18.06.2014 18:35:33
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MÄRKTE EUROPA/Stillhalten vor Fed-Entscheidung
Von Manuel Priego Thimmel
Europas Börsen haben sich am Mittwoch kaum von der Stelle bewegt. Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend hielten sich die Anleger bedeckt. Es wird erwartet, dass die Fed die monatlichen Anleihekäufe erneut um 10 auf dann 35 Milliarden Dollar reduzieren wird. Spannender wird die Bekanntgabe der aktualisierten Prognosen der Fed für das US-Wachstum und die Inflation, was Einfluss auf die Markterwartungen an den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung in den USA haben könnte.
Der Dax stieg um 0,1 Prozent auf 9.930 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legte um 0,1 Prozent auf 3.279 Punkte zu. Gary Yau von der Credit Agricole prognostizierte, dass die US-Notenbank nach einem schwachen ersten Quartal die Wachstumsschätzung auf etwas über 2 Prozent zurückschraubt; im März hatte sie noch eine Prognose von 2,8 bis 3,0 Prozent genannt. "Die Arbeitslosigkeit ist stärker zurückgegangen als von der Fed erwartet", sagte der Volkswirt. Die bislang gültige Prognose einer Arbeitslosenquote von 6,1 bis 6,3 Prozent am Jahresende werde die Fed also "ziemlich sicher" senken.
Daneben war der Irak-Konflikt weiter Top-Thema. "Die fortdauernden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten treiben den Ölpreis weiter nach oben", prognostiziert die UniCredit. Sunnitische Milizen sollen die größte Ölraffinerie des Landes angegriffen haben. Die rund 50 Kilometer nördlich von Tikrit liegende Raffinerie wurde am Dienstag geschlossen und die Beschäftigten evakuiert. Der Preis für Brentöl, das bei Lieferengpässen aus dem Nahen Osten als erste Ausweichsorte gilt, zog 0,4 Prozent auf 113,91 Dollar an.
Die Aktie von Royal Dutch Shell legte 1,5 Prozent zu. Die Börsengang-Pläne für einen Teil des US-Geschäfts kamen bei den Anlegern gut an. Der Ölkonzern schätzt die damit verbundenen IPO-Einnahmen auf bis zu 750 Millionen Dollar. Nach Einschätzung von Oppenheimer gehen die Vorteile aber über den Börsenerlös hinaus. Einige Ölkonzerne, zu denen auch Royal Dutch zähle, seien der Meinung, dass die Investoren ihre Assets nicht ausreichend bewerteten, was wiederum den Aktienkurs drücke. Der Börsengang sei eine Möglichkeit, auf diese Unterbewertung hinzuweisen.
Nach einer Kaufempfehlung durch das Bankhaus Santander ging es für die RWE-Aktie 3,1 Prozent nach oben. SAP-Papiere gewannen 0,7 Prozent nach sehr starken Zahlen von Adobe. Vor allem das Cloudgeschäft hat sich bei den Amerikanern gut entwickelt. Auch für SAP ist das Cloudgeschäft ein Hoffnungsträger, wenn auch beide Unternehmen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. BMW-Aktien profitierten von einem Artikel im Manager Magazin und gewannen 0,7 Prozent. Der Automobilhersteller will angeblich seine Rendite mit einem langfristigen Sparprogramm absichern.
Im MDAX gewannen Rheinmetall-Titel 2,1 Prozent. Ein Bericht im Handelsblatts über den Bau einer Fabrik zur Produktion von "Fuchs"-Transportfahrzeugen in Algerien gab dem Kurs Auftrieb. "Auch die Verteidigungssparte ist nun wieder im Wachstumsmodus", sagte ein Händler. "Es gab zuletzt mehrjährige große Rüstungsaufträge", ergänzte er. Im Vergleich zu den Aktien der anderen europäischen Rüstungskonzerne lägen Rheinmetall mit einem KGV von unter 10 am unteren Ende der Spanne der Bewertungen, was ebenfalls für den Kauf der Aktie spreche.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.279,11 +3,78 +0,1% +5,5% Stoxx-50 3.053,39 +0,02 +0,0% +4,6% Stoxx-600 346,21 -0,21 -0,1% +5,5% XETRA-DAX 9.930,33 +10,01 +0,1% +4,0% FTSE-100 London 6.778,56 +11,79 +0,2% +0,4% CAC-40 Paris 4.530,37 -5,70 -0,1% +5,5% AEX Amsterdam 415,48 +0,90 +0,2% +3,4% ATHEX-20 Athen 411,57 +4,18 +1,0% +6,9% BEL-20 Bruessel 3.150,75 -8,16 -0,3% +7,8% BUX Budapest 18.970,95 +275,76 +1,5% +2,2% OMXH-25 Helsinki 2.990,02 +9,74 +0,3% +5,5% ISE NAT. 30 Istanbul 96.275,85 +114,54 +0,1% +16,8% OMXC-20 Kopenhagen 744,69 +3,22 +0,4% +21,0% PSI 20 Lissabon 7.202,49 -38,90 -0,5% +9,2% IBEX-35 Madrid 11.112,30 +53,80 +0,5% +12,1% FTSE-MIB Mailand 22.030,34 +33,94 +0,2% +16,1% RTS Moskau 1.362,99 +19,49 +1,5% -5,5% OBX Oslo 573,17 +8,65 +1,5% +13,8% PX Prag 1.028,31 -5,71 -0,6% +4,0% OMXS-30 Stockholm 1.378,42 -5,84 -0,4% +3,4% WIG-20 Warschau 2.462,36 -2,03 -0,1% +2,6% ATX Wien 2.567,69 +5,80 +0,2% +0,8% SMI Zuerich 8.657,27 -10,52 -0,1% +5,5%DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.06 Uhr Di, 18.00 Uhr EUR/USD 1,3570 0,19% 1,3543 1,3543 EUR/JPY 138,64 0,13% 138,46 138,38 EUR/CHF 1,2181 -0,03% 1,2185 1,2187 USD/JPY 102,17 -0,07% 102,25 102,18 GBP/USD 1,6950 -0,11% 1,6968 1,6963 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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June 18, 2014 12:04 ET (16:04 GMT)
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