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22.07.2013 19:47:58

Rheinische Post: Wie der "Warnschuss" besser funktioniert = Von Gregor Mayntz

Düsseldorf (ots) - Der äußerst dosierte Umgang mit dem neuen Warnschuss-Arrest zeugt nicht unbedingt davon, dass Deutschlands Jugendrichter auf dieses zusätzliche Mittel sehnsüchtig gewartet haben. Natürlich ist bei der ersten Zwischenbilanz zu berücksichtigen, dass für eine Verurteilung zu einer "Knast-Kostprobe" ohnehin nur solche Täter in Betracht kamen, die nach dem Inkrafttreten der Gesetzesnovelle am 7. März kriminell wurden. Und leider vergeht, allen positiven Bemühungen der Justiz zum Trotz, oft ohnehin zu viel Zeit von der Tat bis zur Verhandlung. Deshalb ist es zu früh, den Stab über den vor allem bei SPD und Grünen wenig geliebten "Warnschuss" zu brechen. Denn nun muss sich in der Praxis erweisen, was in der Theorie zum Erfolg führt: die Warnstufe rot für alle Jugendlichen, die eine Bewährungsstrafe als faktischen Freispruch begreifen. Wenn sie hingegen bis zu vier Wochen Bekanntschaft mit dem Leben hinter Gittern machen, können sie das Urteil nicht mehr als Ermunterung missverstehen, ihre kriminelle Karriere fortzusetzen. Freilich ist es mit einer Wegsperr-Verwarnung nicht getan: Die jungen Leute brauchen Begleitung, und zwar innerhalb wie außerhalb der Gefängnis-Erfahrung.

Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion

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