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10.06.2014 18:46:32

MÄRKTE EUROPA/Rekordserie an den Aktienmärkten hält weiter an

   Von Thomas Leppert

   Die Gewinn- und Rekordserie an den Börsen in Europa hält an. Dax und Euro-Stoxx-50 schlossen am Dienstag bereits den fünften Tag in Folge im Plus. "Mit den niedrigen Zinsen bei den Anleihen gibt es momentan keine Alternative zu einer Aktienanlage", so ein Händler. Der Euro-Stoxx-50 gewann 0,3 Prozent auf 3.314 Punkte, der DAX legte um 0,2 Prozent auf 10.029 Zähler zu. Während der deutsche Leitindex sowohl im Verlauf als auch auf Schlusskursbasis Allzeithochs markierte, reichte es beim Euro-Stoxx-50 immerhin für ein abermaliges Jahreshoch.

   "Das Geld strömt an die Börse, da es bei den Anleihen kaum noch Renditen zu erwirtschaften gibt", heißt es unisono an der Börse. Die Europäische Zentralbank lässt mit ihrer Politik der niedrigen Zinsen und der Versorgung der Banken mit Milliarden Euro die Renditen in der Euro-Peripherie purzeln. Länder wie Irland oder Spanien müssen am Kapitalmarkt weniger Zinsen bieten als der Schuldner USA. Um Renditen zu erwirtschaften, treibt es immer mehr Anleger an den Aktienmarkt.

   Aber es gibt auch kritische Stimmen. So warnte der Vorsitzende des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Clemens Fuest, vor einer neuen Krise am Finanzmarkt. "Wir haben alle Zutaten einer Blase: Die Preise an den Immobilien- und Aktienmärkten steigen immer weiter und an den Bondmärkten sinken die Renditen trotz hoher Risiken", sagte Fuest gegenüber dem Handelsblatt.

   Die geballten Maßnahmen der EZB leiten dem ZEW-Chef zufolge eine "Zeitenwende" hin zu einer noch expansiveren Geldpolitik ein. "Ich habe ein ungutes Gefühl dabei", sagte er. Bundesbankpräsident Jens Weidmann verteidigte indes die EZB-Geldpolitik zwar, räumte in einem Interview mit der Börsen-Zeitung die damit verbundenen hohen Risiken aber ebenfalls ein.

   Unterstützung für die Börsen geht von der entfachten Übernahme- und Fusionsfantasie aus. Vor allem in den USA scheint derzeit kaum mehr ein Tag ohne milliardenschwere Transaktion zu vergehen. Jüngstes Beispiel ist die Übernahme des Biopharmaunternehmens Idenix durch den US-Pharmariesen Merck & Co. Das sorgt zum einen für Hoffnung auf weitere Übernahmen und zum anderen zu höheren Bewertungen.

   So ist Novartis eigenen Angaben zufolge mit 24,9 Prozent an Idenix beteiligt, die Aktie legte in Folge des Gebots um mehr als das Dreifache zu. "Das bedeutet, die Schweizer erhalten einen ordentlichen Aufschlag auf ihren Anteil", sagte ein Händler. Zudem hatte Barclays die Novartis-Aktie am Vortag hochgestuft. Novartis-Aktien stiegen um 2 Prozent, nachdem die Züricher Börse am Pfingstmontag geschlossen war. In Europa stellte der Pharmasektor mit einem Plus von 1,4 Prozent einen der Tagesgewinner.

   Gewinnmitnahmen machten Händler für die Kursabgaben im europäischen Automobilsektor verantwortlich. "Der Sektor ist zuletzt besser gelaufen als der Gesamtmarkt, hat es aber nicht mehr über die Höchststände vom April geschafft", sagte ein Händler mit Blick auf den Euro-Stoxx-Automobilsektor. Er lag mit einem Minus von 0,4 Prozent am unteren Ende der Branchenindizes. BMW notierten 0,7 Prozent tiefer, nachdem das Absatzplus der Bayern im Mai mit 6,8 Prozent die Erwartungen getroffen hatte. VW-Aktien gaben 0,8 Prozent nach, die Aktien des Reifenherstellers Continental 0,7 Prozent.

   Auch der MDAX notierte einmal mehr auf Allzeithoch. Gut aufgenommen wurde an der Börse die Platzierung der Gagfah-Aktien durch die Deutsche Bank. Die 60 Millionen Gagfah-Titel im Volumen von rund 800 Millionen Euro wurden nach Aussage aus dem Handel bei 12,34 Euro je Aktie platziert. Nachdem die Platzierung abgeschlossen war, kletterte die Aktie sofort nach oben. Am Ende des Tages notierte sie 4,3 Prozent fester bei 12,62 Euro.

   Im TecDax sprangen Manz Automation um 7,3 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat im Geschäftsbereich Battery den nach eigenen Angaben bislang größten Einzelauftrag erhalten. "Je mehr Manz vom klassischen Solargeschäft wegkommt, desto besser für den Aktienkurs", meinte dazu ein Händler.

   Europäische Schlussstände von Dienstag, den 10. Juni 2014:

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.310,72 +5,46 +0,2% +6,5% Stoxx-50 3.065,95 +11,22 +0,4% +5,0% Stoxx-600 349,38 +0,77 +0,2% +6,4% XETRA-DAX 10.028,80 +20,17 +0,2% +5,0% FTSE-100 London 6.873,55 -1,45 -0,0% +1,8% CAC-40 Paris 4.595,00 +5,88 +0,1% +7,0% AEX Amsterdam 415,86 +0,40 +0,1% +3,5% ATHEX-20 Athen 428,46 +6,07 +1,4% +11,3% BEL-20 Bruessel 3.186,07 +9,48 +0,3% +9,0% BUX Budapest 19.071,73 +6,40 +0,0% +2,7% OMXH-25 Helsinki 3.002,93 -2,72 -0,1% +5,9% ISE NAT. 30 Istanbul 100.911,24 +1161,18 +1,2% +22,4% OMXC-20 Kopenhagen 743,20 +9,80 +1,3% +20,7% PSI 20 Lissabon 7.390,11 +55,25 +0,7% +13,5% IBEX-35 Madrid 11.153,50 -10,60 -0,1% +12,5% FTSE-MIB Mailand 22.502,97 +73,24 +0,3% +18,6% RTS Moskau 1.368,84 +7,19 +0,5% -5,1% OBX Oslo 570,31 +0,45 +0,1% +13,3% PX Prag 1.040,84 +5,48 +0,5% +5,2% OMXS-30 Stockholm 1.406,22 -0,22 -0,0% +5,5% WIG-20 Warschau 2.499,32 +18,70 +0,8% +4,1% ATX Wien 2.585,84 +18,12 +0,7% +1,5% SMI Zuerich 8.752,86 +93,17 +1,1% +6,7%

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.10 Uhr Mo, 17.40 Uhr EUR/USD 1,3546 -0,35% 1,3593 1,3592 EUR/JPY 138,67 -0,27% 139,04 139,36 EUR/CHF 1,2184 -0,07% 1,2193 1,2195 USD/JPY 102,37 0,08% 102,29 102,53 GBP/USD 1,6753 -0,32% 1,6808 1,6793 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@dowjones.com

   DJG/thl/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   June 10, 2014 12:18 ET (16:18 GMT)

   Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 18 PM EDT 06-10-14

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