MÄRKTE USA/Wall Street zwischen US-Daten und Opec-Treffen

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Im Spannungsfeld zwischen guten US-Konjunkturdaten und der anhaltenden Unsicherheit vor dem Opec-Treffen bewegen sich die Aktienkurse an der Wall Street am Dienstag kurz nach der Eröffnung kaum von der Stelle. Das US-BIP legte im dritten Quartal etwas stärker zu als zunächst angenommen. So wurde der Wert auf plus 3,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal nach oben revidiert, nach zuvor plus 2,9 Prozent. Die Erwartung der Analysten lag bei plus 3,0 Prozent. Im zweiten Quartal war die US-Wirtschaft um 1,4 Prozent gewachsen, im ersten Quartal war ein Zuwachs von 0,8 Prozent verzeichnet worden.

   Zudem kletterte der Case-Shiller-Hauspreisindex im September auf ein Rekordhoch. Die Erholung der Häuserpreise ist ein wichtiger Pfeiler für die US-Konjunktur, weil sie einerseits die Neubautätigkeit anregt und andererseits das Verbrauchervertrauen stützt. Der Index für das Verbrauchervertrauen im November wird eine halbe Stunde nach der Startglocke veröffentlicht.

   Allerdings sorgen die Daten bislang für keine größeren Bewegungen. Der Dow-Jones-Index legt marginal um 7 Punkte auf 19.105 Punkte zu. Der S&P-500 zeigt sich wenig verändert, der Nasdaq-Composite verbessert sich um 0,1 Prozent.

   Die Blicke sind aber vor allem auf die Opec-Sitzung am Mittwoch gerichtet und ob es gelingt, sich angesichts der Ölschwemme auf eine Begrenzung der Fördermenge zu einigen. Zuletzt hatten Iran und Irak ihre Bereitschaft zu einer Einigung bekundet. Und auch Russland sendete entsprechende Signale. Doch Investoren zeigen sich weiter skeptisch hinsichtlich des Zustandekommens eines Abkommens. Ein Barrel der Sorte WTI fällt um 3,2 Prozent auf 45,55 Dollar, für Brent geht es um 3,7 Prozent auf 46,46 Dollar nach unten.

   "In den letzten Wochen hat sich der Markt auf eine republikanische Präsidentschaft in den USA positioniert", merkt Marktstratege Colin Cieszynski von CMC Markets an. "Doch nun setzt sich wieder die Realität durch und den Investoren wird bewusst, dass es eine ganze Reihe kurz- und langfristiger Risiken gibt", so der Marktteilnehmer weiter. Ein kurzfristiges Risiko sei dabei das Verfassungsreferendum in Italien am kommenden Wochenende.

Euro pendelt weiter um die Marke von 1,06 Dollar Wenig Bewegung zeigt sich am Devisenmarkt. Der Euro notiert weiter um die Marke von 1,06 Dollar. Analysten rechnen dessen ungeachtet damit, dass der übergeordnete Trend für die US-Währung nach oben zeigt. Das bevorstehende Verfassungsreferendum in Italien halte den Euro im Zaum, heißt es. Die Experten der Danske Bank sprechen in diesem Zusammenhang von einem "Cocktail"; zusammen mit dem zum Wochenausklang anstehenden US-Arbeitsmarktbericht zementiere er die Erwartungen einer Zinserhöhung in den USA im Dezember - für den Euro kein gutes Vorzeichen. Danske sieht den Euro auf Sicht von drei Monaten bei 1,04 Dollar. Aktuell notiert der Euro mit 1,0598 Dollar.

   Der Goldpreis gibt seine Vortagesgewinne wieder vollständig ab. Der Preis für die Feinunze fällt um 0,6 Prozent auf 1.187 Dollar.

   Auch die Notierungen am US-Anleihemarkt geben einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere legt um 3 Basispunkte auf 2,34 Prozent zu. Hier drückt das stärker als erwartete BIP-Wachstum in den USA im dritten Quartal auf das Sentiment.

Thor Industries legen kräftig zu Bei den Einzelwerten starten die Aktien des Wohnmobilherstellers Thor Industries auf der Überholspur und gewinnen 9,7 Prozent. Die Zahlen für das erste Quartal sind über den Markterwartungen ausgefallen. Günstigere Spritpreise und die jüngst erfolgte Übernahme von Wettbewerber Jayco könnten den Absatz auch in Zukunft befeuern, heißt es von Analysten nach einem optimistischen Ausblick von Thor Industries.

   Dagegen brechen Shoe Carnival um 10,4 Prozent ein. Der Schuhanbieter hat mit schwachen Drittquartalszahlen aufgewartet und sowohl umsatz- wie auch gewinnseitig die Marktprognosen verfehlt.

US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag 2 Jahre 1,11 1,2 1,10 5 Jahre 1,82 3,6 1,79 7 Jahre 2,15 3,1 2,12 10 Jahre 2,34 2,7 2,31 30 Jahre 2,98 0,6 2,97

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 10:10 Mo, 17:11 % YTD EUR/USD 1,0598 +0,08% 1,0589 1,0598 -2,4% EUR/JPY 119,6145 +0,28% 119,2810 118,82 -18,5% EUR/CHF 1,0757 +0,04% 1,0753 1,0745 -1,1% EUR/GBP 0,8473 -0,87% 0,8530 1,1723 +15,1% USD/JPY 112,84 +0,17% 112,65 112,16 -3,9% GBP/USD 1,2505 +0,72% 1,2415 1,2424 -15,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,55 47,08 -3,2% -1,53 +3,0% Brent/ICE 46,46 48,24 -3,7% -1,78 +2,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.187,11 1.193,90 -0,6% -6,79 +11,9% Silber (Spot) 16,52 16,60 -0,5% -0,08 +19,5% Platin (Spot) 922,20 923,50 -0,1% -1,30 +3,4% Kupfer-Future 2,60 2,66 -2,1% -0,05 +20,7% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 29, 2016 09:46 ET (14:46 GMT)

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