MÄRKTE USA/Ruhe nach dem Kaufrausch

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der zuletzt extrem hohen Volatilität und der scharfen Kursrally am Freitag scheint an der Wall Street am Montag etwas Ruhe einzukehren. Der Aktienmarkt zeigt sich kurz nach Handelseröffnung wenig verändert. Der Dow-Jones-Index verliert 0,2 Prozent auf 23.378 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite zeigen sich kaum verändert bzw 0,2 Prozent im Plus.

"Der Start ins neue Jahr war kein schöner, weil Unternehmen verstärkt vor der Gewinnentwicklung warnen - ein offensichtlicher Effekt des Handelskrieges. Während wir mit insgesamt sinkenden Gewinnen rechnen, liegt es auf der Hand, dass multinationale Unternehmen die Hauptlast des Handelskrieges tragen werden, weil die Einnahmen ihre Prognose verfehlen", beschreibt Chefmarktanalyst Peter Cardillo von Spartan Capital Securities die Lage.

Handelsstreit und Regierungsstillstand verbreiteten aktuell möglicherweise keine Schrecken, zum Kauf von Aktien animierten sie aber auch nicht. Am Freitag hatten Aussagen von Notenbankchef Powell Hoffnungen auf eine weniger straffe Geldpolitik geschürt. Gepaart wurden diese mit einem sehr gut ausgefallenen Arbeitsmarktbericht, was die Anleger an den Aktienmarkt trieb. Die übergeordneten Probleme wurden kurzzeitig ausgeblendet.

Handelsstreit bleibt wichtigstes Thema

Allerdings rücken die US-chinesischen Handelsstreitigkeiten nun wieder stärker ins Bewusstsein, denn am Montag haben zweitägige Handelsgespräche begonnen. US-Präsident Donald Trump gibt sich optimistisch und geht von einer Einigung aus. Gestützt wird diese Sicht dadurch, dass der chinesische Vizepremierminister Liu He unerwartet zur Verhandlungsdelegation gestoßen ist.

Analysten bleiben skeptisch: Die Citigroup bezweifelt, dass der Handelsstreit innerhalb der vereinbarten 90-tägigen Frist beigelegt werden kann, in der beide Seiten auf weitere Zollerhöhungen verzichten. Nomura sieht derweil in den aktuellen Liquiditätshilfen für das chinesische Finanzsystem einen Beleg für die wachsende Sorge in Peking vor den Auswirkungen des konjunkturellen Gegenwinds.

Im Haushaltsstreit in den USA deutet sich keine Annäherung an. Trump hat wegen der Finanzierung der von ihm geforderten Grenzmauer zu Mexiko vielmehr mit einer mehr als einjährigen Haushaltssperre gedroht.

Eli Lilly kauft ein

Unter den Einzelaktien fallen Eli Lilly um 1,4 Prozent zurück. Der US-Pharmariese will das auf Krebsmedizin spezialisierte Unternehmen Loxo Oncology für insgesamt rund 8 Milliarden Dollar übernehmen. Loxo explodieren geradezu um 66 Prozent.

Die Aktien von Insmed Incorporated profitieren von einer positiven Umsatzprognose des Unternehmens für das Mittel Arikayce. Der Kurs schnellt um 24 Prozent empor.

Mit einem Freudensprung von 82 Prozent reagiert die Aktie der Luxoft Holding auf die Zustimmung des Technologiedienstleisters zum Verkauf an die DXC Technology Co. Der Deal hat ein Volumen von 2 Milliarden US-Dollar. DXC zeigen sich 1,0 Prozent im Minus.

Pacific Gas & Electric Co (PC&G) brechen dagegen um 20,6 Prozent ein. Laut Berichten will das Unternehmen Gläubigerschutz für einige oder alle Geschäftsbereiche beantragen. Dem Versorgungsunternehmen aus Kalifornien drohen Milliarden-Forderungen im Zusammenhang mit den Waldbränden in Kalifornien im November.

Die Rally der Ölpreise hält den fünften Tag in Folge an. Die zum neuen Jahr in Kraft tretenden Förderkürzungen des Erdölkartells Opec sowie Verbündeter wie Russland treiben die Preise. Aber auch die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage wird im Handel als Grund genannt. Verwiesen wird auf den starken Arbeitsmarktbericht in den USA und die Hoffnung auf ein Ende des Handelskonflikts. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,7 Prozent auf 48,76 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,7 Prozent auf 58,03 Dollar.

Zinsspekulation drückt Dollar und stützt Renten und Gold

Die als taubenhaft interpretierten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell aus der Vorwoche lasten auf dem Dollar. Der WSJ-Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Der Euro legt zu, gestützt auch davon, dass die November-Einzelhandelsdaten für die Eurozone überraschend positiv ausgefallen sind. Die Gemeinschaftswährung klettert auf 1,1469 Dollar nach Wechselkursen unter 1,14 am Freitagabend.

Der schwache Dollar und die Spekulation auf eine weniger straffe US-Geldpolitik helfen dem Goldpreis auf die Sprünge, die Feinunze verteuert sich um 0,5 Prozent auf 1.292 Dollar. Zudem steige die Nachfrage nach physischem Gold, heißt es im Handel. Vor allem in den USA und in Großbritannien führe die Unsicherheit an den Finanzmärkten zu Goldkäufen.

Ähnlich wie das Edelmetall profitieren auch US-Rentenpapiere von nachlassenden Zinserwartungen und steigender Verunsicherung in den USA. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sinkt um 2,1 Basispunkte auf 2,65 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 23.378,20 -0,23 -54,96 0,22

S&P-500 2.532,69 0,03 0,75 1,03

Nasdaq-Comp. 6.757,12 0,27 18,26 1,84

Nasdaq-100 6.424,58 0,03 1,91 1,49

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre n.def. #WERT! n.def. #WERT!

5 Jahre n.def. #WERT! n.def. #WERT!

7 Jahre n.def. #WERT! n.def. #WERT!

10 Jahre n.def. #WERT! n.def. #WERT!

30 Jahre n.def. #WERT! n.def. #WERT!

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.39 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1460 +0,48% 1,1418 1,1407 -0,0%

EUR/JPY 124,25 +0,45% 123,61 123,51 -1,2%

EUR/CHF 1,1229 -0,25% 1,1246 1,1249 -0,3%

EUR/GBP 0,8972 +0,12% 0,8960 0,8967 -0,3%

USD/JPY 108,41 -0,07% 108,25 108,30 -1,1%

GBP/USD 1,2774 +0,36% 1,2745 1,2721 +0,1%

Bitcoin

BTC/USD 4.028,25 +0,26% 4.038,87 3.757,63 +8,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 48,78 47,96 +1,7% 0,82 +7,4%

Brent/ICE 58,04 57,06 +1,7% 0,98 +7,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.291,31 1.284,81 +0,5% +6,50 +0,7%

Silber (Spot) 15,73 15,70 +0,2% +0,03 +1,5%

Platin (Spot) 824,05 822,80 +0,2% +1,25 +3,5%

Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,4% -0,01 +0,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2019 10:04 ET (15:04 GMT)