Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
01.06.2015 20:56:38

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Börsen-Zeitung: Klatsche für die Telekom, Kommentar zur

Monopolkommission von Ulli Gericke

Frankfurt (ots) - Nein, der Chauffeur-Vermittler Uber, der

weltweit Taxifahrern mit Dumping-Bedingungen Konkurrenz macht und der

dementsprechend global - und damit auch in allen deutschen Städten -

auf heftigsten Widerstand stößt, interessiert

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel nur am Rande. Das sei ein

"marginales Thema", bei dem es wesentlich um Verbraucherschutz gehe,

sagte er bei der Vorstellung des Sondergutachtens der

Monopolkommission zu digitalen Märkten. Viel wichtiger sei angesichts

der unersättlichen Datenstaubsauger Google, Facebook & Co, wie die

deutsche Industrie weiterhin Herrin ihrer eigenen Innovationen

bleiben könne, weil ansonsten der schmähliche Abstieg zur

verlängerten Werkbank drohe.

So radikal grundsätzlich hatte die Monopolkommission ihr

Sondergutachten zur Wettbewerbspolitik in digitalen Märkten gar nicht

angelegt. Für die Wissenschaftler ist es schon ausreichend, die

Fusionskontrolle zu erweitern und Missbrauchsverfahren zu

beschleunigen. Dass etwa eine Fusion von Facebook und Whatsapp in

Brüssel ohne Probleme durchgewunken werde, sei doch sehr sonderbar

und dürfe sich nicht wiederholen. In diesem Zusammenhang schlägt die

Monopolkommission der Brüsseler Wettbewerbskommission vor, das bei

schnell wachsenden Internetfirmen wenig aussagekräftige

Umsatzkriterium durch den Kaufpreis zu ersetzen - der sich bei

Whatsapp auf satte 19 Mrd. Dollar belief. Durchaus ein Deal, der

einen genaueren Blick verdient hätte.

Unter anderem auch deshalb, weil der Messaging-Dienst - wie viele

andere digitalen Produkte - ungezählte herkömmliche Geschäftsmodelle

in Frage stellt. Whatsapp ist der schleichende Tod der guten alten

SMS-Kurznachrichten, die der Telekom und ihren Konkurrenten jahrelang

die Kassen füllten. Andere binnen kürzester Zeit milliardenschwere

Start-ups wie Skype greifen die Telefonie an, was die einst mächtigen

Netzbetreiber ins Mark trifft. Anders als Gabriel, dessen Koalition

noch ein knappes Drittel der Telekom-Aktien verwaltet, plädiert die

Monopolkommission ungefragt und aus eigenem Ermessen für unregulierte

internetbasierte Dienste. Eine Klatsche für all die gut vernetzten,

fleißigen Lobbyisten der Telekom, die die Politik drängen, ihr unter

bösen Druck geratenes Geschäftsmodell abzusichern. Über eine

möglichst umfassende Regulierung oder nötigenfalls per Entflechtung.

So wie es der Wirtschaftsminister will. Nur die Wettbewerbsverfechter

in der Monopolkommission stören da. Man sollte ihnen dafür dankbar

sein.

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