04.06.2014 22:47:30
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MÄRKTE USA/Nach gemischten Daten ein kleines Plus
Millimeterweise haben sich die US-Indizes am Mittwoch nach oben gekämpft. Ein bunter Reigen an Konjunkturdaten sorgte eher für eine gewisse Ratlosigkeit, standen doch Licht und Schatten hart nebeneinander. Am Ende schlug dann ein kleines Plus zu Buche, und der S&P-500 hat auf Verlaufs- und Schlussbasis einmal mehr ein Allzeithoch erreicht. Für gute Laune hatte der ISM-Index für den Dienstleistungssektor gesorgt, er übertraf klar die Prognosen und erreichte der höchsten Stand seit August 2013.
Dagegen blieb der ADP-Arbeitsmarktbericht mit 179.000 neuen Stellen deutlich unter der Prognose von 210.000 Stellen. "Das ist klar enttäuschend", sagte ein Händler. Ralf Umlauf von der Helaba stufte die Zahlen aber dennoch als "robust" ein. Weniger wichtige Daten - Produktivität und Handelsbilanz - lagen auf der schwachen Seite. Zwei Stunden vor Handelsschluss wurde dann noch der Konjunkturbericht der Fed publiziert, das "Beige Book". Es zeichnete zwar ein insgesamt freundliches Bild, doch kam dies nicht als Überraschung.
Trotz der kleinen Gewinne war wieder die Zurückhaltung spürbar. Die Anleger warten ungeduldig auf die EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag und den offiziellen amerikanischen Arbeitsmarktbericht am Freitag. "Die Erwartung an die EZB ist hoch, das Enttäuschungspotenzial ebenfalls", heißt es aus dem Handel. Es wird fest damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen über den gesamten Zinskorridor senken wird. Interessant wird aber, welche zusätzlichen Maßnahmen die EZB noch aus dem Hut zaubert.
Für den Dow-Jones-Index ging es um 0,1 Prozent aufwärts auf 16.737 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,2 Prozent auf 1.928 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg 0,4 Prozent auf 4.252 Punkte. Der Umsatz fiel auf 0,59 (Dienstag: 0,66) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.623 (1.192) Kursgewinner 1.502 (1.927) -verlierer, unverändert schlossen 104 (121) Aktien.
Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von Tibco Software 5,4 Prozent zurück. Das Datenmanagement-Unternehmen hat eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das zweite Quartal herausgegeben. Grund für die unerwartet niedrigeren Erlöse seien schwache Umsätze mit der Analyse-Plattform "Spotfire", so das Unternehmen. Die Aktie von Tesla Motors gab 0,5 Prozent ab. Elon Musk will Chef des Herstellers von Elektroautos bleiben - allerdings nur für eine begrenzte Zeit. In ein paar Jahren will er nochmal über seine Zukunft nachdenken. Auf der Hauptversammlung des Unternehmens wollte sich Musk nicht für eine längere Zeit festlegen.
Leicht im Plus zeigten sich die Aktien der Ascena Retail Group nach Vorlage der Quartalszahlen. Der Frauenbekleidungseinzelhändler hatte einen bereinigten Gewinn je Aktie von 17 Cent und einen Umsatz von 1,15 Milliarden Dollar gemeldet. Analysten waren von 19 Cent und 1,2 Milliarden Dollar ausgegangen. Die Aktie von Coach gab 3,4 Prozent nach. Die Analysten von Sterne Agee haben den Wert auf Neutral gesenkt. Auf kurze Sicht werde der Hersteller von Luxuslederwaren fundamental weiter Probleme haben, vermutet das Haus.
Am Devisenmarkt konnte der Euro zwischenzeitliche Gewinne aus dem europäisch dominierten Geschäft nicht halten und rutschte im US-bestimmten Handel auf rund 1,36 Dollar zurück. Laut einem Händler sind die erwarteten Zinssenkungen durch die EZB aber bereits weitestgehend eingepreist. Der Ölpreis setzte zu einer Erholung an, nachdem er zuletzt noch auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen gefallen war. Die wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten hatten einen deutlichen Rückgang ausgewiesen, was den Preis stützte. Später kam er dann aber wieder zurück und schloss - nahezu unverändert - bei minus zwei Cent auf 102,64 Dollar je Fass der Sorte WTI. Schon seit längerem drückt die Sorge vor einem Überangebot auf den Preis.
Der Goldpreis tendierte mit den uneinheitlichen Konjunkturdaten kaum verändert. Für die Feinunze mussten 1.244 Dollar gezahlt werden, zwei Dollar weniger als am Dienstag. Die Anleger suchten nach dem jüngsten Rückgang zwar derzeit nach Einstiegsgelegenheiten beim Gold, hieß es von einem Teilnehmer. Doch offenbar ist es noch nicht so weit. Sollte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag enttäuschen, sei mit einer deutlicheren Erholung beim Gold zu rechnen, so die Vermutung am Markt.
Bei den Notierungen am US-Anleihemarkt ging es den fünften Tag in Folge abwärts. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag mit 2,61 Prozent zwei Basispunkte über dem Niveau vom Vortag. Die gut ausgefallenen hätten am Anleihemarkt wohl stärkere Wirkung hinterlassen als die schwächeren, so begründeten Teilnehmer die Entwicklung.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.737,53 0,09 15,19 S&P-500 1.927,88 0,19 3,64 Nasdaq-Comp. 4.251,64 0,41 17,56 Nasdaq-100 3.743,59 0,36 13,52
Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 3/8% 2-jähr. 99 30/32 unv 0,400% unv. 7/8% 3-jähr. 100 4/32 unv. 0,827% unv. 1 5/8% 5-jähr. 99 10/32 unv. 1,644% unv. 2 1/4% 7-jähr. 98 23/32 -4/32 2,196% +1,8Bp 2 3/4% 10-jähr. 99 2/32 -3/32 2,606% +1,3Bp 3 3/4% 30-jähr. 98 23/32 -5/32 3,443% +0,9Bp
DEVISEN zuletzt '+/- % Mi. 8.31 Uhr Di, 17.14 Uhr EUR/USD 1,3598 -0,10% 1,3612 1,3625 EUR/JPY 139,70 -0,08% 139,82 139,59 EUR/CHF 1,2200 -0,18% 1,2223 1,2216 USD/JPY 102,73 0,01% 102,71 102,45 GBP/USD 1,6738 0,13% 1,6716 1,6737 === Kontakt zum Autor: ralf.zerback@wsj.com
DJG/DJN/raz
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