Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
17.02.2015 20:50:48

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Börsen-Zeitung: Geschäft mit Fragezeichen, Kommentar zur Deutschen

Pfandbriefbank von Michael Flämig

Frankfurt (ots) - Skandalbank will an die Börse - eine derartige

Rezeption an Stammtischen ist denkbar, falls die Information über die

Reprivatisierung der Deutschen Pfandbriefbank dort die Runde machen

sollte. Immerhin hatte die Mutter HRE einst als Brandbeschleuniger

für die Finanzkrise gewirkt. Eine derartige Wahrnehmung ist trotzdem

Quatsch. Die Pfandbriefbank hat strukturell kaum etwas gemeinsam mit

der damaligen HRE. Die entscheidenden Fragen dafür, ob der Ausstieg

des Staates klappt, sind nüchterner Natur: Trägt das Geschäftsmodell?

Und: Wo liegt die Schmerzgrenze der Politiker bezüglich des

Kaufpreises?

Das Versprechen des Finanzierers für gewerbliche

Immobilieninvestitionen lautet: Wir wachsen über lukratives

Neugeschäft aus dem niedrigmargigen Bestands- und Abbauportfolio

heraus. Diese Strategie trägt bisher Früchte. Mit einem Neugeschäft

von gut 10 Mrd. Euro haben die Münchner ein starkes Niveau erreicht.

Der überproportional wachsende Zinsüberschuss dürfte nicht nur den

hohen Vorfälligkeitsentschädigungen geschuldet sein, sondern auch die

nachlassende, aber immer noch gute Margenlage widerspiegeln. Die

spannende Frage ist, ob der Wettbewerb die Renditen künftig

einbrechen lässt. Hier steht ein dickes Fragezeichen hinter dem

Geschäftsmodell.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Kreditrisikovorsorge. Dass

der Vorstand bei der Reprivatisierung anders als ursprünglich geplant

keine Eigenkapitalrendite von mindestens 8% vorweisen kann, ist zwar

ein Manko. Allerdings sind die Zinsen risikofreier Investments seit

Verkündung des Ziels so stark gesunken, dass Investoren zu Abstrichen

bereit sein dürften - sofern ein Anstieg der Eigenkapitalrendite in

den nächsten Jahren plausibel gemacht werden kann. Dies gelingt nur,

wenn die niedrige Risikovorsorge nicht steil, sondern nur

kontinuierlich auf ein normales Niveau steigt.

Letztlich ist, wie immer bei Veräußerungen, alles eine Frage des

Preises. Offensichtlich ist, dass für Banken nach der Finanzkrise

keine Buchwerte mehr zu erzielen sind. Aber kann der Staat einen

Verkaufspreis weit darunter akzeptieren? Wenn der Vorwurf des

Verschleuderns von Allgemeineigentum droht, mag mancher Politiker

zuerst an seine Wählerstimmen denken und eher für eine intransparente

Abwicklung plädieren. Bisher allerdings gibt es dafür weder in Berlin

noch in Brüssel Anzeichen. Ökonomisch wäre eine Abwicklung wohl

unsinnig, weil die Pfandbriefbank im Gegensatz zur Depfa operativ

voll aktiv ist. Ein Fragezeichen bleibt aber auch an dieser Stelle.

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