geltenden Technologiewerte fiel um 2,9 Prozent, der der Chemietitel um 2,5 Prozent. Mit einem Plus von 0,5 Prozent lagen die als defensiv geltenden Pharmawerte in positivem Terrain. Öl- und Gasaktien gewannen 0,6 Prozent und waren Spitzenreiter, der Index der Rohstoffaktien legte um 0,4 Prozent zu. Dies stützte den Stoxx-50 (-0,4%), weil in ihm diese Aktien stärker vertreten sind. Fresenius (+3,6%) hatte mitgeteilt, dass der derzeitige Unternehmenschef (CEO) Stephan Sturm Ende September ausscheidet und die Führung an den bisherigen Chef von Fresenius Kabi, Michael Sen, übergibt. Adidas (-5,2%) soll im kommenden Jahr einen neuen Vorstandschef bekommen, Kasper Rorsted verlässt das Unternehmen. Die Analysten der RBC zeigten sich überrascht, denn Rorsteds Vertrag sei erst letztes Jahr bis Juli 2026 verlängert worden. Vodafone gaben um 1,5 Prozent nach. Der bevorstehende Verkauf ihres Geschäfts in Ungarn stützte kaum. Der britische Telekom-Konzern will Vodafone Ungarn für einen Unternehmenswert von 1,77 Milliarden Euro an eine ungarische Staatsholding verkaufen.

+++++ DEVISEN +++++

zuletzt +/- % Mo, 8:23 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 0,9944 -1,0% 1,0033 1,0038 -12,5%

EUR/JPY 136,67 -0,5% 137,51 137,64 +4,4%

EUR/CHF 0,9585 -0,4% 0,9626 1,0421 -7,6%

EUR/GBP 0,8445 -0,5% 0,8483 0,8508 +0,5%

USD/JPY 137,44 +0,4% 137,07 137,13 +19,4%

GBP/USD 1,1775 -0,5% 1,1828 1,1798 -13,0%

USD/CNH (Offshore) 6,8710 +0,6% 6,8425 6,8413 +8,1%

Bitcoin

BTC/USD 21.349,57 -0,8% 21.440,17 21.364,04 -53,8%

YTD zu Vortagsschluss

Rezessionsängste trieben die Anleger aus dem Euro-Raum und in den Dollar, der als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt und zudem gestützt wird von den steigenden US-Renditen vor dem Hintergrund der entschlossen gegen die Inflation vorgehenden US-Notenbank. Der Euro rutschte damit wieder deutlich unter die Parität und kostete zuletzt 0,9936 Dollar.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Schwächer - Konjunktursorgen belasteten. An den chinesischen Börsen stützte eine erneute Leitzinssenkung kaum, sie wurde im Gegenteil als Eingeständnis der konjunkturellen Schwäche gewertet. Gesenkt wurden zwei wichtige Referenzsätze für Kredite. Beide Zinssätze bewegen sich nun auf ihrem historischen Tiefstand. Bereits am vergangenen Montag hatte die Zentralbank überraschend zwei Leitzinssätze gesenkt. In Südkorea sprachen Teilnehmer nach neuen Daten von trüben Exportaussichten. In Hongkong profitierten Immobilienwerte von den niedrigeren Zinsen, auch soll es direkte Käufe der Sektorwerte durch die Zentralbank gegeben haben. Agile Group zogen um 6,5 Prozent an, CIFI Holdings stiegen um 8,3 und Seazen Group um 0,4 Prozent. Alle drei Unternehmen hatten zuvor wegen des schwachen Marktumfeldes Gewinnwarnungen ausgegeben, stellten aber bessere Geschäfte als die der Konkurrenz in Aussicht. In Japan sanken Hino Motors um 3,5 Prozent nach neu eingeräumten Verfehlungen bei Abgasemissionen.

+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++

CARSHARING

Die Branche verzeichnet nach eigenen Angaben ein deutliches Wachstum und will die Angebote weiter ausbauen.

ADIDAS

bekommt im kommenden Jahr einen neuen Vorstandschef. Kasper Rorsted geht 2023. Darauf hätten sich CEO und Aufsichtsrat im gegenseitigen Einvernehmen geeinigt. Die Suche nach einem Nachfolger laufe.

PFIZER/BIONTECH

haben bei der US-Gesundheitsbehörde FDA die Notfallzulassung eines angepassten bivalenten Covid-19-Impfstoffs als Auffrischungsimpfung für Personen ab 12 Jahren beantragt. Die Einreichung des Antrags auf bedingte Marktzulassung bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA soll voraussichtlich in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.

HAPPAG-LLOYD

will mit einem Modernisierungsprogramm in dreistelliger Millionenhöhe mehr als 150 Schiffe aus der eigenen Flotte klimafreundlicher machen.

SINGULUS

wird auch weiterhin von Stefan Rinck geführt. Der Aufsichtsrat hat den Vertrag mit Vorstandschef Rinck bis Ende 2023 verlängert.

EBAY

kauft TCGplayer, einen Marktplatz für Liebhaber von Sammelkartenspielen, für rund 295 Millionen Dollar.

FORD

wird rund 3.000 Jobs streichen. Der Großteil entfällt auf die USA, Kanada und Indien. Das geht aus einer internen Mail des Managements an die Mitarbeiter hervor, in die das Wall Street Journal Einblick hatte.

MCDONALD'S

hat drei neue Mitglieder für das Board of Directors ernannt.

ZUR ROSE

steht möglicherweise vor dem Verkauf. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus Kreisen berichtet, lotet das Unternehmen strategische Optionen aus, darunter auch eine Veräußerung. Das Unternehmen arbeite mit Beratern zusammen.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos

(END) Dow Jones Newswires

August 22, 2022 12:32 ET (16:32 GMT)

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