09.12.2016 21:17:56
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Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Wettkampf ums Geld
Gera (ots) - Im Sport läuft ohne Geld schon lange nichts mehr. Es
ist zur Frage des Ertrages eines Unternehmens geworden, ob die Mittel
reichen, um beim Fußball nur den Viertligaverein ZFC Meuselwitz in
Ostthüringen zu unterstützen oder Bundesligaqualität bei RB Leipzig
gefördert werden kann. Insofern schießt Geld zwar keine Tore. Aber es
hilft ungemein. Weil auch in anderen Sportarten als dem Fußball mit
Geld mehr läuft als ohne, rückte kürzlich die Nachricht in den Fokus,
dass die beiden öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich nicht
mehr den Zuschlag für die Übertragung der Olympischen Spiele kaufen
konnten. Ein Aufschrei in der Bevölkerung blieb aus. ARD und ZDF
hatten sich wohl eine größere Empörung gewünscht. Man muss diesem
Verlust nicht allzu sehr hinterher trauern. Wie unmittelbar aber
TV-Übertragungen das Geschäft der Sportler beflügeln, lässt sich an
ihrer Reaktion ablesen. Sie fürchten bei einer ausbleibenden
Übertragung durch ARD und ZDF, dass Sponsoren weniger Geld bezahlen.
Im Fußball leben die Vereine nicht nur von Sponsoren, sondern auch
von den Fernsehgeldern. Wer sich beispielsweise über die Gehälter von
Fußballstars aufregt, muss wissen, dass er diese über seine
Zwangsgebühren an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mitfinanziert.
In Spanien und Großbritannien sind diese Fernsehgelder noch höher,
weswegen die Vereine dort noch dickere Gehälter und Ablösesummen
zahlen können. In Deutschland führt das zuweilen bei großen Clubs wie
Dortmund oder Bayern zu Empörung und dem Vorwurf, dies führe zu einer
Wettbewerbsverzerrung. Das dürften Vereine wie Köln, Darmstadt oder
Frankfurt wiederum für merkwürdig halten, weil sie wieder schwerer an
Geld kommen als sogenannte Werksclubs, die von Chemiekonzernen oder
Automobilherstellern getragen werden. Bleibt mithin die Frage übrig,
wie Sportvereine an das Geld kommen das sie brauchen, um mit anderen
mithalten zu können. Sport wird vorrangig zum Wettkampf um
Einnahmen.
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Pressekontakt: Ostthüringer Zeitung Redaktion Ostthüringer Zeitung Telefon: +49 (0) 365 / 77 33 11 13 redaktion@otz.de
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