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03.12.2015 21:01:39

OTS: Westfalen-Blatt / Westfalen-Blatt: zur Europäischen Zentralbank

Westfalen-Blatt: zur Europäischen Zentralbank

Bielefeld (ots) - Notenbank-Chef Mario Draghi sollte mal wieder

bei John Maynard Keynes lesen. Von dem großen britischen Ökonomen

stammt unter anderem die Erkenntnis: »Man kann die Pferde zwar zur

Tränke führen. Man kann sie aber nicht zwingen, zu saufen.« Da hilft

es auch wenig, wenn die Europäische Zentralbank jetzt die Banken -

oder, um im Bild zu bleiben, die Pferde - noch härter dafür bestraft,

dass sie ihr Geld nach Frankfurt tragen, statt es aus dem Fenster zu

werfen. Sicher, die niedrigen Zinsen entlasten die europäischen

Schuldnerstaaten. Doch statt zum Abbau der Kredite nutzen Italien,

Spanien, Portugal und auch Frankreich sie immer stärker zum Aufbau

neuer Schulden. Das wiederum zwingt Draghi, die Zinsen niedrig zu

halten - ein Teufelskreis, der jene straft, die mit dem Geld

vorsichtig umgehen und es lieber nachhaltig investieren. Die Rechnung

bezahlt die nächste Generation. Ein Manager oder Sporttrainer, der am

Kurs festhält, auch wenn der versprochene Erfolg ausbleibt, muss

irgendwann gehen. Mario Draghi scheint in der Hinsicht nichts

anzufechten. Weil er der Mehrheit der Euro-Finanzminister die Arbeit

leicht macht, darf er den Geldhahn weiter offenhalten. Sind eben die

Pferde schuld, wenn sie nicht saufen wollen.

OTS: Westfalen-Blatt

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Pressekontakt:

Westfalen-Blatt

Chef vom Dienst Nachrichten

Andreas Kolesch

Telefon: 0521 - 585261

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