28.07.2016 10:43:53

MÄRKTE EUROPA/Zahlenflut im Fokus - Adidas auf Allzeithoch

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Europa legen am Donnerstag leicht zu. Von der Sitzung der US-Notenbank am Vorabend geht kein Impuls aus, die Leitzinsen wurden wie erwartet bestätigt und die Tür für eine Erhöhung der Zinsen noch in diesem Jahr offen gehalten. Mit Sorge wird die Entwicklung beim Ölpreis beobachtet, der seit Juni bereits wieder um rund 20 Prozent gefallen ist. Royal Dutch Shell legte am Morgen enttäuschende Quartalszahlen vor, die Aktie sackt um 3,5 Prozent ab, der Sektor handelt leicht im Minus.

   Für Bewegungen bei den Einzelwerten sorgt einmal mehr die Berichtssaison. adidas wird optimistischer für das Jahr. Als "absolute Überraschung" bezeichnen Händler die Zahlen von Adidas. "Adidas hat nicht nur die Zahlen im aktuellen Quartal übertroffen, sondern auch noch den Ausblick auf die Margen erhöht", sagt ein Händler. Die Aktie legt um 4,9 Prozent zu und hat zudem ein neues Allzeithoch markiert.

   Der Dax legt um 0,4 Prozent auf 10.356 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich kaum verändert bei 2.998 Punkten.

Fed wird hawkisch - Dollar leichter Für die Volkswirte der BayernLB ist das Statement der Fed gegenüber dem Juni etwas hawkischer ausgefallen. Der Arbeitsmarkt hat sich aus Sicht des FOMC erholt und ist wieder auf Kurs zum Vollbeschäftigungsziel. Vom Inflationsziel sei die Fed noch genauso weit entfernt wie bei den letzten Sitzungen. Interessanterweise habe die Notenbank in ihrem Juli-Statement dennoch angegeben, dass die kurzfristigen Risiken für ihren Wirtschaftsausblick abgenommen hätten. Dies lässt darauf schließen, dass die Gruppe der Falken langsam im FOMC Übergewicht erlangt. Entsprechend steht der Dollar leicht unter Druck, der Euro notiert bei 1,1115 Dollar fester. Der nächste wichtige Termin ist nun das Ergebnis der Sitzung der Bank of Japan am Freitag.

Quartalszahlen geben den Takt vor Ein überraschend starker Gewinnsprung treibt die Aktien der Euronext um 4,7 Prozent nach oben. Wie ihr Konkurrent Deutsche Börse hat auch der europäische Börsenbetreiber seine Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt und dabei von der Marktvolatilität mit erhöhten Umsätzen profitiert. "Sie haben ihre Kosten klar im Griff, daher die überraschend hohen Gewinne", sagt ein Händler. Für die Euronext ist es das profitabelste Quartal seit ihrem Börsengang im Jahr 2014. Die Aktie legt um 8,4 Prozent zu.

   Gut kommen auch die Zahlen der Deutschen Börse an. Die Analysten von S&P Global heben den starken Gewinnbeitrag des Derivate-Geschäfts hervor. Daneben sehe es auch auf der Kostenseite gut aus. So seien die adjustierten Kosten um weniger als 1 Prozent gestiegen, was zeige, dass die Börse ihre kostensenkenden Maßnahmen gut im Griff habe. Die Aktie gewinnt 1,5 Prozent.

   Bei Telefonica lägen der Umsatz und das EBITDA leicht unter den Schätzungen, sagt ein Händler. "Gegen die starken Ergebnisse von Telecom Italia gestern fällt Telefonica ein wenig ab". Vor allem in Mittel- und Südamerika hätten die Zahlen die Erwartungen unterboten. Auch auf dem spanischen Heimatmarkt sei die Dynamik verhalten. Telefonica verlieren 2,6 Prozent.

   VW gehören nach endgültigen Zahlen mit einem Minus von 1,8 Prozent zu den Verlierern im DAX. Händler verweisen auch auf Gewinnmitnahmen im Autosektor.

Banken mit Zahlen und Stresstest im Fokus Nach den enttäuschenden Zahlen der Commerzbank und der Deutschen Bank kommen erneut Ergebnisse aus dem Bankensektor. Die Credit Suisse (plus 1,8 Prozent) hat im zweiten Quartal die Kosten besser im Griff gehabt als erwartet, sagt ein Händler. Mit 4,94 Milliarden Franken lägen die Kosten um 6 Prozent unter der Konsensschätzung. "Alles in allem ordentliche Zahlen", lautet das erste Resümee des Händlers.

   Von "gemischter Qualität" seien die Ergebnisse der BNP Paribas, sagt dagegen ein anderer Marktteilnehmer. Die Aktie legt um 2,1 Prozent zu. Während die italienischen Banken weiterhin kreativ an der Eigenkapitalverbesserung arbeiten steht am Freitag dann die Veröffentlichung des Bankenstresstests an.

   Keine besonderen Höhepunkte oder Schwächen machen Händler dagegen in einer ersten Einschätzung bei den Zahlen von Linde aus. Sie lägen grob im Rahmen der Erwartungen. Während der Umsatz etwas unter der Prognose lag, sei der Gewinn (EBIT) besser ausgefallen. Die Aktie verliert 2,6 Prozent.

Dialog Semiconductor und Süss Microtec verschrecken Negative Nachrichten kommen dagegen aus dem TecDAX. Gewinnmitnahmen bei Dialog Semiconductor lassen die Aktie um 8 Prozent einbrechen, nachdem das Unternehmen die Umsatzprognose drastisch gesenkt hat. "Gestern haben die überraschend guten Ergebnisse von Apple noch für Erleichterung für die Dialog-Aktie gesorgt, und jetzt schraubt Dialog Semiconductor die Umsatzprognose drastisch herunter".

   Das Halbleiterunternehmen Süss Microtec rechnet angesichts einer schwierigen Marktsituation nicht mehr mit einer Belebung der Auftragslage. Die Aktie verliert in der Folge 8,4 Prozent.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.998,45 -0,03 -1,03 -8,23 Stoxx-50 2.885,89 -0,05 -1,35 -6,91 DAX 10.356,02 0,35 36,47 -3,60 MDAX 21.279,89 0,29 62,23 2,43 TecDAX 1.714,01 -0,13 -2,20 -6,38 SDAX 9.314,31 0,75 69,65 2,37 FTSE 6.750,75 0,00 0,32 8,14 CAC 4.464,04 0,38 17,08 -3,73

Bund-Future 167,35 -25 7,92

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.33 Uhr Mi, 17.34 Uhr % YTD EUR/USD 1,1102 +0,11% 1,1089 1,0992 +2,2% EUR/JPY 116,2641 +0,16% 116,0838 116,13 -20,1% EUR/CHF 1,0923 +0,01% 1,0922 1,0917 +0,4% EUR/GBP 0,8404 +0,45% 0,8405 1,1939 +14,1% USD/JPY 104,71 +0,02% 104,69 105,72 -10,8% GBP/USD 1,3209 +0,10% 1,3195 1,3126 -10,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 41,90 41,92 -0,0% -0,02 -1,2% Brent/ICE 43,43 43,47 -0,1% -0,04 +1,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.342,66 1.347,50 -0,4% -4,84 +26,6% Silber (Spot) 20,45 20,37 +0,4% +0,08 +48,0% Platin (Spot) 1.154,50 1.136,50 +1,6% +18,00 +29,5% Kupfer-Future 2,21 2,18 +1,1% +0,03 +2,6% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   July 28, 2016 04:12 ET (08:12 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 12 AM EDT 07-28-16

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adidas ADRs 110,00 0,92% adidas ADRs
BNP Paribas S.A. 55,65 -0,02% BNP Paribas S.A.
Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh 0,80 1,02% Credit Suisse GroupShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr. 1 Sh
Deutsche Börse AG 219,40 0,41% Deutsche Börse AG
SÜSS MicroTec SE 49,35 2,28% SÜSS MicroTec SE
Telefonica S.A. (spons. ADRs) 4,24 0,47% Telefonica S.A. (spons. ADRs)
Volkswagen (VW) St. 83,30 1,52% Volkswagen (VW) St.