20.01.2015 20:48:01
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Rheinische Post: Kommentar / Pegida-Kreuzzug = Von Horst Thoren
Düsseldorf (ots) - Gottlob sind die Zeiten vorbei, da Priester
Kanonen segneten oder Päpste zum Kreuzzug aufriefen. Heute sind
Seelsorger wahre Friedensboten. Wer als Pastor nicht bereit ist,
seinen "Nächsten zu lieben, wie sich selbst", muss den Zorn des
Bischofs fürchten. Der Pfarrer aus Emmerich, der in Duisburg gegen
den Islam wetterte, hat gegen den kirchlichen Gehorsam verstoßen und
wurde zu Recht von seinem Oberhirten mit einem Predigtverbot belegt.
Und dennoch gilt auch für Priester das Grundrecht der
Meinungsfreiheit. So kritisch man die "Pegida"-Bewegung sehen mag,
auch diese Demonstranten dürfen sich frei äußern. Der "Pegida-Pastor"
aus Emmerich aber hat einen entscheidenden Fehler begangen: Er trat
in Priesterkleidung mit Marienbild auf. Damit wurde sein Protest zur
Strafpredigt. Das ist ein Verstoß gegen die kirchliche
Friedenspflicht und schürt den verbalen Glaubenskrieg. Das
Fehlverhalten macht deutlich, wie notwendig eine innerkirchliche
Debatte über das Verhältnis zum Islam ist. Mancher Christ sorgt sich,
weil er spürt, dass die Glaubensstärke der Muslime größer als seine
eigene ist.
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Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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