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12.10.2016 20:30:40

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Börsen-Zeitung: Lichtblick, Kommentar zu BASF von Sabine Wadewitz

Frankfurt (ots) - Ein Umsatzeinbruch um ein Fünftel und ein

Ergebnisrückgang um bereinigt 5 Prozent sorgen in der Regel nicht für

Freudentaumel. Doch wenn der Markt Schlimmeres erwartet hat, sorgen

auch solche Botschaften für gute Stimmung. So kann der weltgrößte

Chemiekonzern BASF zwei Wochen vor Veröffentlichung des

Zwischenberichts mit der überraschenden Ankündigung punkten, dass die

vom Verkauf des Gashandels überlagerten Zahlen im dritten Quartal die

Erwartungen der Analysten deutlich übertreffen - und die eigenen wohl

auch.

Die nun veröffentlichten Eckdaten für das Betriebsergebnis weichen

mehr als 10 Prozent vom Marktkonsens ab, und BASF bleibt angesichts

einer anspruchsvollen Regulierung gegen Marktmissbrauch auf der

sicheren Seite, diese Diskrepanzen nicht durch Anrufe in den

Research-Abteilungen zu beseitigen. Nach der Trübnis vergangener

Quartale kommt es dem Management sicher auch gelegen, mal wieder

positiv zu überraschen und einen Lichtblick in den Markt zu geben.

Blickt man zwölf Monate zurück, durchlebte der Chemiekonzern

damals besonders schwere Zeiten. Die Nachfrage war nach der

Sommerpause nicht wieder in Fahrt gekommen, im Agrargeschäft schlug

die Rezession in Brasilien, wo im Herbst Pflanzsaison ist, ins

Kontor, und in China stotterte die Konjunktur. Der Ölpreisverfall

sorgte für Schwindsucht im Energiegeschäft. Der Vorstand kippte die

Jahresprognose, der Aktienkurs ging auf Tauchstation. Von diesem

Einschnitt hat sich der Konzern lange nicht erholt.

Ob nun die Trendwende erreicht ist, lässt sich noch nicht sagen.

Doch klare Botschaft aus Ludwigshafen ist: Es läuft gut. Jedenfalls

in den Segmenten außerhalb der rohstoffnahen Basischemie und dem Öl-

und Gasgeschäft. Lässt man den Beitrag des abgegebenen Gashandels

außen vor, liegt das Quartalsergebnis vor Sondereinflüssen zwar noch

unter Vorjahr, doch nicht mehr signifikant. Der Konzern holt spürbar

auf.

Die Erholung ist breit abgesichert, was Hoffnung weckt. BASF

registriert rege Nachfrage aus der Auto- und Bauindustrie - in den

meisten Regionen. Die Agrarsparte profitiert von guter Auftragslage

in Brasilien, und die Stabilisierung des Ölpreises nutzt

Energiegeschäft und Preismacht. Zugute kommt dem Konzern zudem eine

Entspannung auf der Angebotsseite - teilweise durch Ausfälle von

Wettbewerbern. Am Ausblick für 2016 hält BASF trotz der guten

Nachrichten fest. Doch womöglich folgt hier in zwei Wochen noch eine

frohe Botschaft.

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