Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
Euro am Sonntag-Titel-Story 28.05.2017 04:56:45

Megatrends: Diesen 9 Aktien gehört die Zukunft!

von J. Groß, K. Schachinger und F. Westermann, Euro am Sonntag

Fast auf den Tag genau vor 20 Jahren wagte der Onlinehändler Amazon den Sprung auf das Börsenparkett. Dass sich aus dem in einer Garage gegründeten Internetversandshop ein Riesenkonzern mit einem Börsenwert von fast 460 Milliarden Dollar entwickeln würde, daran dachte damals wohl nicht einmal Amazon-Gründer Jeff Bezos. Wer zum Börsengang 1.000 Euro in die Aktie investierte, blickt heute auf ein Vermögen von weit über 600.000 Euro.


Im Herbst rückt ein weiteres Jubiläum in den Fokus: Apple feiert zehn Jahre iPhone. Als 2007 der verstorbene Firmengründer Steve Jobs die erste Ge­neration des Smartphones vorstellte, glaubte kaum jemand an den Erfolg. Heute ist Apple der wertvollste Konzern der Welt. Mit der Präsentation der nächsten Generation des iPhone im Herbst, die womöglich als "iPhone X" (X für römisch zehn) verkauft wird, könnte Apple die magische Grenze von einer Billion Dollar Börsenwert überspringen und erneut Geschichte schreiben.

Auch die Internetsuchmaschine ­Google, die seit zwei Jahren unter dem Namen Alphabet firmiert, und das so­ziale Netzwerk Facebook veränderten die Welt in ihren Grundpfeilern. Kein Werbetreibender kommt mehr an den beiden Internetriesen vorbei. Die Geschichte von Amazon, Apple, Alphabet und Facebook zeigt, mit welcher Wucht ein technologischer Wandel die Welt in kurzer Zeit verändern kann.

Anleger, die diese Zukunftstrends früh erkannten und rechtzeitig investierten, sitzen auf Kursgewinnen von mehreren Hundert oder gar mehreren Tausend Prozent. Die Redaktion von €uro am Sonntag hat fünf Megatrends aufgespürt, die in den kommenden ­Jahren die Chance auf außergewöhnlich hohe Gewinne versprechen.

Automobil:

Vor einem rasanten Umbruch steht die Automobilbranche. Miteinander vernetzte Autos, die sich autonom den Weg über volle Autobahnen und durch verstopfte Innenstädte bahnen, während die Insassen ihre Lieblingsserie via Internetstream anschauen, waren in den 80er-Jahren eine unvorstellbare Utopie. Heute fahren Autos mithilfe leistungsstarker Computer, Sensoren und Kameras halbautonom auf Fernstraßen und parken selbstständig in enge Parklücken ein. Erst vor wenigen Tagen billigte der Bundesrat ein Gesetz, wonach "in Zukunft der Computer ans Steuer darf", so Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU).

Bei Autobauern wie Audi, BMW oder Daimler geht die Entwicklung rasch ­voran. Auch Zulieferer wie Continental ­arbeiten mit Hochdruck an neuen Technologien, die eines Tages das Roboterauto ermöglichen sollen. Hochauto­matisierte Systeme, mit denen sich der Fahrer zeitweise anderen Tätigkeiten zuwenden kann, dürften frühestens 2020 auf den Markt kommen. Der nächste Schritt ist das vollautonome ­Roboterauto, bei dem der Fahrer komplett überflüssig wird.

Analysten rechnen mit enormen Wachstumschancen für solche Fahrsysteme. Die Marktforscher von Frost & Sullivan etwa schätzen das Volumen für den Markt, der noch in den Kinderschuhen steckt, für 2025 auf 83 Milliarden Dollar. Das Geschäft ist so lukrativ, dass sich auch Technologiefirmen wie Alphabet oder Apple daranmachen, Roboterautos oder technologische Plattformen für autonomes Fahren zu entwickeln.

Der Chipriese Intel legte im März über 15 Milliarden Dollar für den auf Kameras für Roboterwagen spezialisierten Zulieferer Mobileye auf den Tisch. Das ist viel Geld für ein Unternehmen mit einem Umsatz von 360 Millionen Dollar. Intel-Chef Brian Krzanich muss handeln, will er die Konkurrenten Nvidia oder Qualcomm, der den niederländischen Chipproduzenten NXP für 47 Milliarden Dollar übernimmt, im Wachstumsmarkt autonomes Fahren etwas entgegensetzen. Ein Bereich, in dem auch Infineon stark vertreten ist. Nicht auszuschließen, dass die Münchner ebenfalls in den Fokus eines US-Konkurrenten wie Texas Instruments rücken.

Elektroautos auf der Überholspur

Neben den Themen autonomes Fahren und Vernetzung kommt mit der Elektrifizierung eine dritte Zukunftskomponente im Automobilbau zum Tragen. Ein Unternehmen liegt hier weit vorn: Tesla. Mit ihren Elektroautos wirbeln die Kalifornier viel Staub auf. Im Juli will Tesla-Chef Elon Musk, dem zufolge das Roboterauto sehr viel schneller kommt als erwartet, mit der Produktion des kompakten Model 3 beginnen. Andere Produzenten ziehen nach und arbeiten mit Hochdruck an Elektroautos.

Der Preis für das Leichtmetall Li­thium, das in den Batterien der Stromer zum Einsatz kommt, zog in den vergangenen Jahren massiv an - allein seit Januar um fast ein Fünftel. Angesichts der Armada an Elektrofahrzeugen, die in den kommenden Jahren auf die Straßen rollt, dürften Nachfrage und Preis weiter steigen. Die Aktie des amerika­nischen Spezialchemiekonzerns und weltgrößten Lithiumproduzenten Albemarle legte im Gleichklang mit dem Li­thiumpreis seit Jahresbeginn um fast ein Fünftel zu.

Robotik:

Auf dem Weg zum Massenhersteller scheut Tesla-Boss Musk keine Kosten. ­Finanziert werden die ausufernden ­Expansionspläne des Selfmade-Milliardärs von der Wall Street, die Tesla einen Börsenwert von 51 Milliarden Dollar zuspricht. Das ist mehr als der Autoriese General Motors auf die Waage bringt. In Teslas Auto- und Batteriefabriken setzt Musk in hohem Grad auf Automatisierung. Bilder, die aus der Produktionsstätte für das Model 3 stammen sollen, zeigen Hunderte Roboterarme. Dazu passt, dass Musk das neue Werk mit einem "Alien-Schlachtschiff" vergleicht.

Ein großer Teil der Maschinen, die Menschen eines Tages fast komplett überflüssig machen sollen, dürfte vom deutschen Roboterbauer Kuka stammen, der inzwischen in chinesischer Hand ist. Im vergangenen Jahr griff der chinesische Haushaltsgerätekonzern Midea bei Kuka zu. Mit der Übernahme setzt Midea auf einen aussichtsreichen Wachstumsmarkt. Laut einer Schätzung der International Federation of Robotics (IFR) steigt die Zahl der weltweit installierten Industrieroboter bis 2019 auf nahezu 2,6 Millionen. Im Vergleich zu 2015 wäre das ein Plus von 60 Prozent. Besonders aussichtsreich ist das Geschäft in China.

Roboter werden menschlich

Die Roboter halten auch Einzug in Bereiche außerhalb der Industrie. Weltweit arbeiten Forscher mit Hochdruck an menschenähnlichen Robotern, die etwa in der Altenpflege zum Einsatz kommen oder gefährliche Tätigkeiten - wie in Atomkraftwerken - übernehmen sollen. Lästige Arbeiten im Haushalt führen schon heute immer öfter Maschinen aus. Die kleinen rollenden Saug- und Wischroboter von iRobot, führender Hersteller von Robotern für Verbraucher, gehören in vielen Haushalten längst zum Alltag. Das ist aber erst der Anfang der Entwicklung. iRobot-Chef und -Gründer Colin Angle will Roboter, die Routineaufgaben im Alltag übernehmen und die man bislang nur aus Science-Fiction-Filmen kennt, Realität werden lassen.

Einen anderen Weg geht ­Cyberdyne. Die Japaner haben einen von Nerven­impulsen gesteuerten Roboter­anzug entwickelt. Das HAL genannte Exo­skelett, das etwa zur ­Rehabilitation von Querschnittsgelähmten eingesetzt wird, ist weltweit schon hundertfach in Kliniken im Einsatz. Firmenchef Yoshiyuki Sankai, Milliardär und Star der Robotikszene, sieht mittelfristig enorme Absatzchancen. Der Roboteranzug soll in Zukunft nicht nur in der Medizin ­Verwendung finden, sondern zum Beispiel auch Arbeiter in Fabriken oder auf Baustellen beim Tragen schwerer Lasten unterstützen.

Selbst vor dem Operationssaal machen die blechernen Kollegen nicht Halt. Das Da-Vinci-System des US-Konzerns Intuitive Surgical ist schon heute bei Prostata- und Gebärmuttereingriffen weltweit im Einsatz. Der OP-Roboter der Amerikaner ist aber nichts anderes als ein aufwendiges chirurgisches Ins­trument, das ein Arzt per Monitor bedient. Chirurgen und Ingenieure der Universität Bern haben jüngst ein System entwickelt, das einen Operationsroboter quasi im Autopilot mithilfe von Kameras, Sensoren und elektrischen Impulsen in die Lage versetzt, vorbei an Nervenbahnen feinste Löcher in den Schädel zu bohren. In ferner Zukunft könnten Roboter den Chirurgen ersetzen und sogar eigenständig Operationen durchführen. 


Medizin:

Eine Technologie, welche die sogenannte "Präzisionsmedizin" - was übrigens nur ein neuer Name für den seit vielen Jahren kursierenden Trend "personalisierte Medizin" ist - auf die Spitze treibt, ist CAR-T. Die Abkürzung steht für chimäre Antigenrezeptor-Therapie und ist schnell erklärt: Krebspatienten werden Immunzellen entnommen; diese T-Zellen werden im Labor mit künstlichen Erkennungsmodulen für Krebszellen ausgestattet, vermehrt und dem Patienten zurückgegeben. Dann kommt es im Idealfall zum Showdown zwischen dem gepimpten Immunsystem und der Krebserkrankung.

In Studien konnten dadurch schwerstkranke Blutkrebspatienten, bei denen andere Therapieformen versagt hatten, in Remission gebracht werden. Das bedeutet, dass keine Krebszellen mehr nachweisbar sind. Hält der Zustand über fünf Jahre an, gilt ein Patient als ­geheilt. Die bisher überwältigende Erfolgsrate bei wohlgemerkt todkranken Patienten und die Aussicht auf hohe Preise für die Therapie rückte den CAR-T-­Bereich in den Fokus vieler Investoren.

Aussichtsreich und riskant

Natürlich ist die Produktion so einer CAR-Therapie in der Realität wesentlich aufwendiger und komplizierter, als es die kurze Erklärung glauben macht. Sie muss bei den Verfahren der am weitesten fortgeschrittenen Unternehmen - Novartis, Kite Pharma und Juno Therapeutics - für wirklich jeden Patienten individuell hergestellt werden. Und der Einsatz ist hochriskant. Ein entfesseltes Immunsystem kann Patienten im schlimmsten Fall umbringen.

Genau das ist bei einer Studie von Juno passiert. Sie wurde gestoppt, nachdem fünf Studienteilnehmer an einem Gehirn­ödem verstorben waren. Seitdem liefern sich Novartis und Kite ein Wettrennen um die erste Zulassung, wobei auch Kite vor einigen Tagen den Tod eines Patienten einräumen musste. Mit Spannung wird deshalb die Präsentation der Daten von Novartis auf einer Schweizer Konferenz am 14. Juni erwartet. Beide Firmen könnten noch im dritten Quartal eine Zulassung erhalten.

Branchenbeobachter zweifeln daran, dass sich diese extrem individuelle Therapie längerfristig kommerziell erfolgreich vertreiben lässt. Bei der nächsten oder übernächsten Generation der CAR-Therapien wird vermutlich versucht werden, nicht mehr nur mit ­patienteneigenen Zellen zu arbeiten, sondern mit Technologien, die serienmäßig für alle Erkrankten funktionieren. Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist die französische Biotechfirma Cellectis.

Eine verwandte Technologie zu CAR-T sind sogenannte TCR-Therapien. Dabei werden die T-Zellen weniger stark verändert als bei CAR-T. In diesem Bereich ist beispielsweise das Münchner Unternehmen Medigene aktiv.

Digitale Fertigung:

Neue Antriebe, digitalisierte Produktionsstätten - schon jetzt treiben Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb diesen Wandel stark voran. Die Vision für 2030: Für jedes Modell, das neu gebaut wird, gibt es den digitalen Zwilling. Mit solchen Zwillingen wurden viele Tests von der Straße in virtuelle Welten verlagert. Das spart Kosten und verkürzt die Entwicklungszeit. Die Daten dafür kommen aus der Datenwolke (auf Englisch cloud) der Autokonzerne - global vernetzte Rechenzentren.

Beliefert wird die Cloud über das sogenannte Internet der Dinge. Ein Teil davon ist die Flotte der via Web vernetzten Autos auf der Straße. Sensoren in ­ihnen funken Ströme von Signalen und Daten in die Datenwolke.

Ebenfalls zum Internet der Dinge gehören die webfähigen Maschinen und Autokomponenten in der digitalisierten Produktion. Werke, die in der Digitalisierung Spitze sind, werden in fünf Jahren gegenüber jenen, die erst dann den Wandel starten, beim Umsatzwachstum und bei der Marge jeweils um zwei Prozentpunkte weiter vorn liegen, prognostizieren Experten des internationalen Beraterkonzerns Cap Gemini.

Der Wandel zu digitalisierten Fabriken kurbelt auch das Wachstum von Volkswirtschaften an. Über alle Branchen hinweg, schätzt Cap Gemini, sind es in fünf Jahren 500 bis 1500 Milliarden Dollar zusätzliche Wertschöpfung. Das sind 0,7 bis zwei Prozent der globalen Wirtschaftsleistung für 2015. Industriegiganten wie General Electric, ABB, Schneider Electric und Siemens sind bestens darauf vorbereitet. Schon heute erfasst Software von Siemens in digi­talisierten Fabriken den vollständigen Lebenszyklus eines Produkts - vom Design über die Produktion bis zu den späteren Leistungsmerkmalen.

Ebenfalls über Siemens-Programme binden Firmen ihre Zulieferer in die digitale Fertigung ein. "Siemens bietet als Einziger ein digitales Modell für komplette Wertschöpfungsketten in meh­reren Branchen", sagt Morgan-Stanley-Analyst Ben Uglow. Schon jetzt spielt Software im Digital-Factory-Segment der Münchner mehr als drei Milliarden Euro Umsatz ein, mit speziellen Dienstleistungen eine weitere Milliarde.

Wachstumsmarkt Mikrocontroller

Anders als bei PCs und Smartphones funktioniert Digitalisierung in Fabriken nicht über zentrale Steuerungschips, sondern über Mikrocontroller. Das sind Computer in Komponentengröße, die mit spezieller Software programmiert werden. Die globale Nummer 1 ist der Chipentwickler Microchip Technology. Für die Programmierung der Minicomputer ist spezielles Wissen über Produktionsabläufe notwendig. Digitalisierung bietet damit einigen Industriefirmen zusätzliche Optionen. Nicht nur Riesen wie Siemens oder ABB, sondern auch Nischenspielern wie Autolackierer Dürr. Der schwäbische Weltmarktführer entwickelt bereits eigene Roboter für Lackier­anlagen und baut durch Zukäufe von Softwarefirmen Kompetenzen für digitale Anlagen und Produktionen auf. Und bevor Daten aus dem Internet der Dinge einer digitalen Fabrik in der Cloud gespeichert werden, übernimmt Analyse­software für große Datenmengen, etwa Hana von SAP, die Auswertung der Informationen - in Echtzeit.

Computerspiele:

Virtuelle Notizen am Kühlschrank oder ein virtuelles Spiel in der Kneipe - von Software erzeugt werden Bilder und Filme in die reale Welt übertragen. So skizziert Facebook-Chef Mark Zuckerberg die Zukunft der Augmented Reality, der erweiterten Realität. Wie anziehend diese Computereffekte sind, zeigte die Jagd auf virtuelle Monster mit Nintendos "Pokémon Go" genauso wie virtuelle Bärenschnauzen oder lange Hasenohren, die Teenager mit dem ­Foto-Messenger-Dienst Snapchat in ihre Aufnahmen zaubern. "Die Zukunft von erweiterter und virtueller Realität beginnt auf Smartphones. Spezialbrillen von Google, Facebook, Microsoft oder Sony werden erst in einigen Jahren populär sein", prognostiziert Tim Bajarin, Experte für Technologietrends des ­Silicon-Valley-Marktforschers Creative Strategies. Ähnlich sehen es seine Kollegen beim Marktforscher IDC. Fürs laufende Jahr schätzen sie den weltweiten Umsatz mit VR- und AR-Technologie, die sich überwiegend auf Spezialbrillen bezieht, erst auf sieben Milliarden Dollar.

Der Start in einen großen Markt mit hohem Wachstum für computeranimierte Realität könnte im Herbst mit ­Apples Jubiläums-iPhone beginnen, meint Bajarin. Sollten die Kalifornier einen Onlineshop für externe Entwickler von AR-Apps vorstellen, ziehen Facebook, Microsoft und vielleicht auch Amazon nach, glaubt der Experte. Alphabets Tochter Google hat bereits eine AR-Plattform für Android-Handys.

Große Entwickler von Videospielen wie Electronic Arts oder Activision Blizzard sehen indes noch keine ausreichend große Nachfrage für AR- und VR-Versionen ihrer Spiele fürs Handy. Stattdessen forcieren die Firmen den Ausbau des Onlinegeschäfts. Spiele für mobile Geräte und Konsolen, die günstig geladen und dann über Zusatzkäufe ausgebaut werden, legen mit hohen zweistelligen Wachstumsraten zu und sind profitabler als der herkömmliche Verkauf. Sollten die Spieleentwickler in den nächsten Jahren erweiterte und virtueller Realität forcieren, könnte der Markt für entsprechende Software 2020 schon 162 Milliarden Dollar erreichen, schätzt IDC. Der Umsatz mit Hardware wie Brillen sollte sich dann im Vergleich zu heute auf 84 Milliarden Dollar verzehnfachen.

Investor-Info

Medigene
Forscher-Ass

Chefin Dolores Schendel hat die Münchner konsequent als Immuntherapiefirma neu ­ausgerichtet. Die ehemalige Direktorin des ­Instituts für Immunologie am Helmholtz-­Zentrum München hat mehrere Technologien zur Krebsbekämpfung mitgebracht. Wie in der Branche oft üblich schreibt Medigene Verluste. Das Geld reicht zumindest noch bis Ende 2018. Was zählt, sind die Perspektiven - und die sind hervorragend. Die TecDAX-Aktie eignet sich für sehr spekulative Anleger.

Novartis
Pharma-Koloss

Der Schweizer Pharmakonzern gehört zu den Treibern im Zukunftsmarkt Präzisionsmedizin. Schon im dritten Quartal könnte Novartis in dem Bereich eine Zulassung erhalten. Das verspricht Kursfantasie. Auch sonst ist die Produktpalette gut gefüllt. 2017 dürfte Novartis ein Gewinnplus von neun Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar erzielen. 2018 rechnen Analysten mit einem Überschuss von 8,5 Milliarden Dollar. Die Aktie eignet sich insbesondere für konservative Langfristanleger.

Microchip Technology
Chip-Primus

Die Weltmarktführer für Minicomputer in Komponentenformat, genannt Mikrocontroller, profitiert von der starken Nachfrage der Autoindustrie nach Digitalisierung der Produktion. Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2018 erwarten Analysten gut acht Prozent mehr Umsatz, insgesamt 3,9 Milliarden Dollar. Damit kontrolliert der Primus gut ein Fünftel des Segments im Chipmarkt. Der ­Nettogewinn im Geschäftsjahr soll um knapp 23 Prozent zulegen. Wegen der hohen Dynamik ist Microchip auch Übernahmeziel.

Siemens
Digital-Experte

Schneller als die anderen Schwergewichte unter den Industriekonzernen haben die Münchner ein signifikantes Geschäft mit Software und Dienstleistungen für digitale Fabriken aufgebaut. Die Sparte mit mehr als vier Milliarden Euro ist ein Bruchteil von dem gut 85-Milliarden-Euro-Gesamtgeschäft, das Analysten für das Geschäftsjahr erwarten, bietet jedoch langfristig viel Potenzial. Dividendentitel mit Wachstumsdynamik dank breiter Aufstellung und Fokus auf Rendite.

Electronic Arts
Spiele-König

Der Ausbau des Onlinegeschäfts verbessert die Profitabilität. Videospiele bringen rund 85 Prozent des für 2017 auf 5,2 Milliarden Dollar geschätzten Umsatzes. Electronic Arts hat Bestseller wie "FIFA" für Fußball-, "Madden NFL" für American-Football- und "Star Wars Battlefront" für Battlefield-Spiele im Angebot. Für die nächsten zwei Geschäftsjahre erwarten Analysten jeweils mehr als zehn Prozent Gewinnzuwachs. Im Vergleich zu Activision Blizzard günstiger bewertet.

Facebook
Internet-Gigant

Im Vergleich zum Vorjahr hat die Nummer 1 im Social Web die Ausgaben für die Entwicklungen von Zukunftstechnologien wie Augmented (AR) und Virtual Reality (VR) sowie Künstliche Intelligenz um bis zu 50 Prozent erhöht. Bisher ist der Erfolg von Facebooks VR-Brille Oculus Rift bescheiden. Langfristig sollten die Technologien Facebook hohe Wachstumsraten sichern. Konkurrent Snap ist bis auf Weiteres keine Gefahr. Bis 2020 erwarten Analysten jährliche Gewinnzuwächse von mehr als 25 Prozent. Aussichtsreich.

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