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18.05.2017 09:02:41

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comdirect Realzins-Radar: Deutsche Haushalte verlieren langfristig

14.000 Euro durch schlecht verzinste Spareinlagen

Quickborn (ots) -

- Jeder Haushalt hat seit Oktober 2010 bereits 1.300 Euro verloren

- Prognose: Über 550 Milliarden Euro Verlust in den kommenden 20

Jahren

- Das sind drei Jahre vergebene Sparanstrengungen

Steigende Inflation und ein nahezu bei null notierender Zins haben

im ersten Quartal 2017 zu einem Realzins von -1,6 Prozent bei

Tagesgeldern, Festgeldern und Spareinlagen geführt. Trotzdem halten

die deutschen Sparer an diesen Anlageformen fest. Setzt sich diese

Entwicklung fort, verlieren sie dadurch in den kommenden 20 Jahren

mehr als 550 Milliarden Euro. Das sind 14.000 Euro pro Haushalt. Drei

Jahre spart ein Haushalt im Durchschnitt, um diesen Betrag zu

erreichen. Zu diesen Ergebnissen kommt der comdirect Realzins-Radar,

der gemeinsam mit Barkow Consulting entwickelt wurde.

"Nie war der Wertverlust festverzinslicher Anlagen höher als

aktuell. Doch das ist erst der Anfang: Wenn wir unser Anlageverhalten

nicht ändern, hat das dramatische Folgen für die deutschen Sparer",

sagt Arno Walter, Vorstandsvorsitzender von comdirect.

Neu ist die Entwicklung nicht. Seit 2010 liegt die Verzinsung von

Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen zum Teil deutlich unter der

Inflationsrate. 1.300 Euro hat jeder Haushalt dadurch bislang

verloren - insgesamt beläuft sich der Wertverlust seit Oktober 2010

auf 51 Milliarden Euro. Der Vorliebe für niedrig verzinste

Geldanlagen tut dies jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil: Seit 2008

stieg das Finanzvermögen hierzulande um etwa 1,5 Billionen Euro auf

etwa 5,6 Billionen Euro. 38 Prozent davon, also 2,1 Billionen Euro,

sind Geldanlagen wie Tagesgeld, Festgeld und Spareinlagen.

"An Wertpapieren führt beim langfristigen Vermögensaufbau kein Weg

vorbei", sagt Arno Walter. Denn es sei nicht zu erwarten, dass sich

an den gegenwärtigen Rahmenbedingungen in absehbarer Zeit grundlegend

etwas ändere. So geht der Internationale Währungsfonds (IWF) für

Deutschland bis 2022 von einem Anstieg der Inflationsrate auf 2,4

Prozent pro Jahr aus. Gleichzeitig ist eine Änderung der Zinspolitik

der Europäischen Zentralbank (EZB) aktuell nicht in Sicht. "Wenn die

Deutschen ihre Spargewohnheiten nicht bald ändern, laufen viele

Menschen Gefahr, den gewohnten Lebensstandard im Alter nicht halten

zu können. Denn die gesetzliche Rente allein könnte dafür nicht

ausreichen. Es ist daher dringend Zeit, dass jeder Einzelne jetzt

etwas tut", sagt Arno Walter.

Zum comdirect Realzins-Radar:

Daten für das Volumen und die Zinssätze von Geldanlagen

(Tagesgeld, Termin- & Spareinlagen) entstammen dem Credit Benchmark

Model® von Barkow Consulting. Die Zinssätze entsprechen dem

Durchschnitt des Bestandes. Als Basis werden Rohdaten der Deutschen

Bundesbank sowie der Europäischen Zentralbank verwendet. Die

Realverzinsung errechnet sich aus dem Nominalzins der einzelnen

Geldanlagen abzüglich der Inflationsrate. Von der Berücksichtigung

einer etwaigen Besteuerung der Zinserträge wird abgesehen. Zur

Ermittlung des absoluten Realzinsverlustes bzw. -gewinnes wird der

jeweilige Realzinssatz von Tagesgeld, Spareinlagen und Festgeldern

auf die entsprechenden Bestände angewendet.

Zur Ermittlung der Wertentwicklung festverzinslicher Geldanlagen

für die nächsten 20 Jahre wurden drei Szenarien berechnet. Szenario 2

gilt dabei als Basisszenario. Modelltheoretisch wird in allen drei

Szenarien eine konstante Anzahl von Einwohnern und Haushalten

unterstellt. Außerdem wird das Anlageverhalten seit Ende 2008

fortgeschrieben.

Die Szenarien wurden zeitlich in zwei Phasen unterteilt. Phase 1

(2017-2021): Diese Phase ist für alle Szenarien identisch. Es gilt

die Inflationsprognose des Internationalen Währungsfonds für

Deutschland. Der Zins für Geldanlagen wird als konstant angenommen.

Phase 2 (2022-2036): In dieser Phase passt sich der Realzins dem

historischen Durchschnittswert der Jahre 2003 bis 2017 von -0,35

Prozent* an. In Szenario 1 erfolgt die Anpassung über fünf Jahre, in

Szenario 2 über zehn Jahre, in Szenario 3 über 15 Jahre.

Für den Gesamtzeitraum bis 2036 ergeben sich daraus die folgenden

durchschnittlichen Realzinsen p.a.:

Szenario 1: -0,9%*

Szenario 2: -1,1%*

Szenario 3: -1,3%*

* Realzins in % für Tagesgeld, Spareinlagen und Festgeld,

gewichtet mit jeweiligen Volumina

Die in dieser Pressemitteilung genutzten Daten entsprechen den

Annahmen des Basisszenarios 2.

Die ausführlichen Ergebnisse des comdirect Realzins-Radars finden

Sie unter diesem Link: http://ots.de/Wg1al

OTS: comdirect bank AG

newsroom: http://www.presseportal.de/nr/22136

newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_22136.rss2

ISIN: DE0005428007

Pressekontakt:

Geerd Lukaßen

comdirect bank AG,

Pascalkehre 15,

25451 Quickborn

Telefon: + 49 (0) 41 06 - 704 1315

E-Mail: Geerd.Lukassen@comdirect.de

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