17.02.2014 22:13:02
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Neue OZ: Kommentar zu Terrorismus / Konflikte / Nigeria
Wie ein Krebsgeschwür zerstört die Gewalt der radikalislamischen Sekte Boko Haram seit Jahren Nigeria. Der Terror wird immer perfider: Nicht nur Kirchen und Polizeistationen sind Ziele, sondern auch Schulen und Krankenhäuser. Oder, wie offenbar im jüngsten Fall, abgelegene Dörfer, deren Bewohner wahllos erschossen werden. Boko Haram verbreitet Angst und Schrecken, ohne unmittelbaren materiellen Nutzen für ihre verbrecherische Bewegung.
Eines jedoch gelingt ihr gerade mit Massakern an Zivilisten: Sie führt die Zentralregierung als unfähig vor, die Bevölkerung zu schützen. Das gilt erst recht für die Region Borno, in der seit dem vergangenen Mai der Ausnahmezustand verhängt worden ist, damit die Armee effektiver gegen die Sekte vorgehen kann. Indem die Terroristen hier blutig zuschlagen, entlarven sie die Offensive des Militärs als wirkungslos.
Boko Haram ist dabei nicht nur eine religiöse Gruppe, deren Terror sich gegen Christen richtet. Sie bekämpft vielmehr die nigerianische Staatsgewalt, die sie nicht für rechtmäßig hält. Die Regierung hat darauf keine andere Antwort, als ihrerseits brutal gegen die Anhänger vorzugehen.
Religiöse Motive mögen eine Rolle spielen. Mindestens ebenso schwer wiegt jedoch, dass im ölreichsten Land Afrikas wenige sehr reich und viele sehr arm sind. Während eine kleine Elite, zu der auch die Regierung zählt, profitiert, gehört zu den Verlierern der vor allem muslimische Norden.
Franziska Kückmann
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