22.07.2022 15:56:40

MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne aus - Dt. Telekom von Verizon belastet

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit etwas Rückenwind von Wall Street bauen Europas Börsen die Gewinne aus. Im Handel ist vor allem von technischen Faktoren die Rede. Die Anleger bleiben derweil vorsichtig. Die straffere Geldpolitik mahnt die Marktteilnehmer zur Vorsicht, weil sie Rezessionsrisiken birgt. Nach der EZB-Sitzung wird in der kommenden Woche voraussichtlich die US-Notenbank (Fed) die Leitzinsen weiter deutlich erhöhen. "Nach der EZB ist vor der Fed", so ein Marktteilnehmer. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 13.307 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,4 Prozent auf 3.613 Punkte.

Und die Lage trübt sich bereits ein: Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich sind die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe nun unter 50 gefallen und damit unter die Schwelle, die Expansion von Rezession scheidet. Im Dienstleistungsbereich sieht es nur in Frankreich etwas besser aus, allerdings auch hier weniger gut als erwartet.

Politische Krise in Italien bleibt ein Risiko für die Märkte

Ein weiterer Belastungsfaktor bleibt die politische Krise in Italien. "Italien hat das Potenzial, zum Horrormärchen des Sommers zu werden", sagt Thomas Altmann von QC Partners. Es sei wohl nur eine Frage der Zeit, wann die EZB ihr neues Instrument zur Stabilisierung italienischer Anleihen erstmals einsetzen müsse. Am Freitagnachmittag notieren italienische Aktien mit Aufschlägen von 0,8 Prozent.

Nach dem Rettungspaket gehen Uniper auf Talfahrt und brechen um 28,6 Prozent ein. Wie der Konzern mitteilte, haben sich Uniper und die finnische Muttergesellschaft Fortum mit der Bundesregierung auf ein Rettungspaket geeinigt. Es sieht vor, dass der Bund im Zuge einer Kapitalerhöhung 30 Prozent an Uniper übernimmt. Außerdem wird das gewährte KfW-Darlehen von 2 auf 9 Milliarden Euro aufgestockt.

"Das Paket ist komplexer als gedacht", sagt ein Händler. Belastend dürfte unter anderem das Pflichtwandelinstrument zu 7,7 Milliarden Euro sein, das je nach Bedarf mit 25 bis 50 Prozent Abschlag auf den dann herrschenden Börsenkurs gewandelt werden soll. Die Kapitalerhöhung erfolge zwar auch mit sehr hohem Abschlag zu 1,70 Euro je Aktie, umfasse aber nur rund 270 Millionen Euro. Dazu enthalte das Paket aber noch viele Eventualitäten wie ein Mitziehen durch die Mutter Fortum und Rückzahlungen. Fortum verlieren 7,2 Prozent.

Deutsche Telekom fallen um 2,7 Prozent. Belastend wirkt die Gewinnwarnung des US-Konkurrenten Verizon. Im laufenden Jahr rechnet Verizon nur noch mit einem Anstieg des Serviceumsatzes im Mobilfunkgeschäft um 8,5 bis 9,5 Prozent. Das Ergebnis je Aktie soll 5,10 bis 5,25 Dollar erreichen. Bislang hatte Verizon ein Wachstum von 9 bis 10 Prozent und ein bereinigtes Ergebnis je Aktie von 5,40 bis 5,55 in Aussicht gestellt. Am Vortag hatte Konkurrent AT&T zwar ein starkes Kundenwachstum gemeldet, aber mit einem gesenkten Cashflow-Ausblick enttäuscht.

Delivery Hero reagieren dagegen mit Aufschlägen von 10,8 Prozent auf das neue Margenziel für 2022 für das bereinigte EBITDA von minus 1,6 bis minus 1,5 Prozent. Die Citigroup geht bislang in ihren Schätzungen von einer Marge von minus 1,7 Prozent aus.

Ceconomy schwach nach gesenkter Prognose

Ceconomy brechen um knapp 22,3 Prozent ein, das Unternehmen hat die Prognose gesenkt. Grund ist die Inflation. Ceconomy hatte bei der bisherigen Prognose mit einer Normalisierung der Inflationsraten gerechnet, die nicht eingetreten ist und zu einer deutlichen Eintrübung des Konsumklimas geführt hat. Für Dr. Hönle geht es nach einer Gewinnwarnung 4,3 Prozent nach unten. Hintergrund sind Schwierigkeiten an den Beschaffungsmärkten und stark gestiegene Energiepreise. Schindler geben nach schwachen Zahlen 4,3 Prozent ab.

Das TecDAX-Unternehmen Nagarro (+6,4%) hat dagegen die Umsatzprognose leicht erhöht. Der IT-Berater und Softwareentwickler erhöhte sie von 770 auf 800 Millionen Euro. Wichtiger sei aber, dass die Marge des operativen Gewinns konstant bei 14 Prozent gehalten werde.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.612,57 +0,4% 16,06 -16,0%

Stoxx-50 3.574,29 +0,5% 18,01 -6,4%

DAX 13.307,23 +0,5% 60,59 -16,2%

MDAX 26.962,95 +1,2% 306,70 -23,2%

TecDAX 3.069,34 +0,8% 25,57 -21,7%

SDAX 12.628,44 +0,6% 78,20 -23,1%

FTSE 7.294,18 +0,3% 23,67 -1,5%

CAC 6.229,00 +0,4% 27,89 -12,9%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 1,00 -0,22 +1,18

US-Zehnjahresrendite 2,74 -0,14 +1,23

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:22 Do, 17:30 % YTD

EUR/USD 1,0227 -0,0% 1,0188 1,0190 -10,1%

EUR/JPY 139,16 -1,0% 140,48 140,61 +6,3%

EUR/CHF 0,9829 -0,6% 0,9868 0,9885 -5,3%

EUR/GBP 0,8503 -0,3% 0,8520 0,8526 +1,2%

USD/JPY 136,06 -1,0% 137,88 138,00 +18,2%

GBP/USD 1,2029 +0,3% 1,1958 1,1949 -11,1%

USD/CNH (Offshore) 6,7543 -0,2% 6,7719 6,7838 +6,3%

Bitcoin

BTC/USD 23.627,97 +1,7% 23.095,30 22.548,76 -48,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 96,52 96,35 +0,2% 0,17 +34,9%

Brent/ICE 104,47 103,86 +0,6% 0,61 +39,5%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 162,40 156,30 +4,4% 6,80 +41,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.734,03 1.718,53 +0,9% +15,50 -5,2%

Silber (Spot) 18,86 18,86 -0,0% -0,00 -19,1%

Platin (Spot) 885,66 876,22 +1,1% +9,44 -8,7%

Kupfer-Future 3,37 3,30 +1,9% +0,06 -24,2%

YTD zu Vortagsschluss

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 22, 2022 09:56 ET (13:56 GMT)

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Analysen zu Delivery Heromehr Analysen

26.11.24 Delivery Hero Outperform Bernstein Research
26.11.24 Delivery Hero Overweight JP Morgan Chase & Co.
18.11.24 Delivery Hero Buy Jefferies & Company Inc.
15.11.24 Delivery Hero Buy Jefferies & Company Inc.
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Ceconomy St. 3,17 4,90% Ceconomy St.
Delivery Hero 38,08 1,22% Delivery Hero
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 29,60 0,68% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Deutsche Telekom AG 30,01 0,33% Deutsche Telekom AG
Dr. Hönle AG - UV Technology 8,36 -0,24% Dr. Hönle AG - UV Technology
Fortum Oyj 14,06 -0,32% Fortum Oyj
Nagarro SE 97,70 0,10% Nagarro SE
Schindler AG NA 190,00 -1,55% Schindler AG NA

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