26.05.2016 20:07:39
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neues deutschland: G7-Konzepte zur Belebung der Weltwirtschaft: Zweierlei Irrwege
Berlin (ots) - In den Zielen sind sich die sieben wichtigsten
Industriestaaten einig: Sie wollen die Wirtschaft ankurbeln und
Arbeitsplätze schaffen. Wer will das nicht? Doch was für die
Euro-Zone gilt, gilt auch für die G7: Über die zielführenden
Maßnahmen herrscht große Uneinigkeit. Die einen, angeführt von
Deutschland, halten Austerität plus Deregulierung für den Königsweg;
die anderen, angeführt von Japan, favorisieren schuldenfinanzierte
Konjunkturprogramme. Und die USA als Inhaber der Weltwährung Dollar
machen ohnehin, was sie wollen - meist einen pragmatischen Mix aus
Verschuldung und Strukturreformen. Dass Gastgeber Japan sich mit
seinem Ansinnen nicht durchsetzen kann, hat einen einfachen Grund:
Ein Land, das mit einem Verschuldungsgrad von 245 Prozent seiner
Wirtschaftsleistung weit vor Griechenland mit 175 Prozent die
Weltrangliste anführt, ist kein Vorbild. Japan kommt seit Jahren aus
der Stagnation nicht heraus - das Einzige, was wächst, sind die
Schulden. Auf dem besten Weg, die Euro-Zone komplett in die Rezession
zu befördern, ist derweil Musterschüler Deutschland. Der Versuch, den
überschuldeten Euroländern mit Austeritätspolitik im Tausch für neue
Kredite aus der Krise zu »helfen«, ist ein todsicherer Weg, die
Eurolandkrise zu verschärfen - bis hin zu einer erneuten globalen
Depression. Der deutsche Sonderweg, der für Deutschland noch zu
funktionieren scheint, ist ein Irrweg von fataler Dimension.
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