23.05.2014 18:29:58
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Reichster Mann der Ukraine stellt sich pro-russischen Separatisten entgegen und ruft zur Einigkeit auf
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am Sonntag forderte Rinat Achmetow, der reichste Mann der Ukraine, in einer flammenden Rede eine geeinte Ukraine und rief seine eigenen Beschäftigten auf, täglich an Protestveranstaltungen teilzunehmen, bis die Unruhen im Osten des Landes beendet seien.
Sein Appell, der in einem Video auf Youtube zu sehen ist, könnte sich für die Gestaltung der unmittelbaren Zukunft der Ukraine als massgeblich erweisen. Er trägt dazu bei, Spekulationen zu beenden, die mächtigen Oligarchen im Land hätten sich gerade jetzt, wo die Unterstützung für die bewaffneten Separatisten im Osten abnimmt, auf die Seite der pro-russischen Bewegung gestellt.
"Wir dürfen keine Angst haben", erklärt er in seinem Video.
"Niemand wird uns Angst machen, auch nicht die selbst ernannte Volksrepublik Donezk."
Achmetow macht sich die Unzufriedenheit seiner eigenen Beschäftigten zunutze und fügt so dem Kampf um die Zukunft der Ukraine und ihrer industriellen Kernregion ein neues wirtschaftliches Element hinzu. Seiner Ansicht nach belastet die Krise die gewöhnlichen Bürger der Ukraine über das schreckliche Blutvergiessen hinaus auch finanziell stark.
"In den Städten treiben Banden ihr Unwesen, und es kommt zu Plünderungen", sagt er.
"Ist das etwa ein friedliches Leben? Ist das eine starke Wirtschaft? Sind das gute Jobs mit guter Bezahlung? Nein."
Achmetows Vermögen wird auf über 12 Milliarden Dollar geschätzt. Es stammt aus über 100 Unternehmen aus den Bereichen Bergbau und Metall, Energiegewinnung, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Medien und Immobilien.
Während der Regierungszeit des früheren Präsidenten Viktor Janukowitsch ist sein Imperium rasch gewachsen. Das hat zu einigen Spekulationen darüber geführt, wo seinen Loyalität heute liegt. Nach seiner Videoansprache sollten darüber keine Zweifel mehr bestehen.
Seine Worte kommen gerade rechtzeitig, um die Glaubwürdigkeit der für Sonntag geplanten Präsidentschaftswahlen zu stärken. Russland und die pro-russischen Separatisten hatten mehrfach versucht, sie zu verhindern.
Es wird erwartet, dass Petro Poroschenko, ebenfalls ein Oligarch, der die Wählerumfragen die ganze Zeit über angeführt hatte, als Sieger aus der Wahl hervorgehen wird.
Achmetow mischt sich zu einem Zeitpunkt ein, zu dem der russische Präsident Wladimir Putin international stark unter Druck gesetzt wird, seine heimliche Unterstützung für die Separatistenbewegung aufzugeben.
Der erste Protestnachmittag in dieser Woche war ein voller Erfolg. Achmetow hatte zu einer friedlichen Demonstration aufgerufen und die Autofahrer aufgefordert, durch lautes Hupen ihre Unterstützung zu bekunden. In seiner Heimat, dem Donbass, folgten viele Autofahrer seiner Aufforderung, und die ukrainischen Medien berichteten von Strassen, die von ohrenbetäubendem Lärm erfüllt waren.
OTS: Ukraine Monitor newsroom: http://www.presseportal.de/pm/107303 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_107303.rss2
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