15.05.2020 22:20:44

MÄRKTE USA/Leichtes Plus trotz schwachem Einzelhandel und China-Streit

NEW YORK (Dow Jones)--Trotz schwacher US-Einzelhandelsdaten und der zunehmenden Sorge einer weiteren Verschärfung des Konfliktes zwischen den USA und China hat die Wall Street den Handel am Freitag mit einem leichten Plus beendet. Anfängliche deutliche Verluste konnten damit wieder aufgeholt werden. Teilnehmer verwiesen auch auf Auswirkungen des kleinen Verfalls. Zuletzt hatte sich der Ton der USA gegenüber China verschärft. Laut Meldungen möchte die US-Regierung die Lieferung von Chips an Huawei blockieren. Damit könnte der Handelsstreit zwischen beiden Ländern wieder an Schärfe gewinnen.

Daneben fielen die Daten zum US-Einzelhandel schwächer als erwartet aus. Das Umsatzminus im April belief sich auf 16,4 Prozent, während Experten lediglich mit 12,3 Prozent gerechnet hatten. Die Daten werden mit Spannung beobachtet, weil damit die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie quantitativ greifbarer werden. Am Markt hatte die Hoffnung geherrscht, dass der Online-Handel einen größeren Teil des Rückgangs abfangen kann. Etwas abgefedert wurden die schlechten Daten vom Empire State Manufacturing Index, der besser ausfiel als erwartet. Auch die Stimmung der US-Verbraucher hat sich trotz der schweren Corona-Krise im Mai aufgehellt. Die Industrieproduktion lag mit einem Minus von 11,2 Prozent im Rahmen der Erwartungen.

"Die Realität setzt nun ein", sagte Anwiti Bahuguna, Stratege bei Columbia Threadneedle Investments. "Die Dinge sind doch nicht so rosig wie die von vielen erwartete und am Markt bereits eingepreiste V-förmige Erholung", ergänzte der Teilnehmer.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 23.685 Punkte zu. Im Tagestief war er zunächst bis auf 23.354 Punkte gefallen. Der S&P-500 stieg um 0,4 Prozent auf 2.864 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,8 Prozent auf 9.015 Punkte zu. Den 1.536 (Donnerstag: 1.614) Kursgewinnern an der NYSE standen 1.405 (1.353) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 59 (56) Aktien.

Gold auf neuem Jahreshoch - Ölpreise steigen weiter

Der Goldpreis profitierte von den enttäuschenden US-Einzelhandelsdaten und markierte bei 1.752 Dollar ein neues Jahreshoch. Nach dem kräftigen Anstieg am Vortag ging es um weitere 0,7 Prozent auf 1.743 Dollar nach oben.

Der Dollar kam dagegen gegenüber dem Euro mit den US-Daten etwas zurück. Der Euro notierte im späten US-Handel auf 1,0818 Dollar. Für den Dollar-Index ging es um 0,1n Prozent nach unten.

Auch die Ölpreise legten weiter zu. Diese wurden nach wie vor getragen von der Hoffnung auf eine wieder anziehende Nachfrage im Zuge der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft. Aber auch die umfangreichen Fördersenkungen stützten den Preis. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 29,56 Dollar. Brent stieg um 5,0 Prozent auf 32,70 Dollar.

Die Anleihen zeigten sich dagegen mit Abgaben. Die aufgehellte US-Verbraucherstimmung und der besser als erwartet ausgefallene Empire State Manufacturing Index hätten die schwachen Einzelhandelsdaten in den Hintergrund gedrängt, sagte ein Teilnehmer. Die Rendite zehnjähriger Treasurys gewann 2,1 Basispunkte auf 0,64 Prozent.

Nike-Aktie mit Abgaben

Die Nike-Aktie gewann 0,5 Prozent. Der Sportartikelhersteller hatte von "deutlich niedrigeren" Umsätzen im Großhandel und höheren Lagerbeständen berichtet. Eine "starke digitale Nachfrage" habe allerdings dem entgegengewirkt. Inzwischen sind mehr als 95 Prozent der Nike-Stores in China und Südkorea schon wieder geöffnet, manche noch mit eingeschränkten Öffnungszeiten, teilte der Konzern mit.

Die Titel von Applied Materials fielen nach Quartalszahlen um 4,4 Prozent. Zwar setzte der Ausrüster der Chipindustrie mehr um und verdiente auch mehr als im Vorjahr. Doch die Konsensschätzungen wurden nicht ganz erreicht.

Im Zuge einer Erholungsrally schossen die Aktien von Chesapeake Energy um 23,9 Prozent nach oben. Der Auslöser waren die weiter anziehenden Ölpreise. Die Aktien waren an den vergangenen vier Handelstagen um 41 Prozent eingebrochen, belastet von Sorgen, das Unternehmen könnte den jüngst gesehenen starken Einbruch der Ölpreise nicht überstehen. Dazu kamen die konjunkturellen Risiken im Zuge der Coronavirus-Pandemie.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 23.685,42 0,25 60,08 -17,01

S&P-500 2.863,70 0,39 11,20 -11,36

Nasdaq-Comp. 9.014,56 0,79 70,84 0,47

Nasdaq-100 9.152,64 0,64 58,21 4,80

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,16 1,2 0,15 -104,5

5 Jahre 0,31 0,6 0,30 -161,6

7 Jahre 0,49 0,7 0,48 -176,0

10 Jahre 0,64 2,1 0,62 -180,5

30 Jahre 1,32 2,7 1,29 -175,1

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:40 Uhr Do, 17.31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0818 +0,10% 1,0805 1,0802 -3,5%

EUR/JPY 115,99 +0,09% 115,75 115,71 -4,9%

EUR/CHF 1,0516 -0,02% 1,0515 1,0505 -3,1%

EUR/GBP 0,8926 +1,03% 0,8859 0,8858 +5,5%

USD/JPY 107,21 -0,02% 107,17 107,12 -1,4%

GBP/USD 1,2120 -0,91% 1,2193 1,2196 -8,5%

USD/CNH (Offshore) 7,1338 +0,30% 7,1179 7,1167 +2,4%

Bitcoin

BTC/USD 9.348,26 -4,40% 9.470,76 9.725,51 +29,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 29,56 27,56 +7,3% 2,00 -50,3%

Brent/ICE 32,70 31,13 +5,0% 1,57 -48,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.743,05 1.730,65 +0,7% +12,40 +14,9%

Silber (Spot) 16,63 15,90 +4,6% +0,73 -6,9%

Platin (Spot) 798,55 771,95 +3,4% +26,60 -17,3%

Kupfer-Future 2,34 2,35 -0,4% -0,01 -16,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 15, 2020 16:21 ET (20:21 GMT)

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