23.06.2022 14:52:40

MÄRKTE USA/Börsen etwas fester zum Start erwartet

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen dürften am Donnerstag etwas fester in den Handel starten. Der Future auf den S&P-500 legt vorbörslich um 0,5 Prozent zu. Der Handel dürfte dabei weiterhin von einem sehr volatilen Umfeld geprägt sein.

Denn für Verunsicherung unter Anlegern sorgen weiter die hohe Inflation und die schnelle Zinswende der US-Notenbank im Kampf gegen die Teuerung. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am Vortag vor dem Bankenausschuss des Senats den eingeschlagenen zügigen Zinserhöhungskurs der Fed bestätigt. Doch betonte er, die US-Wirtschaft sei sehr stark und gut aufgestellt, um eine straffere Geldpolitik zu bewältigen. An den Märkten hält sich indessen weiter die Sorge, dass die Wirtschaft in eine Rezession abrutschen könnte.

Nach Ansicht von JP Morgan liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die USA im kommenden Jahr in eine Rezession abgleiten bei 35 Prozent. Die Wirtschaft scheine zwar ihren Schwung beibehalten zu haben, aber das Wachstum werde sich abschwächen, sobald die Zinserhöhungen der Fed die Wirtschaft träfen. "Unsere Prognose geht davon aus, dass die Fed zumindest bis Ende nächsten Jahres eine weiche Landung erreichen wird", so die Analysten.

Im Fokus der Anleger steht nun die zweite Runde der Anhörungen des Fed-Chefs, diesmal wird Powell am Nachmittag (16 Uhr MESZ) vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses Rede und Antwort stehen. Neuigkeiten zum Zinskurs dürften hier jedoch nicht zu erwarten sein.

Konjunkturseitig ist die wöchentliche Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gesunken, aber nicht so stark wie von Ökonomen prognostiziert. Das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist indessen im ersten Quartal 2022 stärker gestiegen als erwartet.

Im Fokus stehen aber vor allem die kurz nach der Startglocke anstehenden Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor für Juni. Anleger erhoffen sich hier Hinweise über den Zustand der Wirtschaft.

Ölpreise geben leicht nach - Dollar unter Druck

Die Ölpreise zeigen sich nach den deutlichen Abgaben des Vortages aufgrund der anhaltenden Rezessionssorgen relativ stabil. Der Preis für das Barrel der Sorte WTI gibt leicht um 0,2 Prozent nach, der Brent-Preis notiert 0,1 Prozent niedriger.

Am Devisenmarkt reagiert der Euro mit einem Rücksetzer auf die in Frankreich, Deutschland und auch der Eurozone insgesamt im Juni unter den Erwartungen ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe sowie den Dienstleistungssektor. Zugleich verschlechterten sie sich gegenüber Mai deutlich, wenngleich sie sich noch im Expansion anzeigenden Bereich halten konnten. Der Euro gibt 0,6 Prozent nach auf 1,0503 Dollar.

Staatsanleihen sind angesichts der anhaltenden Rezessionssorgen als sichere Häfen weiter gefragt. Die Rendite 10-jähriger Papiere fällt um 4,3 Basispunkte auf 3,12 Prozent.

Accentur nach Zahlen mit Abschlägen - Steelcase fester

Accenture geben vorbörslich 3,3 Prozent nach, nachdem die Geschäftszahlen des Beratungsunternehmens für das dritte Quartal nicht in allen Punkten überzeugt haben. Zudem gab Accenture einen eher pessimistischen Ausblick.

Die neuen Tesla-Werke in Grünheide und Texas verlieren laut Konzernchef Elon Musk Milliarden. Er nannte sie in einem Interview "gigantische Geldverbrennungsanlagen". Unterbrechungen der Lieferketten und Schwierigkeiten bei der Batterieherstellung hinderten den Elektroautohersteller daran, die Produktion zu erhöhen. Er gehe aber davon aus, dass Tesla die Probleme schnell lösen werde, fügte Musk hinzu. Die Tesla-Aktie rückt 1,3 Prozent vor.

Steelcase legen 1,3 Prozent zu, nachdem der Büroausstatter seine Erstquartalszahlen vorgelegt hat. Das Unternehmen konnte den Verlust einengen bei gleichzeitiger Steigerung des Umsatzes und damit die Erwartungen übertreffen.

Der Eigenheimbauer KB Home schnitt in seinem zweiten Geschäftsquartal gewinnseitig besser als erwartet ab, ebenso beim Umsatz. Daneben hielt das Unternehmen am Umsatzziel für das Gesamtjahr fest, auch wenn wegen der steigenden Zinsen mit negativen Effekten zu rechnen sei. Die Aktie gewinnt 3,7 Prozent.

H.B. Fuller geben 2,5 Prozent nach. Der Klebstoffexperte konnte mit seinen Zahlen für das zweite Geschäftsquartal und dem Ausblick nicht überzeugen. Das Unternehmen warnte vor deutlich steigenden Kosten im laufenden Jahr und will daher die Preise erhöhen.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 3,01 -3,7 3,05 228,0

5 Jahre 3,15 -8,2 3,24 189,3

7 Jahre 3,18 -6,0 3,24 174,2

10 Jahre 3,12 -4,3 3,16 160,8

30 Jahre 3,22 -3,3 3,25 131,9

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 12:00 Uhr Mi, 17:19 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0503 -0,6% 1,0516 1,0590 -7,6%

EUR/JPY 142,06 -1,3% 142,36 143,86 +8,5%

EUR/CHF 1,0131 -0,2% 1,0161 1,0162 -2,4%

EUR/GBP 0,8577 -0,4% 0,8624 0,8612 +2,1%

USD/JPY 135,27 -0,7% 135,38 135,84 +17,5%

GBP/USD 1,2244 -0,2% 1,2197 1,2298 -9,5%

USD/CNH (Offshore) 6,7055 -0,1% 6,7084 6,7044 +5,5%

Bitcoin

BTC/USD 20.692,28 +3,6% 20.718,24 20.537,22 -55,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 105,93 106,19 -0,2% -0,26 +46,8%

Brent/ICE 111,67 111,74 -0,1% -0,07 +48,0%

GAS VT-Schluss +/- EUR

Dutch TTF 134,66 126,30 +5,9% 7,49 +52,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.831,33 1.837,78 -0,4% -6,46 +0,1%

Silber (Spot) 21,19 21,41 -1,0% -0,22 -9,1%

Platin (Spot) 923,16 929,75 -0,7% -6,59 -4,9%

Kupfer-Future 3,84 3,94 -2,5% -0,10 -13,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 23, 2022 08:52 ET (12:52 GMT)

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