20.11.2012 15:31:30

MÄRKTE USA/Börsen kaum verändert erwartet - HP unter Druck

   Von Thomas Rossmann

   Mit einer kaum veränderten Tendenz werden die Indizes an der Wall Street zum Start am Dienstag erwartet. Nach den kräftigen Aufschlägen des Vortages dürfte es zu einer leichten Konsolidierung kommen. Gestützt werde das Sentiment allerdings durch erneut positive Daten vom US-Immobilienmarkt. So erhöhten sich die Baubeginne im Oktober um 3,6 Prozent auf 894.000, und damit den höchsten Stand seit Juli 2008. Erwartet wurde ein Rückgang um 4,5 Prozent nach bereits starken September-Daten. Schon zu Beginn der Woche hatten die Verkäufe bestehender Häuser positiv überrascht. Damit mehren sich die Hinweise für eine Trendwende am US-Immobilienmarkt. Unter Druck stehen die Aktien von Hewlett-Packard (HP) nach einem schwachen Quartalsbericht.

   Die drohende Fiskalklippe in den USA ist etwas in den Hintergrund getreten, der Fokus des Marktes liegt mit dem Treffen der Eurozone-Finanzminister in Brüssel auf der Schuldenkrise in Europa. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass die EU die nächste Tranche über 31,5 Milliarden Euro für Griechenland freigeben wird. Offen dürfte aber die Frage bleiben, ob es zu einem erneuten Schuldenschnitt - dieses Mal der öffentlichen Hand - kommen wird.

   Die Abstufung Frankreichs durch die Ratingagentur Moody's sollte dagegen keine größeren Auswirkungen haben. Moody's hatte Frankreich die Topbonität entzogen und auf "Aa1" gesenkt. Newedge merkt an, dass Moody's damit lediglich der Herunterstufung von S&P vom Januar folge und dies daher für die Investoren nicht ganz unerwartet komme. Die Futures auf den S&P-500 und den Nasdaq-100 zeigen sich kaum verändert. Doch die Haushaltsverhandlungen in den USA stehen weiterhin auf dem Radar des Marktes. "Jeder weitere Hinweis, dass die Fiskalklippe umschifft werden kann, dürfte die Aktienkurse beflügeln", so Fawad Razaqzada von GFT Markets.

   Der Euro hat sich vom Rückgang nach der Frankreich-Abstufung wieder erholt und die Marke von 1,28 Dollar zurückerobert. Zwischenzeitlich fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,2740 Dollar. Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich auf das Eurozone-Finanzministertreffen. Aktuell notiert der Euro bei 1,2814 Dollar. Die Notierungen am US-Anleihemarkt zeigen sich kaum verändert. Die Rendite zehnjähriger Papiere steht bei 1,57 Prozent.

   Der Goldpreis tritt ebenfalls auf der Stelle, nachdem er am Vortag noch mit der Aussicht auf eine mögliche Einigung im US-Haushaltsstreit auf den höchsten Stand seit einem Monat geklettert war. Eine Rezession der US-Wirtschaft könnte den Preisauftrieb dämpfen und Gold als Inflationsschutz unattraktiv machen. Dagegen würde ein Kompromiss eine Ausweitung des Haushaltsdefizits der USA bedeuten. In diesem Fall dürften die Investoren das harte Edelmetall dem Papiergeld vorziehen. Der Goldpreis liegt aktuell bei 1.732 Dollar je Feinunze.

   Der Ölpreis konsolidiert nach den jüngsten Gewinnen leicht. Der Fokus des Marktes ist weiterhin auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas gerichtet. Ein Barrel der Sorte WTI kostet 88,66 Dollar, nach 89,28 Dollar zum Settlement am Vortag.

   Bei den Einzelwerten stehen die Aktien von Hewlett-Packard nach einem schwachen Quartalsbericht unter Druck. Die Titel brechen vor der Startglocke um neun Prozent ein. Nicht nur der Ausblick auf das erste Quartal ist deutlich unter den Erwartungen des Marktes geblieben. Als belastender erweisen sich die Abschreibungen über 8,8 Milliarden Dollar, die vor allem im Zusammenhang mit der missglückten Übernahme von Autonomy anfallen.

   Im Fokus des Marktes stehen auch Agilent Technologies und Urban Outfitters. Der Messinstrumentehersteller Agilent hatte mit seinem Ausblick die Erwartung verfehlt, mit den vorgelegten Quartalszahlen die Konsensschätzungen aber übertroffen. Der Bekleidungshersteller Urban Outfitters hatte bei Gewinn und Umsatz dagegen die Markterwartungen knapp verfehlt. Die Aktien von Urban Outfitters zeigen sich kaum verändert, während die Titel von Agilent Technologies um 2,2 Prozent nachgeben.

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