19.03.2016 15:04:39
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ROUNDUP: Britischer Arbeitsminister tritt aus Protest gegen Kürzungen zurück
LONDON (dpa-AFX) - Schlag für David Cameron: Der britische Arbeits- und Pensionsminister Iain Duncan Smith ist aus Protest gegen geplante Kürzungen von Sozialleistungen zurückgetreten. Der EU-Kritiker und frühere Parteichef der Konservativen gab den Sparplänen von Finanzminister George Osborne die Schuld. Diese seien "nicht zu verteidigen", da der am Mittwoch vorgestellte Haushalt zugleich Gutverdienern nutze, teilte er am Freitagabend mit. Seit Smith 2010 Minister wurde, hatte er selbst Kürzungen im Sozialstaats beworben. Seine Nachfolge tritt der bisher für Wales zuständige Minister Stephen Crabb an.
Premierminister David Cameron teilte mit, er sei "verwirrt und enttäuscht". Verteidigungsminister Michael Fallon sagte, über den Haushalt habe sich vor Osbornes Rede im Parlament das ganze Kabinett verständigt, Smith eingeschlossen, und die Vorschläge seien aus dem Arbeitsministerium gekommen. Die Sozialreform werde trotz des Rücktritts fortgesetzt. Smith war einer der Minister, die offen für den Austritt Großbritanniens aus der EU werben und damit der offiziellen Linie der Regierung und des Premiers widersprechen.
Die Vorsitzenden der Labourpartei und der Liberaldemokraten forderten Osborne auf, ebenfalls zurückzutreten. Der Schatzkanzler, der bisher als aussichtsreicher Kandidat für Camerons Nachfolge an der Parteispitze galt, war wegen der Kürzungen massiv in die Kritik geraten. Er hat bereits Beratungen mit Hilfsorganisationen angekündigt, was die britische Presse als peinlichen Rückzug interpretiert. Über die Kürzungen der Zahlungen an chronisch Kranke und Behinderte wollte die Regierung jährlich 1,3 Milliarden Pfund (1,7 Mrd Euro) sparen.
Das Rennen um die Nachfolge Camerons ist bei den Konservativen bereits in vollem Gange. Osborne gilt als Favorit des Premiers, hat in der Partei aber erbitterte Gegner. Cameron hat angekündigt, bei der Parlamentswahl 2020 nicht wieder zu kandidieren und als einfacher Abgeordneter weiter Politik zu machen./ted/DP/zb
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