21.11.2013 23:12:30
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MÄRKTE USA/Dow-Jones-Index schließt erstmals über 16.000 Punkten
Der Bankenausschuss billigte ihre Nominierung zur Vorsitzenden der US-Notenbank. Nun muss noch der gesamte Senat die Ernennung absegnen. Bei ihrer Anhörung im Senat hatte sich Yellen in der vorigen Woche für eine Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik ausgesprochen. "Die Ernennung wird von den Investoren begrüßt, da dies als ein positiver Faktor für die Märkte gesehen wird", sagte Analyst Richard Sichel von Philadelphia Trust.
Aber auch die Konjunkturdaten des Tages fielen überwiegend besser aus und stützen die Vermutung, dass die US-Wirtschaft die Hilfe der Fed auch nicht mehr unbedingt braucht. Wie die Verbraucherpreise am Mittwoch wiesen auch die Erzeugerpreise für Oktober auf einen geringen Inflationsdruck hin. Sie sanken wie erwartet insgesamt um 0,2 Prozent, während in der Kernrate (ohne Nahrung und Energie) ein Anstieg um 0,2 Prozent verzeichnet wurde. Hier lautete die Prognose auf ein Plus von 0,1 Prozent.
Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt in den USA scheint sich weiter zu entspannen: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der vergangenen Woche stärker als erwartet. Gleichzeitig wurde auch die Zahl der Vorwoche nach unten revidiert. Dagegen enttäuschte der Philadelphia-Fed-Index. Dieser fiel im November auf plus 6,5 Zähler, während Volkswirte einen Indexstand von plus 15,0 erwartet hatten. Doch die Daten wurden vom Markt ausgeblendet.
Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 16.010 Punkte. Im Tageshoch lag der Index zudem nur noch 14 Punkte unter seinem Rekordhoch von 16.030 Punkten. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 1.796 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 1,2 Prozent auf 3.969 Punkte zu. Das Handelsvolumen stieg auf 0,67 (Mittwoch: 0,62) Milliarden Aktien. Auf 2.295 (1.034) Kursgewinner kamen 804 (2.056) -verlierer, während 74 (89) Titel unverändert schlossen.
Der Anleihemarkt reagierte zunächst mit Abgaben auf die besseren US-Konjunkturdaten. Doch nach dem schwächeren Philly-Fed-Index kam es zu einer Erholung der Notierungen. Die Rendite für zehnjährige Papiere lag unverändert bei 2,79 Prozent.
Der Goldpreis setzte seine Talfahrt dagegen fort. Der Preis für die Feinunze fiel zum Settlement um 1,1 Prozent auf 1.243,60 Dollar und damit erneut auf ein Viermonatstief. Wenn die Fed tatsächlich die geldpolitischen Zügel anzieht, dann wird Gold als Inflationsschutz nicht mehr gebraucht, hieß es. Das Jahr 2013 könnte für den Goldpreis das schlechteste seit über 30 Jahren werden. Seit Beginn des Jahres steht schon ein Minus von gut 26 Prozent zu Buche. Zuletzt ging es 1981 im Zeitraum von zwölf Monaten so stark nach unten. Damals waren es rund 33 Prozent.
Dagegen ging es für den Ölpreis mit den überraschend guten Daten vom US-Arbeitsmarkt kräftiger nach oben. Der WTI-Ölpreis notierte zum Settlement bei 95,44 Dollar, ein Plus von 1,7 Prozent. Mit Spannung werde auch auf die Atom-Gespräche mit dem Iran geschaut, ergänzte ein Teilnehmer.
Am Devisenmarkt gewann der Euro wieder etwas von seinem am Vortag verlorenen Terrain gegenüber dem Dollar zurück, nachdem EZB-Präsident Mario Draghi die Angst vor negativen Einlagenzinsen zerstreut hat. Zur Wochenmitte hatten die Spekulationen über einen solchen Schritt den Euro deutlich unter Druck gebracht. Im späten US-Handel kostete der Euro 1,3469 Dollar.
Bei den Einzelwerten legten die Aktien von General Motors um 1,1 Prozent zu. Die US-Regierung will bis zum Jahresende ihre restlichen Anteile an dem Autobauer verkaufen und damit die letzte Phase der staatlichen Rettung auf der Höhe der Finanzkrise abschließen. Die Apple-Aktie legte um 1,2 Prozent zu. Eine Jury entschied, dass Samsung dem iPhone-Hersteller weitere 290 Millionen Dollar für die Verletzung von Technologie-Patenten zahlen muss, wie aus zahlreichen Berichten aus dem Gerichtssaal hervorging.
Daneben standen die Einzelhandelswerte im Blickpunkt. Vorbörslich hatten Abercrombie & Fitch, Dollar Tree und Target ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal bekannt gegeben. Target hat dabei in Kanada einen überraschend hohen Verlust eingefahren und muss die Jahresziele nach unten nehmen. Die Aktie reduzierte sich um 3,5 Prozent. Auch Dollar Tree hat schlechter als erwartet abgeschnitten und zudem noch einen enttäuschenden Ausblick auf das Schlussquartal gegeben. Für die Titel ging es um 4,5 Prozent nach unten.
Bei Abercrombie & Fitch drückten Abschreibungen auf Lagerbestände die Bruttomarge um 1,3 Prozentpunkte. Auf bereinigter Basis blieb die Marge allerdings kaum verändert. Erst vor drei Wochen hatten die Umsatzdaten die Erwartungen verfehlt. Zudem gab das Unternehmen einen verhaltenen Ausblick. Im Anschluss fiel die Aktie auf ein Jahrestief, womit vieles bereits eingepreist sein dürfte. Die schlossen mit einer kaum veränderten Tendenz.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.009,99 0,69 109,17 S&P-500 1.795,85 0,81 14,48 Nasdaq-Comp. 3.969,15 1,22 47,88 Nasdaq-100 3.402,73 1,06 35,57DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.44 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,3469 0,27% 1,3433 1,3450 EUR/JPY 136,1401 0,62% 135,2982 134,5862 EUR/CHF 1,2319 -0,02% 1,2322 1,2317 USD/JPY 101,0850 0,34% 100,7380 100,0480 GBP/USD 1,6169 0,44% 1,6099 1,6146 === Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@wsj.com
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November 21, 2013 16:39 ET (21:39 GMT)
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