28.07.2015 22:12:38
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Lausitzer Rundschau: Luft nach oben Ertragseinbruch und Konzernumbau - zur Bilanz der Deutschen Bahn
Cottbus (ots) - Die Stürme und die Streiks sollen schuld sein am
verheerenden Ertragseinbruch bei der Deutschen Bahn. Doch auch ohne
diese Faktoren wäre es ein mieses erstes Halbjahr gewesen. Hat der
Konzern Entwicklungen verschlafen? Jedenfalls kommt der jetzt von
Vorstandschef Rüdiger Grube verkündete, mit heißer Nadel gestrickte
Umbau reichlich spät. Grube muss sich fragen lassen, ob er die Dinge
zu lange schleifen ließ. Die Probleme waren absehbar: Die Konkurrenz
durch die Fernbusse, der Druck von Wettbewerbern im Regionalverkehr,
die Verlagerung von noch mehr Gütertransporten auf die Straße.
Altbekannt sind auch die Probleme beim Service, Stichwort Wlan oder
Fahrradmitnahme. Und natürlich die Pünktlichkeit - das Problem
beschäftigt die Bahn schon seit Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten.
Wann ist die Bahn endlich einmal vor der Entwicklung und deren
Treiber und nicht immer nur hinter ihr? In der Bahn herrscht eine
freundlich familiäre Atmosphäre, bis an die Unternehmensspitze. Das
ist sympathisch, aber auch gefährlich. Denn niemand macht Druck. Erst
recht gilt das seit dem Ende der Börsenpläne. Der Eigentümer Bund
erwartet bloß Ruhe und zuverlässigen, pünktlichen Verkehr in
möglichst allen Regionen. Und wenn davon wegen der zahlreichen
Verspätungen zeitweise nur die Ruhe bleibt, ist es auch okay, solange
es nicht Proteststürme gibt. Die leichte Verschlankung des Vorstands
wird an diesem Zustand grundsätzlich wenig verändern, zumal mit
Ex-Kanzleramtschef Ronald Pofalla die Verquickung mit der Politik nun
noch stärker geworden ist. Das Motto der gestern verkündeten Reform
lautet "schlanker, schneller, effizienter und kundenorientierter".
Die Steigerungsform zeigt, dass da offensichtlich überall noch Luft
nach oben ist. Und wenn man in fünf Jahren allein in der
Konzernzentrale 700 Millionen sparen kann, wird auch klar, wo diese
Luft ist: Ganz oben.
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Pressekontakt: Lausitzer Rundschau
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