13.05.2019 13:17:46
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MÄRKTE EUROPA/China-US-Gespräche belasten - DAX unter 12.000
FRANKFURT (Dow Jones)--Schwach zeigen sich Europas Aktienmärkte am Montagmittag. Die erhoffte Einigung im Handelsstreit hat sich zerschlagen. "Die Handelsgespräche zwischen den USA und China sind festgefahren, das drückt weltweit auf die Stimmung", sagt ein Händler. Andererseits nehme die Spekulation um Leitzinssenkungen in den USA gerade auch wegen der Folgen des Handelsstreits weiter zu. "Damit ist eine Pattsituation mit leicht negativem Touch entstanden", sagt ein Marktteilnehmer.
Von der gestiegenen Risikoaversion profitieren vor allem Anleihen, am Aktienmarkt sind selbst ansonsten defensive Sektoren wie die Telekomwerte unter Druck. Kräftig Federn lassen müssen die Autotitel, denn sie sind die nächsten, die ins Fadenkreuz von Trump geraten können. Der DAX fällt um 0,8 Prozent auf 11.969 Punkte, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,5 Prozent leichter bei 3.344 Punkten.
Autowerte leiden unter Trump und China-Absatz
Kräftig unter Druck mit minus 1,7 Prozent steht der Stoxx-Auto-Index der europäischen Hersteller und Zulieferer. "Das ist der Trump-Trade", sagt ein Händler. Einerseits seien die Auto-Aktien einer der Verlierer der Eskalation im chinesisch-amerikanischen Handelsstreit, daneben drohen auch den in Europa hergestellten Autos neue US-Zölle. Bis Samstag, den 18. Mai, könnte Trump auch gegen diese europäische Fahrzeuge Strafzölle verhängen. Nur Aussagen von EU-Handelskommissarin Cecilia Malström, die damit rechnet, dass die Trump-Regierung sich an die EU-Kommissionspräsident Juncker gegebenen Versprechen halte, verhindert einen Ausverkauf.
Daneben leidet die Stimmung aber auch unter schwachen Autoabsatzzahlen in China. Der Absatz auf dem weltgrößten Automarkt brach im April um 14,6 Prozent auf 1,98 Millionen Einheiten ein. Entsprechend fallen BMW 1,1 Prozent, VW um 1,3 Prozent und Daimler um 2,4 Prozent. Hauptverlierer bei den Autoherstellern sind Aston Martin, die am Mittwoch Geschäftszahlen abliefern werden. Hier werden nicht ganz so blendende Daten wie bei Ferrari erwartet, die nur 0,9 Prozent abgeben. Unter Druck stehen besonders Europas Autozulieferer. In Frankreich geht es für Faurecia um 3,7 Prozent und Valeo um 2,9 Prozent tiefer. Im DAX fallen Continental um 2,7 Prozent. Analysten wie von Evercore befürchten auch für das zweite Quartal Gewinnwarnungen.
Gewinnmitnahmen bei Thyssenkrupp - Vodafone drückt Telekomtitel
Nach der Hausse von 28 Prozent am Freitag verliert die Aktie von Thyssenkrupp 6,4 Prozent. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen. Allerdings erwarten Analystenkommentare trotz der geplanten Abspaltung der Aufzugsparte keine Kurswunder. Von Barclays heißt es dazu, man erwarte zwar, dass der Wert der Sparte dadurch zwar sichtbar werde, aber nicht unbedingt höher. Citigroup billigen der Aufzugsparte alleine zwar bis zu 25 Euro Wert je Titel zu, sehen aber den Gesamtkonzern nur mit 18 Euro je Aktie, da er nun die Reintegration der Pensionsverpflichtungen zu verdauen habe.
Auch die sonst defensiven Telekomwerte stehen unter Druck. Vor allem Vodafone belasten mit minus 4 Prozent. Angesichts der hohen Kosten für die neuen 5G-Frequenzen befürchten Händler einen Rückgang der Dividende. Die Unsicherheit darüber dürfte bis zum Zahlenausweis am Dienstag anhalten. Telefonica und BT Group fallen bis zu 2,3 Prozent, Deutsche Telekom 1,7 Prozent.
Eon bei Innogy-Übernahme im Zeitplan
Letzte Zahlen liefert auch noch die Berichtssaison, so von Eon: Der vor der Übernahme des Konkurrenten Innogy stehende Stromversorger hat im ersten Quartal bei leicht höheren Einnahmen weniger verdient als im Vorjahr. Die Jahresprognose bestätigte der DAX-Konzern. Wichtig sei, dass die Innogy-Übernahme im Zeitplan liege, sagen Händler. Eon notieren daher gegen den Trend 0,5 Prozent im Plus, Innogy handeln 0,7 Prozent höher.
Der Baukonzern Hochtief hat seinen operativen Konzerngewinn im ersten Quartal um 25 Prozent auf 133 Millionen Euro gesteigert. Dabei half ein Gewinnbeitrag von 21 Millionen Euro durch den spanischen Autobahnbetreiber Abertis, an dem Hochtief seit Oktober mit 20 Prozent beteiligt ist. Die Aktien geben 0,3 Prozent nach.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.344,02 -0,51 -17,03 11,41
Stoxx-50 3.071,79 -0,23 -7,20 11,29
DAX 11.968,64 -0,76 -91,19 13,35
MDAX 25.205,98 -1,11 -282,55 16,76
TecDAX 2.776,35 -1,41 -39,68 13,31
SDAX 11.169,98 -1,33 -150,51 17,47
FTSE 7.195,40 -0,11 -7,89 7,06
CAC 5.297,40 -0,56 -30,03 11,98
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,05 -0,01 -0,29
US-Zehnjahresrendite 2,43 -0,03 -0,25
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.20 Uhr Fr, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1236 -0,00% 1,1233 1,1241 -2,0%
EUR/JPY 123,22 -0,13% 123,25 123,23 -2,0%
EUR/CHF 1,1326 -0,32% 1,1354 1,1367 +0,6%
EUR/GBP 0,8628 -0,17% 0,8631 0,8626 -4,1%
USD/JPY 109,65 -0,12% 109,73 109,62 +0,0%
GBP/USD 1,3023 +0,16% 1,3011 1,3031 +2,0%
Bitcoin
BTC/USD 7.100,01 -0,72% 7.128,01 6.238,01 +90,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,52 61,66 +1,4% 0,86 +33,2%
Brent/ICE 71,65 70,62 +1,5% 1,03 +30,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.283,72 1.286,01 -0,2% -2,29 +0,1%
Silber (Spot) 14,66 14,78 -0,8% -0,12 -5,4%
Platin (Spot) 857,45 864,76 -0,8% -7,31 +7,7%
Kupfer-Future 2,75 2,79 -1,3% -0,04 +4,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
May 13, 2019 07:18 ET (11:18 GMT)
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