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21.10.2015 10:44:49

MÄRKTE EUROPA/Geplänkel über der 10.000er Marke geht weiter

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Das Pendeln des Dax oberhalb der 10.000er Marke setzt sich am Mittwoch fort. Im frühen Handel gibt der DAX um 0,2 Prozent auf 10.129 Punkte nach. Seit Freitag bewegt sich der Aktienindex zwischen 10.059 und 10.205 Punkten. Als vermutlich entscheidenden Impuls für einen Ausbruch aus dieser Spanne erachten Händler die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Sollte EZB-Präsident Mario Draghi Andeutungen zu einer Ausweitung des monatlichen Anleihekaufprogramms geben, könnten Europas Börsen weiter zulegen. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 3.246 Zähler.

   In Japan setzen Anleger bereits auf weitere geldpolitische Lockerungen durch die Bank of Japan (BoJ). Denn trotz schwacher Exporte des Landes im September stieg der Nikkei-Index um knapp 2 Prozent. Die Erwartung weiterer Geldspritzen der BoJ lastete vorübergehend auf dem Yen, der zu Dollar und Euro abwertete. Mittlerweile treten jedoch die drei großen Währungspaare Euro/Dollar, Dollar/Yen und Euro/Yen auf der Stelle. Der Euro wird zur US-Währung mit 1,1340 bezahlt.

   In Zürich verlieren Credit Suisse 4,6 Prozent, belastet von einer 6 Milliarden Franken schweren Kapitalerhöhung. Die Maßnahme ist Teil der Neuausrichtung der Großbank unter dem neuen CEO Tidjane Thiam. Dieser will die Kosten deutlich senken und das Investment Banking zurückfahren. Europas Bankensektor verliert 1,1 Prozent.

   Die Saison der Quartalsberichte europäischer Unternehmen nimmt Fahrt auf und bewegt die Kurse. So steigen Reckitt Benckiser in London um 2 Prozent. Der Hersteller von Clearasil und Calgon hat das Umsatzziel für dieses Jahr höher gesteckt. Home Retail brechen dagegen um 13 Prozent ein, nachdem der Einzelhändler ein enttäuschendes Gewinnziel für 2015 genannt hat. Die Gruppe betreibt 271 Geschäfte. Nach guten Ergebnissen des Halbleiter-Produzenten ARM zieht deren Kurs um 8,3 Prozent an.

   In Zürich verteuern sich Syngenta um 4,4 Prozent. Damit begrüßt der Markt den Rücktritt des CEO Mike Mack. Dieser hatte jüngst ein Übernahme-Angebot des US-Wettbewerbers Monsanto für Syngenta immer wieder kategorisch abgelehnt.

   ABB steigen um 0,4 Prozent. Der Industriekonzern hat von Juli bis September mehr umgesetzt und verdient als Analysten im Konsens erwartet hatten.

   Bei Fiat Chrysler werden Kursgewinne mitgenommen, die Aktie verliert 2 Prozent. Sie ist seit Monatsanfang um 22 Prozent gestiegen, angetrieben vom Börsengang der Tochter Ferrari in New York. Deren Aktien werden am Mittwoch erstmals gehandelt, sie kommen zu 52 US-Dollar an den Markt und somit am oberen Rand der von 48 bis 52 Dollar reichenden Spanne.

   In Stockholm stehen Bankenaktien unter Druck. So verlieren Nordea 3,8 Prozent, Handelsbanken 4,2 Prozent und SEB 1,6 Prozent. Alle drei Geldhäuser hätten "ziemlich schwache" Quartalszahlen veröffentlicht, kommentiert Karl Morris vom Broker KBW in London.

   Am deutschen Aktienmarkt sind Südzucker mit einem Kursplus von fast 9 Prozent größter Kursgewinner unter den Standardwerten. Goldman Sachs hat die Aktie gleich um zwei Stufen von "Verkaufen" auf "Kaufen" erhöht. Der Tierbedarfshändler zooplus hat die Umsatzprognose für das laufende Jahr erhöht. Der Kurs steigt um 2 Prozent.

   Der Ölpreis hat am Morgen die Verluste der vergangenen Tage ausgeweitet. Brent fällt in London um 1,4 Prozent auf 48 US-Dollar und somit auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Wochen. Das drückt auf die Kurse der Rohstoffproduzenten, der Sektor verliert 2,2 Prozent.

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