03.10.2018 16:31:46
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MÄRKTE EUROPA/Börsen erholen sich - Börse Athen unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Zur Wochenmitte erholen sich die europäischen Börsen etwas vom Vortagesrücksetzer. Zu verdanken ist dies der italienischen Regierung, die sich in punkto Haushaltsdisziplin nun doch etwas einsichtiger zeigt. Laut einem Bericht des "Corriere della Sera" plant Italien zwar für 2019 nach wie vor mit einem Defizit von 2,4 Prozent, doch soll dieses 2020 auf 2,2 und 2021 auf 2,0 Prozent sinken. In Griechenland sorgt ein Ausverkauf im Bankensektor für fallende Kurse.
In Deutschland ruht der Börsenhandel am Mittwoch zwar wegen des "Tags der deutschen Einheit", der Euro-Stoxx-50 legt jedoch am Nachmittag um 0,7 Prozent auf 3.412 Punkte zu. An der Mailänder Börse steigt der FTSE-MIB um 1,1 Prozent. Doch die Erholung des Euro ist zwischenzeitlich verpufft mit Negativ-Schlagzeilen aus Griechenland. Die Gemeinschaftswährung hatte sich am Morgen wieder der Marke von 1,16 Dollar genähert, aktuell notiert sie bei etwa 1,1540 Dollar und damit in etwa auf dem Niveau des Vorabends. Auch die in den vergangenen Tagen stark gestiegenen italienischen Anleiherenditen kommen zurück. Die Zehnjahresrendite sinkt auf etwa 3,30 Prozent von 3,43 Prozent am Vortag.
Das Einlenken der italienischen Regierung dürfte den Euro vorerst stützen, sagt Jasper Lawler, Leiter der Research-Abteilung bei London Capital Group. Allerdings müsse Brüssel dem italienischen Haushaltsplan bis Mitte des Monats noch zustimmen. Die Zeit bis dahin könnte daher durchaus noch zur Zitterpartie werden, warnt Lawler.
Und Mohammed Kazmi von der Genfer Bank Union Bancaire Privée fügt hinzu, ausschlaggebend sei nun, ob die EU mit den italienischen Defizitplänen einverstanden sei. Seiner Meinung nach wird die Volatilität an den Finanzmärkten andauern, bis die Entscheidung der EU-Kommission dazu vorliegt und auch die Ratingagenturen im Laufe des Monats über die Bonität Italiens geurteilt haben.
Keinen Einfluss auf den Markt haben die am Vormittag veröffentlichten europäischen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das nicht-verarbeitende Gewerbe. Der Index für die Eurozone deckte sich in der zweiten Veröffentlichung mit der Konsensprognose der Ökonomen. Der entsprechende Index für Deutschland lag etwas unter der Schätzung, die Indizes aus Frankreich und Italien fielen dagegen etwas besser als erwartet aus.
An der Mailänder Börse legen die Aktien der Banken Unicredit und Intesa Sanpaolo um 1,5 Prozent und 2,1 Prozent zu. Sie hatten in den vergangenen Tagen kräftig Federn gelassen, weil sie hohe Bestände an italienischen Staatsanleihen in ihren Portfolios halten. Telecom Italia steigen nach der Auktion von 5G-Frequenzen in Italien um 2 Prozent. Das Unternehmen hat bei der Auktion 1,69 Milliarden Euro in einen 5G-Block investiert.
Athen unter Druck
Gegen den europäischen Trend stehen griechische Aktien in Athen unter Druck. Belastet wird der Athener Aktienmarkt vom Ausverkauf im griechischen Bankensektor, wo die Kurse regelrecht einknicken. Nach Auffassung der HSBC-Analysten haben Anleger offensichtlich "jedes Vertrauen in den Sektor verloren." Der FTSE/ATHEX Large Cap verliert 1,7 Prozent - auch der ATHEX-20 büßt 1,7 Prozent ein. Piräus Bank brechen derweil um knapp 21 Prozent ein, nachdem Unternehmensvertreter jüngst angedeutet hatten, die Bank müsse 500 Millionen Euro über die Emission von Anleihen einsammeln. Der Belastungstest der Europäischen Zentralbank hatte erst im Mai ergeben, dass die griechischen Banken keinen unmittelbaren Kapitalbedarf aufwiesen. Allerdings hinkt Piräus den Wettbewerbern hinterher und muss mit einem baldigen Plan zur Stärkung des Kapitals aufwarten. Im Sog stürzen National Bank of Greece um 4,4 Prozent ab, Eurobank um 14 Prozent und Alpha Bank um 3,9 Prozent.
Als Flop erweist sich derweil das Börsendebüt des Sportwagenherstellers Aston Martin an der Londoner Börse. Die Titel waren zum Kurs von 1.900 Pence ausgegeben worden und notieren aktuell bei 1.805 Pence, also 5 Prozent unter dem Ausgabepreis. Damit könnte Aston Martin die Aufnahme in den Leitindex FTSE-100 wegen einer zu geringen Marktkapitalisierung verfehlen, befürchtet Neil Wilson, Chief Market Analyst bei Markets.com.
Die am Morgen vorgelegten Zahlen der britischen Supermarktkette Tesco zum ersten Geschäftshalbjahr kommen ebenfalls nicht gut an. Die Aktie fällt um 7,6 Prozent. Der Umsatz im Berichtszeitraum übertraf die Erwartungen der Analysten. Überdies erhöht Tesco die Zwischendividende auf 1,67 Pence von 1,00 im Vorjahr. Beobachter bemängeln allerdings, dass Tesco sich ein eher bescheidenes Margenziel für das 2020 endende Geschäftsjahr gesetzt habe. Zudem hat der bereinigte operative Gewinn die Erwartungen verfehlt. Auch sei die Aktie in jüngster Zeit gut gelaufen, so dass nun Gewinne mitgenommen würden, heißt es von Hargreaves Lansdown.
Norsk Hydro brechen in Oslo um 12,5 Prozent ein. Das Unternehmen wird seine Aluminiumhütte in Brasilien schließen. Seit März operierte diese nur noch mit einer Kapazität von 50 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.410,94 0,65 21,95 -2,65
Stoxx-50 3.085,93 0,87 26,55 -2,89
DAX Feiertag
MDAX Feiertag
TecDAX Feiertag
SDAX Feiertag
FTSE 7.517,84 0,58 43,29 -2,77
CAC 5.500,59 0,60 32,70 3,54
Bund-Future 158,89% -0,68 1,73
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 9.55 Uhr Di, 17.36 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1539 -0,07% 1,1577 1,1559 -4,0%
EUR/JPY 131,54 +0,24% 131,80 131,23 -2,8%
EUR/CHF 1,1409 +0,37% 1,1414 1,1376 -2,6%
EUR/GBP 0,8869 -0,30% 0,8905 0,8907 -0,2%
USD/JPY 114,03 +0,33% 113,86 113,54 +1,2%
GBP/USD 1,3010 +0,23% 1,3001 1,2977 -3,7%
Bitcoin
BTC/USD 6.492,27 -1,0% 6.469,33 6.560,78 -52,5%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,57 0,09
Deutschland 10 Jahre 0,47 0,42 0,04
USA 2 Jahre 2,84 2,81 0,95
USA 10 Jahre 3,10 3,06 0,69
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,14 0,12 0,09
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 75,00 75,23 -0,3% -0,23 +28,5%
Brent/ICE 84,68 84,80 -0,1% -0,12 +33,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.203,21 1.203,32 -0,0% -0,11 -7,7%
Silber (Spot) 14,76 14,69 +0,5% +0,07 -12,8%
Platin (Spot) 835,30 832,00 +0,4% +3,30 -10,1%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/cbr
(END) Dow Jones Newswires
October 03, 2018 10:32 ET (14:32 GMT)
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Eurobank Ergasias S.A. | 2,00 | 0,00% | |
Intesa Sanpaolo S.p.A. | 3,57 | -0,39% | |
Intesa Sanpaolo SpA (spons. ADRs) | 21,00 | 0,96% | |
National Bank of Greece | 6,75 | -0,21% | |
Norsk Hydro ASA | 5,84 | -1,35% | |
Norsk Hydro AsaShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 5,70 | -0,87% | |
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs | 2,24 | 0,90% | |
Telecom Italia SPAShs American Deposit Receipt Repr 10 Shs | 2,90 | 2,41% | |
TIM (ex Telecom Italia) | 0,23 | -1,29% | |
UniCredit S.p.A. | 36,10 | 0,52% |