MÄRKTE EUROPA/Leichte Abgaben wegen fehlenden US-Impulsen

Von Michael Denzin Leicht gebremst zeigte sich die gute Laune an Europas Börsen am Freitag. Nur der Dax konnte sich mit einem erstmaligen Sprung über die Marke von 9.400 Punkten aus einer erfolgreichen Handelswoche verabschieden. Das deutsche Börsenbarometer stieg um weitere 0,2 Prozent auf 9.405 Punkte. Ein Allzeithoch wurde bei 9.425 Punkten markiert. Der Euro-Stoxx-50 büßte dagegen 0,2 Prozent auf 3.087 Zähler ein, ihm fehlte es an Impulsen aus den USA. Die meisten Händler dort haben den Tag frei genommen, um mit dem "Black Friday" den Start in das Weihnachtsgeschäft zu feiern. Am US-Aktienmarkt endet der Handel daher nach einer verkürzten Sitzung schon um 19 Uhr MEZ.

   Keine Rolle an den Finanzmärkten spielte die Herunterstufung der Bonität der Niederlande von "AAA" auf "AA+" durch die Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P). Wichtiger war nach Einschätzung der Commerzbank, dass S&P gleichzeitig den Ausblick für Spanien auf "stabil" angehoben hatte.

   Am Devisenmarkt hielt sich der Euro knapp über dem Niveau von 1,36 Dollar. Die Verbraucherpreise in der Eurozone waren mit 0,9 Prozent im November wie erwartet gestiegen. Der etwas höhere Preisanstieg als im Vormonat bremste damit die Spekulation um neuerliche geldpolitische Lockerungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Immer noch sehr hoch ist allerdings die Arbeitslosigkeit in der Eurozone, auch wenn die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat im Oktober wider Erwarten geringfügig auf 12,1 Prozent sank.

   Gesucht waren vor allem Bank-Titel. Ein positiver Kommentar der UBS zu Europas Instituten stützte den Sektor, der um 0,1 Prozent zulegte. Im DAX zogen die Titel der Commerzbank um 1,6 Prozent an auf 10,94 Euro, die Aktien der Deutschen Bank erhöhten sich um 1,1 Prozent auf 35,49 Euro. Hauptgewinner waren Credit Agricole, die von der UBS als ihre zentrale Kauf-Empfehlung hervorgehoben wurden. Das Unternehmen sei "einer der überzeugendsten Fälle von Selbsthilfe im europäischen Sektor", so die UBS. Die Titel sprangen um 3,2 Prozent nach oben.

   Auch Telecom Italia setzten sich deutlich um 4,5 Prozent nach oben ab. HSBC hat die Aktien auf "Übergewichten" von "Neutral" hochgestuft. Tagesgewinner im DAX waren K+S. Die Aktien sprangen um 6,1 Prozent auf 20,59 Euro. Der Düngerhersteller rechnet mit einer Stabilisierung der Kali-Preise und mit einem profitablen Geschäft 2014, hieß es im Handel mit Blick auf Vorstandsaussagen auf einer Roadshow.

   Auch Lanxess setzten als einer der Jahresverlierer im DAX ihre Erholungsrally fort und stiegen um 1,9 Prozent auf 48,69 Euro. Eher enttäuschende Einzelhandelsumsätze aus Deutschland schadeten dem Metro-Kurs nicht. Die Aktie gab angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäft nur um 0,6 Prozent nach. Zudem verwiesen die Analysten von NewEdge darauf, dass die Daten im Widerspruch stünden mit der positiven Konsumkomponente im dritten Quartal sowie dem Anstieg des GfK-Konsumklimaindex.

=== Europäische Schlussindizes am Freitag, 29. November:

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.086,64 -5,78 -0,2% 17,1 . Stoxx-50 2.901,39 1,27 +0,0% 12,6 . Stoxx-600 325,16 -0,03 -0,0% 16,3 Frankfurt XETRA-DAX 9.405,30 17,93 +0,2% 23,6 London FTSE-100 6.650,57 -3,90 -0,1% 12,8 Paris CAC-40 4.295,21 -7,21 -0,2% 18,0 Amsterdam AEX 396,55 -0,20 -0,1% 15,7 Athen ATHEX-20 395,20 3,89 +1,0% 27,6 Brüssel BEL-20 2.870,89 4,28 +0,1% 16,0 Budapest BUX 18.809,76 263,29 +1,4% 3,5 Helsinki OMXH-25 2.816,36 -27,00 -0,9% 27,4 Istanbul ISE NAT. 30 92.364,08 1332,50 +1,5% -5,5 Kopenhagen OMXC-20 601,63 2,17 +0,4% 21,3 Lissabon PSI 20 6.507,00 30,77 +0,5% 15,6 Madrid IBEX-35 9.837,60 -22,20 -0,2% 20,5 Mailand FTSE-MIB 19.021,48 -77,88 -0,4% 16,9 Moskau RTS 1.402,93 -3,58 -0,3% -8,1 Oslo OBX 498,25 -0,76 -0,2% 21,4 Prag PX 1.032,26 5,06 +0,5% -0,6 Stockholm OMXS-30 1.307,71 -7,51 -0,6% 18,4 Warschau WIG-20 2.584,68 11,96 +0,5% -0,2 Wien ATX 2.645,67 -6,98 -0,3% 10,2 Zürich SMI 8.264,20 6,59 +0,1% 21,1

DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.15 Uhr Do, 18.28 Uhr EUR/USD 1,3603 -0,08% 1,3614 1,3605 EUR/JPY 139,3695 0,12% 139,1967 139,1206 EUR/CHF 1,2311 -0,09% 1,2322 1,2322 USD/JPY 102,4560 0,22% 102,2325 102,2595 GBP/USD 1,6375 0,14% 1,6352 1,6338 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@wsj.com

DJG/mod/ros (END) Dow Jones Newswires

   November 29, 2013 12:15 ET (17:15 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 15 PM EST 11-29-13