01.10.2020 22:18:39
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MÄRKTE USA/Sinkende Hoffnung auf Hilfspaket bremst Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Mit einem leichten Plus hat die Wall Street am Donnerstag den ersten Handelstag des Schlussquartals beendet. Einerseits stützten überwiegend gute US-Konjunkturdaten die Stimmung, auf der anderen Seite belastete die schwindende Hoffnung auf ein neues Corona-Hilfspaket noch vor der US-Präsidentschaftswahl Anfang November. Zwar verhandelten Demokraten und Republikaner erneut, doch eine Lösung konnte bislang nicht erzielt werden.
Bereits am Vortag waren die Verhandlungen über ein von den Demokraten vorgeschlagenes Paket im Volumen von 2,2 Billionen Dollar zunächst gescheitert. Die Republikaner beharren auf einem kleineren Paket im Umfang von 1,6 Billionen Dollar. Eine für Mittwochabend (Ortszeit) geplante Abstimmung über den demokratischen Vorschlag im Repräsentantenhaus, wo die Demokraten die Mehrheit haben, wurde verschoben. Die erforderliche anschließende Zustimmung im Senat, wo die Republikaner über die Mehrheit verfügen, galt allerdings ohnehin als unwahrscheinlich.
Nun gab es am Markt Spekulationen auf eine "Eskalationsklausel", wie Marios Hadjikyriacos, Investmentanalyst bei XM, sagte. Damit könnten sich beide Seiten auf ein kleineres Paket einigen, aber die Möglichkeit höherer Ausgaben für den Fall vereinbaren, dass diese notwendig werden. Andere Beobachter wiesen darauf hin, dass US-Finanzminister Steven Mnuchin Fortschritte bei den Verhandlungen signalisiert habe.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,1 Prozent auf 27.817 Punkte, nach einem Tageshoch bei 28.041 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,5 Prozent auf 3.381 Punkte, der Nasdaq-Composite kletterte um 1,4 Prozent auf 11.327 Punkte. Dabei standen 1.980 (Mittwoch: 1.620) Kursgewinnern 1.056 (1.426) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 71 (78) Titel.
US-Daten überzeugen mehrheitlich
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe nahm in der vergangenen Woche deutlicher ab als erwartet. Zusammen mit dem überraschend starken ADP-Arbeitsmarktbericht für September vom Mittwoch stimmen die wöchentlichen Daten optimistisch für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag.
Der für die US-Wirtschaft so wichtige Konsum scheint sich ebenfalls wieder zu beleben. Die persönlichen Ausgaben stiegen im August etwas stärker als von Ökonomen vorhergesagt, obwohl die Einkommen etwas deutlicher zurückgingen.
Der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im September etwas weniger stark als erwartet, lag aber klar im expansiven Bereich. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe ermäßigte sich auf 55,4 (Vormonat: 56,0), während die Ökonomen mit einem Anstieg auf 56,3 gerechnet hatten. Der Index liegt damit allerdings ebenfalls weiter im Expansionsbereich. Die Bauausgaben in den USA haben sich im August deutlicher als prognostiziert erhöht.
Erste Quartalsausweise überzeugen
Auch wenn die eigentliche Berichtssaison noch etwas auf sich warten lässt, gaben einige Unternehmen schon einen Vorgeschmack auf das, was kommen könnte: So hat der Getränke- und Snackkonzern Pepsico Zahlen veröffentlicht. Umsatz und Ergebnis des dritten Geschäftsquartals lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie schloss mit einem Plus von 1,6 Prozent.
Besser als erwartet sind auch die Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal von Constellation Brands ausgefallen. Der Hersteller alkoholischer Getränke, unter anderem bekannt für Bier der Marke Corona, wagt allerdings keinen Ausblick. Die Aktie fiel um 2,6 Prozent.
Der Kurs von Bed Bath & Beyond gewann 25,1 Prozent. Im zweiten Geschäftsquartal hat der Raumausstatter mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Erstmals seit dem vierten Quartal 2016 hat das Unternehmen den Umsatz auf bereinigter Basis wieder gesteigert.
Mit einem Plus von 1,4 Prozent reagierte die Ford-Aktie auf Restrukturierungspläne des Autokonzerns. Dazu kamen US-Absatzzahlen, die für das dritte Quartal eine leichte Stabilisierung zeigten. Bei General Motors brach der US-Absatz im zweiten Quartal noch um 34 Prozent ein, im dritten Quartal betrug das Minus nur noch 10 Prozent. Der Konzern erklärte zudem, die Produktion habe größtenteils wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Die Aktie von General Motors legte um 2,7 Prozent zu.
Anleger lassen "sichere Häfen" links liegen
Die gute Stimmung bei Aktien dämpfte zwischenzeitlich das Interesse am vermeintlich sicheren Hafen der US-Anleihen. Allerdings holten die Notierungen ihre Verluste im späten Verlauf wieder auf. Teilnehmer verwiesen auf Anzeichen, dass es zu keiner Einigung über ein neues Hilfspaket in den USA kommen könnte. Für die Zehnjahresrendite ging es um 0,9 Basispunkte auf 0,67 Prozent nach unten.
Der Dollar, in Krisenzeiten als Fluchtwährung gesucht, wurde verkauft. Der Dollar-Index sank um 0,2 Prozent. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,1749 Dollar. Weiter unter Druck stand das Pfund. Wegen der geplanten einseitigen Änderung am Brexit-Vertrag hat die EU nun ein rechtliches Verfahren gegen Großbritannien gestartet, was die Stimmung für die britische Währung zusätzlich belastete. Zum Dollar fiel das Pfund von rund 1,2950 Dollar auf 1,2892.
Die Ölpreise fielen auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Erneut belastete das Überangebot. Dazu kamen wieder steigende Sorgen in Bezug auf die globale Erholung der Konjunktur. Beobachter verwiesen auch auf eine Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters, wonach die Opec-Staaten ihre Ölförderung im September um 160.000 Barrel pro Tag erhöht haben. Ursächlich dafür seien Libyen und Iran, die von den vereinbarten Fördermengenkürzungen ausgenommen seien. Ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 3,9 Prozent auf 38,67 Dollar. Brent gab um 3,3 Prozent auf 40,90 Dollar nach.
Der Goldpreis wurde gestützt vom leicht nachgebenden Dollar. Die Feinunze eroberte die Marke von 1.900 Dollar zurück und notierte 1,0 Prozent höher bei 1.905 Dollar.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 27.816,90 0,13 35,20 -2,53
S&P-500 3.380,80 0,53 17,80 4,64
Nasdaq-Comp. 11.326,51 1,42 159,00 26,23
Nasdaq-100 11.583,20 1,45 165,14 32,64
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,13 -2,0 0,15 -107,3
5 Jahre 0,27 -0,3 0,28 -165,1
7 Jahre 0,46 -1,0 0,47 -179,0
10 Jahre 0,67 -0,9 0,68 -177,1
30 Jahre 1,45 0,1 1,45 -161,3
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1749 +0,20% 1,1749 1,1743 +4,8%
EUR/JPY 124,00 +0,30% 123,98 123,83 +1,7%
EUR/CHF 1,0791 -0,01% 1,0803 1,0771 -0,6%
EUR/GBP 0,9113 +0,44% 0,9076 0,9079 +7,7%
USD/JPY 105,54 +0,08% 105,52 105,45 -3,0%
GBP/USD 1,2892 -0,21% 1,2946 1,2934 -2,7%
USD/CNH (Offshore) 6,7499 -0,49% 6,7346 6,7857 -3,1%
Bitcoin
BTC/USD 10.592,51 -1,02% 10.828,01 10.780,01 +46,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 38,67 40,22 -3,9% -1,55 -32,0%
Brent/ICE 40,90 42,30 -3,3% -1,40 -33,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.904,92 1.885,90 +1,0% +19,02 +25,5%
Silber (Spot) 23,75 23,23 +2,2% +0,52 +33,0%
Platin (Spot) 900,35 892,05 +0,9% +8,30 -6,7%
Kupfer-Future 2,86 3,03 -5,4% -0,16 +1,4%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros
(END) Dow Jones Newswires
October 01, 2020 16:18 ET (20:18 GMT)
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Bed Bath & Beyond Inc. | 0,21 | -39,53% | |
Constellation Brands Inc (A) | 230,30 | 0,35% | |
Ford Motor Co. | 10,70 | -1,49% | |
General Motors | 55,77 | -1,41% | |
PepsiCo Inc. | 155,48 | 0,49% |